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Full text: 62, 1934

Peppler, W.: Studie über die Aerologie des Nebels und Hochnebels. 538 
4. In wenigen Fällen ist mit Sicherheit nachzuweisen, daß in subtropischer 
Warmluft die Nebelbildung erfolgt, wobei die. Abkühlung bis zum Kondensations- 
punkt durch Wärmeausstrahlung verursacht ist. In seltenen Fällen erfolgt sogar 
in typischer Föhnluft Nebelbildung bei starker Wasserdampfaufnahme auf der 
Seeoberfläche und Abkühlung durch Ausstrahlung, 
5, In zahlreichen Fällen ist die Herkunft der Luftmasse nicht mit Sicher- 
heit feststellbar. Dahin gehören manche Wetterlagen mit Nebel und Stratus- 
bildung der Luftmassen, die während mehrerer Tage im Alpenvorland stagnieren, 
aber ihre charakteristischen Luftmassenmerkmale durch lokale Einflüsse längst 
verloren haben, 
Die Änderung der meteorologischen Elemente bei Auflösung von Nebel und Stratus. 
1. Temperatur. 
Tabelle 7, Temperaturänderung (7b Vm bis 7% Vm). 
Höhe m... 
(00) | 500 | 1000 | 1500 | 2000 | kon. 
ass 
\Obere Grenze 
Wolken- 4 
as der Wolken- 
oberfläche inversion 
Mittl. Temperaturänderung ... 
Zahl der positiven Anderungen 
Zahl der negativen Anderungen 
Mittl. Temperaturänderung für 
Nebel a....000000000 nr ner 
Mittl. Temperaturänderung für 
SErAUS n 
125 |-+28 
39 | & | 
5 | 4 
A 
Ca 
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10 
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„38.— 04924 
—2.9143,3| 
+ 4.7 
12 
| | ı 
4191420420 —121—2.1|426 440 | 
— 12 
Die Temperaturänderungen sind ungefähr umgekehrt, wie bei Entstehung 
der Schichtwolken. Bis etwa 1000 m, also in der Schicht der späteren Auf- 
lösung der Schichtwolken nimmt die Temperatur um 2 bis 3° zu, am meisten 
in der bodennahen Schicht von mehreren hundert Metern Mächtigkeit, während 
über dieser Schicht die Temperatur um 1 bis 2° im Mittel sinkt. Dieser 
Temperaturgang ist im wesentlichen als ein Austauschvorgang anzusehen. Die 
untere kondensierende Kaltluftschicht wird durch relativ wärmere Luftmassen 
von oben abgebaut und schließlich ersetzt. Sieht man von den wenigen Fällen 
ab, in denen auf die Nebelbildung föhniges Wetter folgte, bei dem die Kaltluft 
durch die Föhnströmung ersetzt wird, so zeigt die bis zu größeren Höhen 
reichende Abkühlung an, daß die nachfolgenden Luftmassen zwar wärmer als 
die untere Kaltluftschicht sind, daß aber, bezogen auf das gleiche Niveau in 
höheren Schichten relativ kältere Luftmassen der Nebellage ein Ende machen, 
Diese Kaltluftmassen entstammen in den meisten Fällen einer Böenfront (kalte 
maritime Luft), nur in seltenen Fällen sind die oberen Luftmassen subtropische 
Warmluftmassen, zumal dabei im Alpenvorland damit fast stets Föhnwirkung 
verbunden ist. 
Der mittlere Temperatureffekt tritt noch bestimmter hervor, wenn man die 
Temperaturänderungen in den Höhenlagen ermittelt, in denen vorher die Schicht- 
wolken und ihre zugehörigen Inversionen lagen. Danach (Tabelle 7) tritt die 
stärkste Erwärmung da ein, wo vorher die Kondensationsschicht lag, besonders 
an der Wolkenoberfläche; umgekehrt tritt an der oberen Grenze der Wolken- 
inversion Abkühlung ein. Wie die Tabelle 7 zeigt, überwiegen in der Boden- 
schicht stark die Erwärmungen, oberhalb 1500 m die Abkühlungen. Zwischen 
Nebel und Stratus (Hochnebel} ist im Gang der Temperaturänderungen kein 
wesentlicher Unterschied; beide Wolkentypen sind aerologisch sehr ähnlich. 
Tabelle 8. Änderung der potentiellen Temperatur. 
400 (unten) | 500 |} 1000 | 1500 | 2000 
4+28° | 4.2.99) 4129 —1.6°| —2.30 
37 ;‚ 39 27 0 22 A 8 
7 | 5 | az | 27 | 26 
A 
Mittlere Änderung der, potentiellen Temperatur. , 
Anzahl der positiven Anderungen.............0. 
Anzahl der negativen Änderungen s.....0..«..000 
Ann. d. Hydr. usw. 1934. Heft IT.
	        
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