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Full text: 62, 1934

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1933. 
bearbeitet, und zwar die Beobachtungen in 10m Tiefe, die an zwei Instrumenten 
gleichzeitig erhalten wurden, Bearbeitet wurden ferner die von deutschen Fisch- 
dampfern in den Jahren 1930 bis 1932 und vom Vermessungsschiff „Meteor“ im 
Jahre 1933 vor den südlichen Küsten Islands angestellten Strombeobachtungen. 
3, Bearbeitung des „Gezeitenstromatlas“ Für die Neuherausgabe 
des „Gezeitenstromatlas“ wurden bisher noch nicht benutzte Angaben aus fremden 
Seekarten planmäßig auf Karteikarten gesammelt; ferner wurde eine neue Arbeits- 
karte gezeichnet und gedruckt. Um festzustellen, auf welchen Ausgangszeitpunkt 
die Gezeitenströme in Zukunft zu beziehen sind, wurde die halbmonatliche Un- 
gleichheit für sämtliche englische und einige am Kanal gelegene niederländische 
and französische Bezugsorte, für die ausführliche Vorausberechnungen vorhanden 
sind, bestimmt. 
Gezeiten- und Gezeitenstromkurven. Mit der Gezeitenrechen- 
maschine wurden gezeichnet: a) Vollständige Gezeitenkurven für das Jahr 1934 
ron Wilhelmshaven für den Pegeltisch des Marine-Observatoriums, von Weser- 
münde für den Pegeltisch des Preußischen Wasserbauamts, von Hamburg 
für den Pegeltisch der Deutschen Seewarte, von Vlissingen und Hellevoetsluis 
für das Reichswasserbauamt im Haag, für die Jahre 1934 und 1935 von 
Venedig und Triest für das Uffieio Idrografico in Venedig; b) Gezeitenkurven 
für den Monat März 1936 von zwei Orten für die „Gezeitentafeln“, von acht 
Orten für den „Seewart“ und von neun Orten für die Seehandbücher; c) Gezeiten- 
stromgeschwindigkeitskurven für die Jahre 1934 und 1935 vom Lido-Kanal für 
das Ufficio Idrografico in Venedig; d) Gezeitenstromkurven für den Monat März 
1936 von zwei Orten für den „Seewart“. 
10. Sonstige Vorausberechnungen. Für die Schiffahrt wurden Fahr- 
pläne für regelmäßig zwischen Hamburg. und Cuxhaven verkehrende Schiffe 
unter Berücksichtigung der Gezeitenströme auf der Elbe angefertigt. Für die 
Wasserbauämter Norderney und Husum und die Hersteller von Kalendern wurden 
Kalenderangaben, wie Sonnen- und Mond-Auf- und -Untergänge, und Gezeiten- 
angaben von nicht in den Gezeitentafeln enthaltenen Orten berechnet. 
11. Auskünfte. Zahlreiche Auskünfte und Gutachten über Gezeiten und 
Gezeitenströme wurden an Schiffahrtskreise, Behörden und Privatpersonen ab- 
egeben. 
5 c) Windstauvorhersage- und Sturmflutwarnungsdienst, 
Dem „Norddeutschen Rundfunk“ wurden regelmäßig werktäglich vormittags 
Jie beobachteten Hoch- und Niedrigwasserzeiten und die auf Kartennull be- 
zogenen Hoch- und Niedrigwasserhöhen von Hamburg und werktäglich vormittags 
and täglich abends Angaben über den an der deutschen Nordseeküste, in den 
Flußgebieten und in Hamburg zu erwartenden Windstanu zur Verbreitung über- 
mittelt. 
Eine große Hilfe bei der schnellen Beurteilung der gegebenen Windstau- 
voraussagen wird dem Windstauvorhersagedienst durch die Mitwirkung der Reichs- 
marinedienststelle Hamburg durch die Bekanntgabe der vom Marine-Observa- 
torium in Wilhelmshaven, von dem Reichsneubauamt in Helgoland und von der 
Wasserbauabteilung in Cuxhaven beobachteten Hoch- und Niedrigwasser geleistet, 
Bei Sturmflutgefahr wurden die fernmündlichen Anfragen außerhalb der 
Dienstzeit, auch nachts, sowohl vom Gezeitendienstzimmer aus durch den wöchent- 
lich wechselnden Diensthabenden als auch von der Wohnung Dr. Rauschelbachs 
aus erledigt. 
A. Warnungen durch Fernsprecher. Sturmflutwarnungen wurden an 
gtwa 15 durch Fernsprecher leicht erreichbare Behörden, Baustellen oder Privat- 
firmen in Hamburg und Umgegend wiederholt erlassen. Ferner wurden War- 
nungen an die beiden Warnungsstellen in Neuengamme und Curslack gegeben, 
die durch eine der vorausgesagten Erhöhung entsprechende Anzahl von „Kanonen- 
schlägen“ die Warnung weiterverbreiten, 
2. Warnungen durch Wobs-Telegramme. Es wurden etwa 35 Wasser- 
baubehörden oder deren Baustellen, Deichverbände und Gemeinden durch Wobs- 
Telegramme wiederholt vor Sturmfluten gewarnt. 
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