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Full text: 62, 1934

Ann. d. Hydr. usw., LXIL. Jahrg. (1934), Heft II. 
AU 
Studie über die Aerologie des Nebels und Hochnebels. 
Von W. Peppler. 
Die Kenntnis der Nebelbildung hat in den letzten Jahren mit der „Luft- 
körper-Meteorologie“ entschiedene Fortschritte gemacht, und in zahlreichen Ar- 
beiten über die Zusammenhänge ‚des Nebels mit den Luftmassen hat man eine 
große Zahl von „Nebeltypen“ unterschieden, Aber es besteht kein Zweifel, daß 
mit dieser systematischen Vertiefung unserer Anschauungen über die Nebel- 
bildung die aerologischen Erkenntnisse keineswegs Schritt gehalten haben, so 
daß ersteren vielfach die reelle Beobachtungsgrundlage fehlt. Dieser Mangel 
hängt in erster Linie damit zusammen, daß das aerologische Beobachtungsmaterial 
zu einem genaueren Studium der Nebelbildung unzureichend und ungenau ist, 
Dies trifft sowohl für die aerologische Messung der Temperatur und der Feuch- 
tigkeit zu, als auch in besonderem Maße für die exakte Messung des Windes. 
Bei Nebel ist bei fast allen aerologischen Meßmethoden die Messung der Wind- 
richtung und Stärke mit erheblichen Fehlern behaftet, wenn nicht ganz unmög- 
lich. Die einzige Methode, die mit genügender Sicherheit in und über der Nebel- 
decke eine genügend genaue Windmessung gestattet, ist die Fesselballonmethode 
vom fahrenden Schiffe aus, wie sie von der Drachenstation auf dem Bodensee 
ausgeübt wird. Auch für die Messung der Temperatur und der Feuchtigkeit 
bietet diese Methode entschieden die günstigsten Bedingungen. 
Das Ziel der vorliegenden Arbeit. ist, zunächst einmal die allgemeinen 
aerologischen Verhältnisse festzustellen, die vor, während und nach der Nebel- 
bildung am Bodensee herrschen, soweit dies mit den leider nur ein- bis zwei- 
maligen Fesselaufstiegen am Tage geschehen konnte. Die Untersuehung möge 
als eine Vorarbeit angesehen werden für spätere aerologische Nebelforschungen 
mit gehäuften Serienaufstiegen, die seit Jahren zwar geplant sind, aber wegen 
Mangel an Mitteln noch nicht ausgeführt werden konnten. 
Für die vorliegende Arbeit wurden die Fesselballonaufstiege der Jahre 1911 
bis 1919 benützt, die bei Nebel stattfanden. Da in aerologischer Beziehung kein 
wesentlicher Unterschied zwischen Nebel und tiefem Stratus oder Hochnebel be- 
steht, sind beide Situationen zusammen behandelt, Der Hauptzweck der Arbeit 
war, festzustellen, welche allgemeine, mit der Veränderung der Wetterlage ein- 
hergehenden Änderungen des aerologischen Zustandes vor der Nebelbildung und 
nach Auflösung des Nebels einhergehen und welche Rolle dabei die Luftschichten 
unmittelbar über der kondensierenden Schicht spielen. 
Zunächst wurden einige wesentliche Daten über dem aerologischen Zustand 
bei Nebel und Hochnebel ermittelt, die in nachfolgender Tabelle enthalten sind: 
Tabelle 1. Temneratursradient © C/100 m. 
Unter der | 
Wolkenschicht 
In der ) Über der | ‚Betrag der 
Wolkenschicht Wolkeninversion Inversion 
_ Ra. 
Nebel 2.....00. — 
Stratus ........ 0,639 
0.639 0.40° | 
0.60 0.43 
Relative Feuchtigkeit. 
7.9° 
RA 
Wolkenbasis 
| Wolkenoberfläche ' 
Obere Grenze | Über der 
der Inversion Inversion 
Nebel 0.0.0... 
Stratus ........ 
1009 | 999 ] 439 | 44% 
00 % | 88% 3% 51 
Höhe der unteren Grenze 
der Wolkeninversion 
Höhe der oberen Grenze | Mächtigkeit 
der Wolkeninversion der Woalkenschicht 
Nebel .........0 720 m 
Stratus ........ 980 
Ann. U, Hydr. usw. 1934. Heft II. 
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