gd- Annalen der Hydrographie und Maritimen. Meteorologie, März 1936.
Köppen) und das Mittelmeergebiet haben ungefähr den gleichen Gang, aber
ermäßigte Beträge, Sibirien hat auch deutlich s </0, sogar noch bei den Perioden
1888 und teilweise 1898 und 1906 (vgl. z.B. Barnaul), In Amerika ist, wie
Mecking u, #. gezeigt hat, 8 invers oder «70 In der letzten Zeit und somit der-
jenigen. in Europa entgegengesetzt, Aber in früheren Zeiten war auch umgekehrt
5% 0 in Amerika bei 8<7 0 in. Europa, so daß z.B, 1804, 1830 und 1860 & Im
Amerika 1,8°, 1.4° bzw. 09° höher war als in Europa, Aber 1787, 1816, 1847,
1906 und 1917 wiederum waren die Unterschiede zwischen Amerika und. Europa
klein, Dabei war in den. Tropen s 1804, 1830, 1860 und 1906 gestört oder klein
(im Mittel sr 0), aber 1816, 1837 und 1917 wiederum deutlich entwickelt (im
Mittel s=—0.8°) Bei stärkerer Ausbildung der inversen Periode in den Tropen
scheint also diese auch in großen Teilen der Kirde gleichzeitig aufzutreten, wWO-
gegen bei schwacher Entwicklung die regionalen Abweichungen größer werden,
Ob in diesen Störungen eine längere Periode vorkommt, z.B. die Brücknersche,
welche ich schon. 1905 angedeutet fand’), wäre genauer zu untersuchen,
Mecking hat die Gegensätze zwischen Europa und Amerika durch die Wir-
kung der Schwankungen der atlantisehen. Zirkulation zu erklären versucht. Ob
diese Erklärung auch für andere Zeitabschnitte als die behandelten gilt, ist frag,
lich, Leider vermißt man auch Vergleiche mit Ausdrücken für die Stärke der
Zirkulation, Wenn man (z. B. nach Zahlen bei Baur) das Druckgefälle zwischen
Azoren und Stykkisholm als Maß der Zirkulation (z) verwendet, findet man. be
kanntlich, daß die Jahrestemperatur in. Europa positiy korreliert ist mit der
Zirkulation (z.B. in Helsingfors t=0,53), Aber man kann keine einfache Korre-
jation. zwischen Zirkulation und Sonnenflecken finden, Das ersieht. man einfach
sehon aus den Werten der Tabelle 12 für s {(z), welche ähnlich wie s für die
Temperatur gebildet sind.
Aus den Zeichenfolgen und £ {z) erkennt man unmittelbar, daß keine einfache
Sonnenfleckenperiode vorliegt, sondern eher eine zweifache. Auch die in Tabelle 12
anten hinzugefügten 5jährigen Mittel deuten dies an. Vielmehr haben die Maxima
und Minima der Sonnenflecken Im. Mittel dieselben Druckgradienten, Also kann man
diese Temperaturschwankungen der Sonnenperiode kaum durch die Zirkulation
erklären, Nur die große direkte Wirkung 1883 {s = 0,7) steht mit s (z) (= 3.1}
in guter Übereinstimmung, Ebenso die erwähnten etwa 22jährigen Schwankungen
ron s in Amerika (1804_—48} oder die entsprechenden 1860—1906 in NW-Rußland,
Da der Gradient zwischen den Azoren und Island allgemein als Index der
Zirkulation verwendet wird, sei die 22jährige Periode derselben näher dargestellt.
Wir nehmen eine Perioda von 22.5 Jahren an und ordnen die ausgeglichenen
Abweichungen 1865—1920 in drei Reihen untereinander, so daß die erste die
Jahre 1865—86, die zweite die Jahre 1887—1909 und die dritte die übrigen um-
faßt (1910-—20). Hierbei finden. wir, daß die untereinanderliegenden Abweichungen
überwiegend dasselbe Zeichen erhalten, daß also eine Periode vorliegt. Bilden
wir die Mittel der 2—3 Werte, so erhalten wir 22 Werte, Diese seien wiederum
in drei Reihen von 7, 8 bzw. 7 Jahren geteilt, um. auch eine 7,5jährige Periode
nachzuweisen (Tabelle 13).
Aus den Mittelwerten dieser Tabelle 13 (unten und rechts) ersieht man unmittel-
bar, daß Perioden. von 7,5- und 22,5jäbrigen Längen sehr gut hervortreten.. Die
Amplitude der kurzen Periode ist etwa 2,7 mm, die der langen. 1.7 mm (1 X R al 3).
Eliminiert man diese kombinierte 7.5- und 22.5jährige Periode aus den ursprünglichen
Abweichmgen, so erhält man als übrigbleibende mittlere Abweichung 0.80 mm. statt
1.28 mm für die ursprünglichen mittleren Abweichungen, Also machen diese Peri-
oden 88% der Abweichungen aus, Baur hat schon eine 7,2jährige Periode des
Luftdruckes auf den Azoren und. Island nachgewiesen, wobei sich. zeigte, daß die
Phasenzeiten an. den beiden Orten. sieh. beinahe um 180° unterscheiden. Eine
29.5jährige Periode ist nicht von ihm untersucht. Ch. Schott hat aber für
N-Amerika, Wild für Petersburg schön längst eine 22—23jährige Periode der
"3 Meteorol, Ztschr. 1905, S, 155. Vielleicht ist die Länge der Brücknerschen Periode = 135 :;4
— 384.8 {Huntington}