Skip to main content

Full text: 62, 1934

196 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1934, 
nach Ost usw. Die Schlußfolgerung, die wir aus jeder Kombination ziehen 
müssen, ist unter „Schlußfolgerung“ gegeben, wovon man sich durch einfache 
Überlegung leicht überzeugen kann, Es ist aber richtiger, wenn man in der 
Praxis rein schematisch nach der Tabelle arbeitet, da bei eiliger Überlegung im 
Ballonkorb Fehlschlüsse möglich sind. 
Beobachtung a b 
(a = Fahrrichtung 
b = Richtung des Hängepilot) 
Schlußfolgerung 
Der Wind mit der Höhe 
ii 22 33 44 55 66 .ı wird schwächer ohne Richtungsänderung, 
12 23 34 45 56 67 78 wird schwächer mit Linksdrehung, 
13 24 35 46 57 68 71 »eibt gleich stark mit Linksdrehung, 
14 25 36 47 58 61 72 83 wird stärker mit Linksdrehung, 
15.26 37 48 51 62 73 S4 wird stärker ohne Richtungsäaderung, 
16.27 38 41 52 63 74 85 wird stärker mit Rechtsdrehung, 
17 28 31 42 53 64 75 86 5leibt gleich stark mit Rechtsdrehung, 
RR 21 32 43 54 65 76 87 wird schwächer mit Rechtsdrehung. 
Steht der Hängepilot senkrecht unter dem Korb, also dicht neben dem 
herabgelassenen Haltetau, was durch die Kombinationen 10, 20, 30 usw. bis 80 
ausgedrückt wird, so ist keine Windänderung mit der Höhe in der betreffenden 
50 m-Schicht vorhanden (100 m-Schicht bei 90 m Faden). Jeder Windsprung 
wird sofort durch den Ausschlag des Hängepiloten bemerkbar und qualitativ 
durch diese einfache Methode angebbar, die — wohlgemerkt — nur eine Relativ- 
methode ist, 
Da der Hängepilot somit jede Fahrbahnänderung des Ballons sofort zu er- 
kennen gestattet, so wird es möglich sein, mit dem Hängepilot auch die Fahr- 
richtung des Ballons bei Eintritt in Wolken, in den Wolken (solange man 
den Hängepilot sieht) und über den Wolken ungefähr festzustellen. Es ist 
nur darauf zu achten, daß man die Hauptfahrrichtung des Ballons, die 
man vorher durch Erdsicht mittels Ballonkompaß genau festgestellt hat, 
nicht beim Eintritt in die Wolken verliert, dadurch, daß man nicht auf den 
Hängepilot achtet, Bei Eintritt in die Wolken heißt es genau aufzupassen, ob 
der Hängepilot senkrecht unter dem Ballon bleibt oder nicht. In letzterem 
Falle ist sofort mit dem Kompaß festzustellen, nach welcher Richtung der 
Pilot ausschlägt. Zu beachten ist, daß die Methode keine Aussage über die 
Stärke der Winddrehung zuläßt, so daß eine Sicherheit über die genaue Richtung 
über den Wolken nur dann gegeben ist, wenn sich keine Drehung innerhalb der 
Wolken ergeben hat. In den meisten Fällen genügt es aber zu wissen, ob bei 
Eintritt in die Wolken keine Richtungsänderung, Rechts- oder Linksdreh des 
Windes ist; dies ist mit dem Hängepilot einwandfrei festzustellen möglich, Eine 
andere Methode, dies zu erkennen, kenne ich nicht. P. Perlewitz. 
9 
3. Ehrung Wladimir Köppens durch den Hamburgischen Senat. Mit Genug- 
tuung wird der Leserkreis dieser Zeitschrift davon Kenntnis nehmen, daß der 
Hamburgische Senat auf Antrag der Deutschen Seewarte der bisherigen „Viola- 
straße“ in Großborstel den Namen „Köppen- 
straße“ gegeben hat. Der jetzt in Graz (Steier- 
mark) lebende Admiralitätsrat a. D. der 
Deutschen Seewarte Prof. Dr. Wladimir 
Köppen hat 1903 bis 1924 das Haus „Viola- 
straße 7“ bewohnt, in der Nähe der von ihm 
errichteten „Drachenstation der Deutschen 
Seewarte“ in Großborstel, aus der sich die 
jetzige „Meteorologische Versuchsanstalt“ in 
. Fuhlsbüttel entwickelt hat. Das Andenken 
Das nous Straßonzobild- an Köppen und an seine Tätigkeit in Groß- 
borstel wird nunmehr also erfreulicherweise dort auch noch festgehalten werden, 
wenn die im Volksmunde immer noch „Drachenstation“ genannte Schrebergarten- 
Kolonie dem Großstadtmoloch zum Opfer gefallen sein wird.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.