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Full text: 62, 1934

458 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1934. 
schneller Abnahme der Geschwindigkeit, schon in einer Entfernung von 5 bis 
6 m.yvon der Lüfterachse war die Geschwindigkeit mit dem Anemometer dicht 
über dem Boden nicht mehr meßbar. Entsprechende Werte am bzw. im Bereich 
des Sauglüfters waren nicht feststellbar, lediglich unmittelbar an der Öffnung 
des Lüfterrohres im Raum war ein von allen Seiten herbeiströmender Sog er- 
kennbar, der in diesem Falle in der Rohröffnung eine Geschwindigkeit von 
2,5 m/sec ergab, Diese Werte wurden im Unterraum 1 ermittelt, der Außenwind 
kam etwa zwei Strich von Stb. vorn ein und ergab (+ Fahrtwind) auf der Back 
auf dem Wellenbrecher gemessen eine Geschwindigkeit von 8.5 m/sec. Die beiden 
vorderen Lüfter waren mit den bekannten Saugköpfen versehen, während die 
beiden Lüfter an der Achterkante auf Druck gebraßt waren, Zum Vergleich 
wurde alsdann entgegengesetzt gelüftet, die Ergebnisse waren, wie die erneuten 
Messungen nach etwa 10 Minuten ergaben, mit den ersteren nahezu überein- 
stimmend. Auf der Backbordseite (Lee) wurden sowohl im Raum wie in den 
Lüfterköpfen etwas niedrigere Werte gemessen. Im Zwischendeck wurden noch 
ungünstigere Werte ermittelt, was darauf zurückzuführen ist, daß hier nicht die 
volle Öffnung des Lüfters mündet, sondern der Luftaustritt nur an dem nach 
dem Unterraum weitergehenden verjüngten Lüfterrohr erfolgt, Bei diesen Er- 
gebnissen war der Vorgang der Luftumwälzung in bezug auf Richtung und 
Stärke trotz der verhältnismäßig empfindlichen Instrumente überhaupt nicht nach- 
weisbar. Die sichere untere Meßgrenze des Flügelradanemometers lag bei 0.2 m/seo, 
während zur Feststellung der Richtung ein leichtes Federchen benutzt wurde, das 
mit einem Seidenfaden an einem Stäbehen befestigt war und dessen untere 
Empfindlichkeitsgrenze gleichfalls etwa bei 0.2 m/sec lag. 
Um Anhaltspunkte über das Vorhandensein von Totluftfeldern zu erhalten, 
wurden künstlich Staubwolken aufgewirbelt, aber auch dies reichte nicht aus, um 
den Ausgleich des im Bereich der Drucklüfter vorhandenen Überdruckes mit dem 
Unterdruck im Bereich der Sauglüfter einwandfrei zu erkennen, Dieser Aus. 
gleich dürfte wohl wie in Abb, 3 dargestellt verlaufen. Die Zuggeschwindigkeit 
war so außerordentlich gering, daß weder Wirbelbildungen noch Totluftfelder 
mit Sicherheit festgestellt werden konnten. Auch der Versuch, durch Messungen 
der Wärme und relativen Feuchte mittels ABmann-Aspirationspsychrometer ent- 
sprechende Feststellungen zu machen, führte zu keinem Ergebnis, da Außen- 
und Raumluft in bezug auf Wärme und Feuchte nur verschwindend kleine Unter- 
schiede aufwiesen. 
Weitere Untersuchungen unter Benutzung eines Instrumentes, das bereits 
Luftbewegungen von wenigen Zentimetern in der Sekunde sicher anzeigt, sind 
beabsichtigt, diese dürften dann wohl ein klares Bild von der Lage der Totluft- 
felder geben, mit deren Vorhandensein schon aus dem vorliegenden Material mit 
Sicherheit geschlossen werden muß. Dabei soll aber ausdrücklich darauf hin- 
gewiesen werden, daß die verschiedenartige Anordnung der Lüfter, insbesondere 
ihre Einführung in die Laderäume, ferner auch Menge, Stauung und Art der 
Ladung des betreffenden Raumes recht wesentliche Einflüsse auf Richtung und 
Stärke des Luftzuges sowie die Ausdehnung von Totluftfeldern ausüben, 
Jeder Widerstand, der einem Luftstrom entgegengesetzt wird, wirkt in hohem 
Maße auflösend, So wurde z, B. der sich auf dem Boden des Raumes ausbreitende 
Luftstrom in etwa 3 m von der Lüfterachse durch eine Kiste gehemmt; der Luft- 
zug, der an dieser Stelle vorher noch eine Geschwindigkeit von 0.7 m/see hatte, 
löste sich an dem Hindernis unter Wirbelbildung (die nur durch ‚künstliche 
Staubentwicklung zu erkennen war) auf! 
Aus den Abb. 1 und 2 sind auch die in den Lüftern selbst gefundenen Werte 
ersichtlich, Auffällig ist die im Verhältnis zum Außenwind recht geringe Stärke 
des Zuges, besonders in den Lüftern der Leeseite. Dies ist darauf zurück- 
zuführen, daß der Außenwind durch den Schiffskörper aus seiner Richtung ge- 
bracht, die Lüfteröffnung nicht mehr mit voller Stärke trifft. 
Eine weitere durch diese Ablenkung der Außenluft bedingte Erscheinung 
wurde bei Wind von vorn festgestellt. In den Köpfen der hinteren Lüfter des 
Raumes 1 konnte weder bei Druck noch bei Sogstellung eine einwandfreie ent-
	        
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