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Full text: 62, 1934

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1933. 
Zwischenlandung in Pernambuco nach Rio de Janeiro gefahren ist. Hierbei 
sind auch für die brasilianische Küstenstrecke von Pernambuco nach Rio Wetter- 
übersichten mit Vorhersagen übermittelt worden, Die letzte der planmäßigen 
Südamerikafahrten hat heimkehrend über Weestindien, die Vereinigten Staaten 
und den Nordatlantischen Ozean geführt („Drreieckfahrt“), so daß auch für die 
Teilstrecken Pernambuco—Miami— Akron und Akron—Sevilla— Friedrichshafen 
Berichte herausgegeben werden mußten. Die Beratung des westindischen Strecken- 
abschnittes während der Hurrikanzeit wie der planmäßigen Strecke Pernambuco— 
Rio gab Veranlassung zu eingehender Beschäftigung mit dem Problem der Vor- 
nersage des Tropenwetters, 
{m Seeflugverkehr der Deutschen Lufthansa sind vom Mai bis Oktober die 
Schleuderstartflüge von den Schnelldampfern „Bremen“ und „Europa“ bis South- 
ampton beraten worden. Die auf dem Flugstützpunkt D. „Westfalen“ der 
Deutschen Lufthansa eingesetzte Flugwetterwarte der Deutschen Seewarte ist 
während der Dauer der ersten und zweiten Versuchsfahrt laufend mit Über- 
sichten über die Wetterlage auf dem Atlantischen Ozean versehen worden, die 
eine Grundlage für die Flugberatung der Flugwetterwarte bilden. Von den 
Flügen der Lufthansa auf der „Südflug“-Strecke nach Brasilien sind vom Mai 
bis Dezember die Überführungsflüge Travemünde-—Cadiz und zurück und die 
Streckenflüge zwischen Cadiz und Las Palmas unmittelbar beraten worden, 
während die Beratung der Flüge Las Palmas—Bathurst (Gambia)—D. „Westfalen“— 
Natal (Brasilien) und zurück durch die Flugwetterwarte D, „Westfalen“ erfolgt ist. 
An außerplanmäßigen Fernflügen ist auf Grund der Erfahrung der Seewarte 
bei früheren Ostasienflügen Anfang Juni der Überführungsflug von zwei Luft- 
hansa-Flugzeugen nach Ostasien, die in den Luftverkehr der Eurasia, einer 
Tochtergesellschaft der Lufthansa, eingesetzt wurden, für die Strecke Moskau— 
Kasan—Swerdlowsk—Omsk-—Tschugutschak-— Urumtschi drahtlos beraten worden. 
Im Juli ist der Ozeanflug eines Klemm-Leichtflugzeuges (Flugzeugführer 
Wirthschaft) nach Brasilien beraten worden. Trotz ungünstiger Wettermeldungen 
ist die Maschine in Dakar-Thies zum Ozeanflug gestartet; sie ist verschollen. 
Sodann ist von Anfang Juni bis Mitte August der italienische Ozean-Ge- 
schwaderflug des Luftmarschalls Balbo für die über Irland—Island—Labrador 
führende Ausreise und für die über Neufundland und die Azoren führende 
Heimreise mit deutschen Wettermeldungen versehen worden; insgesamt sind 
1214 Seeobsmeldungen, 284 Fischdampfermeldungen und 36 Höhenwindmessungen 
deutscher Schiffe der Nordatlantikfahrt in Form von Sammeltelegrammen über- 
mittelt worden. 
2. Wetterfernmeldedienst für Ozeanflüge. 
Für die neun planmäßigen Südamerikafahrten und die „Dreieckfahrt“ vom 
L. S. „Graf Zeppelin“ sind nach Schiffsfahrplänen und Rücksprachen mit den 
Reedereien Standortkarten der in- und ausländischen Schiffe gezeichnet worden; 
für die Dreieckfahrt allein mußten 504 Schiffspositionen vorausberechnet werden. 
Um der Flugwetterwarte D. „Westfalen“ für den Südflugdienst der Deutschen 
Lufthansa die Sammlung von Schiffsweitermeldungen zu ermöglichen, sind für 
die Monate Mai bis Juli und Oktober bis Dezember graphische Fahrpläne der 
Schiffe auf der Westafrika- und der Südamerikafahrt entworfen worden. 
Für die Zeppelinfahrten und für die „Südflüge“ der Deutschen Lufthansa 
hat das der Hansa nahestehende Condor-Syndikat in Rio de Janeiro wieder 
regelmäßig Sammeltelegramme südamerikanischer Wettermeldestellen mit Beob- 
achtungen von 12 Uhr MGZ. im Wechselverkehr mit der Kurzwellenstation der 
Flugfernmeldestelle Hamburg des Reichsamts für Flugsicherung übermittelt; die 
Telegramme hat das Brasilianische Meteorologische Institut in entgegenkommender 
Weise zur Verfügung gestellt. Die Sammelfunksprüche sind im Juni auf An- 
regung der Deutschen Seewarte erweitert worden, indem an Stelle des bisherigen 
Zweigruppenschlüssels ein inhaltsreicherer Dreigruppenschlüssel eingeführt und 
das Beobachtungsnetz durch Meldungen aus Nordbrasilien erweitert worden ist. 
Außerdem hat das Condor-Syndikat — ebenfalls auf Anregung der Seewarte — 
für die Strecke Pernambuco— Rio an den eigentlichen Flugtagen Küstenbeob-
	        
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