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Full text: 64, 1936

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Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, März 1936, 
Da alle diese Ergebnisse voneinander abweichen, muß man. wohl annehmen, 
daß kein regelmäßiger allgemein gültiger täglicher Gang der Temperatur in 
der arktischen Winternacht nachzuweisen ist. Insbesondere ist wohl hier wie ip 
anderen Breiten das Nachtmaximum als eine zufällige Störung zu betrachten, 
Da die aperiodische tägliche mittlere Amplitude in den betreffenden Monaten 
auf Spitzbergen 7—9° beträgt, versteht man, daß vornehmlich durch Winde 
leicht Störungen. von. 0.1° in dem täglichen Gang der 20jährigen. Mittel hervor- 
gerufen werden können. 
2. Verschiedene Temperaturdaten, 
Die Tabelle 2 gibt einige Daten für die periodischen. und unperiodischen 
Schwankungen der Temperatur, Die erste Reihe enthält die periodische, die 
zweite die totale tägliche Schwankung nach Birkeland im Mittel für 1912 
bis 1926, Reihe 3 als Differenz 2—1==d die täglichen aperiodischen Störungen, 
Reihe 5 gibt dieselbe Größe A im Mittel der beiden „Fram“-Expeditionen. 
Reihe 4 enthält die mittlere Bewölkung in Green Harbour, 6 die mittlere 
Abweichung der einzelnen Monats und Jahresmittel von den entsprechenden 
20jährigen Mitteln in Reihe 12, Die Reihen 7—8 geben die größten positiven 
Abweichungen und die zugehörige Jahreszahl (— 1900) an, 9-—130 ähnlich die 
größten. negativen Anomalien, 11 die Unterschiede beider, In Reihe 12—17 sind 
verschiedeue Temperaturmittel für Spitzbergen angeführt, in Reihe 18 schließlich 
8jährige nach Green Harbour reduzierte Mittel für die Bäreninsel, 
Die periodische Amplitude erreicht also ein ausgeprägtes Maximum im Mai 
und April, ähnlich wie an vielen anderen arktischen Stationen, Früber wurde 
die Abnahme im Sommer durch die Kürze der Sommernächte erklärt, Später 
fand. ich!) ähnlich wie Wild u, a, daß die geringere Bewölkung im Frühjahr 
eine mehr entscheidende Ursache der großen Frühjahrsamplitude an Polarstationen 
ist. Die Bewölkungsmittel*) der Reihe 4 weisen auch ein deutliches Minimum 
im Frühjahr auf, Die Zunahme der Frühjahrsamplitude nach N ist u, a, für 
Schweden. von Hamburg nachgewiesen worden‘), Ich fand, daß hierbei und 
allgemein die geringe Größe der beteiligten Luftmasse in den starken Boden- 
inversionen. von. großem Einfluß ist‘), Neuerdings hat Sverdrup gefunden, daß 
der entspr. sog, „Fram“-Typ des jährlichen Ganges der Amplitude auf dieselbe 
Ursache zurückzuführen ist. Wahrscheinlich spielt diese vertikale Lagerung auch 
bei den Ergebnissen äuf Spitzbergen mit. Wie sehon erwähnt wurde, sind die 
Amplituden im Dezember und Januar wahrscheinlich gestört und ist für Dezember 
besser 0.0°, für Januar 0.1° anzunehmen. 
Über die unperiodischen Störungen geben vor allem die Reihen 3 und 6 
nähere Auskunft, In beiden sind sie im Winter sehr groß, im Sommer dagegen 
klein, die täglichen Störungen, wie der Vergleich mit Reihe 5 zeigt, im Winter 
größer, im Sommer kleiner als auf den norwegischen „Fram“-Expeditionen, Auch 
die größten positiven und negativen Abweichungen der Monatsmittel der 20 Jahre 
weisen ähnliche Eigenschaften auf, Die maximale Schwankung der Monatsmittel 
{11} ist etwa 4.5mal so groß wie die mittlere Abweichung (6). Die Reihen 8 
und 10 geben u.a. an, daß alle niedrigsten Monatsmittel in den Jahren 1912—18, 
alle höchsten in. den späteren Jahren 19109—31 aufgetreten sind. 
Über die verschiedenen Mittelwerte 12—17 in der Tabelle 2 seien einige 
nähere Angaben gemacht. Die 15jährigen Mittel 1912—26 sind nach Birkeland 
{L.c.) mitgeteilt; sie sind offenbar 24stündige wahre Tagesmittel, Im norwegischen 
Jahrbuch 1930 werden im Anhang V Normalwerte der Temperatur um 7, 18, 18 
MGZ. und der Minimum- Temperatur angeführt. Es wird dort gesagt, daß 
diese Werte für die Periode 1901—30 berechnet wurden. Bilden wir die Mittel 
der Beobachtungen um 7b und 18%, und fügen zu diesen die kleinen Korrektionen 
dieser Mittel (+ 0.1%* bis —0.8° hinzu, welche aus dem täglichen Gang (Birke- 
1} Vgl. z. B. Ofversikt af Finska Vetenskaps Societetens förh, XLV, 1902—03, Nr. 14. — % Nach 
Köppen-Geiger: Handbuch der Klimatologie, S, I 104, — % Bihang till. Meteorologiska jakttagelser 
i Sverige, Vol. 54, 1912. Upsala 1914. — *) Öfversikt af Finska Vetenskaps-Soecietetens förh. 3. LIX. 
1916=191% A. Nr 8, S&. 11
	        
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