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Full text: 62, 1934

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1934. 
wettergeschützter Außenanlage für Stromentnahme verschiedenster Stärke und 
Art und zahlreichen in den Dunkelregistrierraum führenden freien Kabeladern 
bewährte sich ausgezeichnet. 
Mitteldeutschland stand am fraglichen Tage unter dem Einfluß von ver- 
hältnismäßig frischer maritim-polarer Kaltluft; ziemlich dichte, rasch wechselnde 
Kumulusbewölkung gab nur gelegentlich schwach die Sonne frei, wobei die Meß- 
stelle selbst und ihre nähere Umgebung im Schatten einiger Bäume blieb, Luv- 
seitig war dabei das Gelände auf eine Strecke von etwa 40 m frei, davor lag 
ain schmaler Gürtel niedrigen Waldbestandes und weiterhin freies Feld, 
Die Böigkeit des west-nordwestlichen Windes kommt in der Registrierung 
yut zum Ausdruck; Winde über 2l/, m/sec werden in 95 cm Höhe gelegentlich 
durch Flauten von minimal 0.10 m/sec abgelöst. Die Bevorzugung geringer 
Windgeschwindigkeiten bei der Empfindlichkeit des Albrechtschen Windmessers 
tritt auffallend hervor mit der gedrungenen Gestalt der Windmaxima auf der 
Abbildung. Nach den Schalenkreuzen folgt als mittlere Windstärke in 150 cm 
über dem Boden 1.5 m/sec, in 60 cm über dem Boden 0.8 m/sec. Bei der Be- 
rechnung des Gradienten müssen wir uns vor Augen halten, daß diese Werte, 
insbesondere der untere, zu niedrig sind, weil gelegentlich, allerdings nur selten, 
der Wind unter dem Schwellwert der Anlaufgeschwindigkeit der Schalenkreuze 
blieb. Das Mittel der Geschwindigkeitsregistrierung in 95 cm über dem Boden 
liegt daher mit 156 cm/sec auf gleicher Höhe wie die Angabe des oberen Wind- 
rädechens. Als mittlere Temperatur während der Temperaturregistrierung gilt 
für 140 cm Höhe 16.80°C, für 50 cm Höhe 17.00°C, wobei ein allgemeines 
leichtes Steigen vorwaltete. Um diesen zeitlichen Gang bei der Berechnung der 
Schwankungen auszuschalten, wurde für jede der vier Minuten mit einem be- 
sonderen Mittelwert gerechnet. Die gesamten später zu verwendenden Zahlen- 
werte enthält die folgende Zusammenstellung, wobei die Schwankungen und ihre 
zeitlichen Änderungen aus 150 Ablesungen der Temperatur und 120 der Wind- 
stärke errechnet wurden. (Abstand der ausgewerteten Punkte voneinander 
1 mm auf dem Photostreifen, einem zeitlichen Auswertintervall von t= 1.6 sec 
entsprechend). 
Bezeichnung 
Beobachtungszeit. ..... 
Mittel der Eigenschaft 
Mittlerer Gradient .... 
Mittlere Schwankung.. 
Mittl. Schwank. d. zeitl, 
AÄAnderunf.......... 
Barometerstand 741 mm 
Mittlere Dichte 
Om = 1.19 108 g cem— 
Abkürzung 
z-n (sec) 
[DM 
JE 
(2), 
1/76 
Sn = P 
Z(E.,—E;)* 
z (IE ul Al 1+1 i) 
mia) Ur n—1 
Temperatur | Windstärke 
11h 22m bis 11h 26m \11n27m bis 11h 30m 
16.90°C' 156 em seec—1 
9299.10-80C em—] 
0.78 see —1 
+ 0.422°C 
+ 55.3 em see 1 
+0.214°C sec] 
+ 26.2 cm see? 
V | 
Aus diesen Beobachtungsergebnissen lassen sich einige Folgerungen ziehen, 
Zunächst liegt es nahe, die Schwankung der zeitlichen Windänderung physikalisch 
als mittlere Beschleunigung aufzufassen, Aus ihrer Größe von 26.2 cm sec—? 1äßt 
sich aufs neue leicht einsehen, daß die turbulente Natur des Windes keinesfalls, 
auch nicht zu einem irgendwie nennenswerten Anteil auf thermischen Ursachen 
beruht. Es müßten nämlich ungemein starke horizontale Dichteunterschiede be- 
stehen, wenn die beobachtete Beschleunigung durch Zirkulationskräfte infolge des 
Bestehens von isobar-isosteren Einheitssolenoiden zustande kommen sollten. Et- 
waige statische Auftriebsbeschleunigungen dieser Größenordnung würden ebenfalls
	        
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