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Full text: 62, 1934

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1933. 
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zimmer aus berichtigt werden können. Der 2. (Reserve-) Geber wurde in der 
Abteilungswerkstatt — soweit es die feinmechanische Arbeit betrifft — nahezu 
vollendet. Die Synchronisation des Ko-Gebers wurde wesentlich verbessert, so daß 
der Ko-Geber jetzt innerhalb 0.01* in Übereinstimmung mit den Signalhaupt- 
uhren bleibt. An den Zeitdiensteinrichtungen (Zeitsignalaufnahmegeräte, Beob- 
achtungsinstrumente usw.) wurden eine Reihe von Änderungen vorgenommen, 
besonders aus Anlaß der Weltlängenvermessung. Ferner wurde ein neues Gerät 
für die Aufnahme mittlerer Wellenlängen (1000—8000 m) mit Bandfilterstufe 
und Schirmgitterröhre, Audion- und Niederfrequenzstufe gebaut, Es diente zur 
Aufnahme von Königswusterhausen (Deutschland-Sender 1635 m), Paris (FLE 
2650 m), Moskau (RNO 3472 m und RAI 7700 m) und Leningrad (RET 3800 m). 
Die alten Chronographen der Abteilung entsprechen den Anforderungen an Ge- 
nauigkeit heute nicht mehr; es wurde deshalb ein neuer Schreibchronograph mit 
größerer Papiergeschwindigkeit (2 und 5 cm/sec) und sehr leicht beweglichen 
Schreibhebeln in Angriff genommen und zu etwa %/, fertiggestellt. Die Haupt- 
ühren im Keller gaben zu Eingriffen keinen Anlaß. 
Seit dem 19. September werden über die Kabelverbindung der Seewarte 
AHamburg-Berlin täglich mittags 12 Uhr Kontakte der Quarzuhren der Physi- 
kalisch-Technischen Reichsanstalt geleitet. Diese Uhren, deren Gangkonstanz 
derjenigen aller astronomischen Pendeluhren weit überlegen ist, werden seitdem 
als Hauptuhren im Zeitdienstbetrieb verwandt. Die bisherigen Hauptuhren im 
Keller dienen jetzt im allgemeinen nur noch zur Interpolation von Mittag zu Mittag. 
d) Nautisches und aeronautisches Jahrbuch, 
Nachdem im Vorjahre die ÖOberaufsicht über das Nautische Jahrbuch auf 
die Seewarte übergegangen war, wurde ab 1. April auch die Herstellung des 
Manuskriptes übernommen. Wie üblich hatte Prof. J. Peters für den Jahrgang 
1935 das Manuskript der Seiten 1 bis 169 — des Hauptteils der Ephemeriden — 
im wesentlichen fertiggerechnet; alles andere wurde in der Abteilung hergestellt, 
Für den Jahrgang 1936 ist das Manuskript der Seiten 1—169 gerechnet. 
Der Jahrgang 1934 erschien mit geringer Verzögerung im Mai. In diesem 
fehlen gegenüber den früheren Jahrgängen die Gezeiten- und die Zeitsignaltafeln. 
Die Gezeitentafeln wurden fortgelassen, da sie in der von der Seewarte heraus- 
gegebenen großen Gezeitentafel enthalten sind und da infolge anderer Herkunft 
der Grundlagen der Berechnung Abweichungen vorhanden waren. Eine Über- 
nahme von Teilen der Gezeitentafel der Seewarte in das Nautische Jahrbuch 
erschien aus verlagstechnischen Gründen nicht möglich. Die Zeitsignaltafel 
konnte fortbleiben, da diese Angaben im Leuchtfeuerverzeichnis vorhanden sind, 
und zwar in neuerer Bearbeitung als im Nautischen Jahrbuch, das frühzeitig 
erscheinen muß. Einigen Wünschen entgegenkommend, wurde ferner eine Merkurs- 
aphemeride aufgenommen. 
In den Bestrebungen zur Schaffung eines aeronautischen Jahrbuches wurde 
fortgefahren, Der Lufthansa wurden für die Südflüge zwischen Dakar und 
Pernambuco handschriftliche Ephemeriden in verschiedenen Formen (Tabulierung 
des Stundenwinkels, Kalenderform) zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt, 
Wegen äußerer Verhältnisse war der Gewinn für Lösung dieser Frage nicht 
groß. Eine Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen (Reichsluftfahrt- 
ministerium und Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt — Adlershof) ist vor- 
gesehen. Um einen Anfang zu machen und bereits für das Jahr 1934 eine 
Versuchsephemeride im Druck erscheinen zu lassen, entschloß sich die Seewarte 
gegen Ende des Jahres für die Monate März bis Dezember 1934 eine Ephemeride 
in einfachster Form herauszubringen, 
Die Rechen- und Schreibarbeiten für das nautische und aeronautische Jahr- 
buch wurden in der Hauptsache durch H, Jürgensen ausgeführt. 
e) Astronomische Arbeiten. 
Der Vergleich des Zeitdienstes der Seewarte mit dem von Potsdam, Paris 
und Greenwich wurde bis zum September des Jahres fortgesetzt und die Unter-
	        
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