436 Aunalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Norember 1934,
6. Die Messungen zur Bestimmung der o-Konstante und der für die einzelnen Sichten
echarakteristischen Faktoren.
Der Einfachheit halber werden die Ziele in Cuxhaven und auf Neuwerk
weiterhin nur noch mit römischen Zahlen bezeichnet, deren Zuordnung folgender-
maßen geschehen ist:
I. Hapagturm 20.4 m (41.0 m) V, Neuwerker Turm 383.0 m (41.0 m)
IX. Leuchtturm 21.0 m (27.0 m) VI. Ost-Bake 12.5 m
11. Garnisonkirche 20.0 m (49.0 m) | VII. Nord-Bake 9.0 m
IV. Kugelbake 13,5 m (80.0 m} ' VIII, Scharhörn-Bake 9.0 m (21.3 m).
Dabei geben die eingeklammerten Zahlen die Höhe des Zieles über NN
(Normal-Null) in Meter an, während die anderen Zahlen die frei gegen den
Horizont erscheinende und zu den Messungen benutzte Höhe des Zieles oder
des Bakenkörpers enthalten, Wurden die Ziele gelegentlich durch in dem Meß-
bereich gelegene Gebäude oder Baumgruppen teilweise abgedeckt, so wurde die
Zielgrößenkorrektion dementsprechend geändert. Die Größenbestimmung erfolgte
durch Sextanten, Theodoliten oder Schätzung.
Tabellentafel 47 enthält das gesamte, zur Verarbeitung herangezogene Be-
obachtungsmaterial, Die in der zweiten Spalte der einzelnen Meßreihen an-
geführten Peilungen geben die jeweiligen rechtweisenden Kurse vom Beobachter
zum Ziel wieder; die dritte Spalte bringt die Zielentfernungen in km, die vierte
die mit Sichtmesser gefundenen a-Werte und die fünfte die Zielgrößenkorrektionen,
Sind weder Ziele noch Peilungen angegeben, dann wurden andere im Meßbereich
liegende oder eigens für die Messungen aufgestellte Ziele benutzt, über die nähere
Lagenangaben nicht möglich und auch nicht nötig sind.
Die Messungen wurden größtenteils außerhalb des Cuxhavener Lee-Gebietes
durchgeführt. An den Tagen, an denen dies nicht der Fall war, war derartig
starke Eintrübung vorhanden, daß bei den daher sehr kleinen Zielentfernungen
größere, durch Cuxhaven hervorgerufene Inhomogenitäten kaum zu erwarten
waren. Ferner fanden die Messungen nur dann statt, wenn das Beobachtungs-
gebiet von Verunreinigungen durch den Schiffsverkehr frei war. Am 16, August
1931 und am 2. September 1931 lagen nur Ziel III und IV innerhalb des Cux-
havener Lee-Gebietes. Bei den sehr großen Zielentfernungen ist aber der Ein-
fluß ein sehr unwesentlicher, zumal die an diesen Tagen %ahlreich nieder-
gehenden Schauer Meßbereich und Zielumgebung noch mit säuberten, Weiterhin
kann man annehmen, daß die Wirkung des Stadtdunstes in diesem Falle ledig-
lich eine das Ziel abschirmende gewesen ist, die sich nicht in der Änderung der
den Unterschied der Gesetzmäßigkeiten der Luft- und Sichtmessertrübungen
wiedergebenden Konstanten g äußert, sondern eine Verkleinerung der gemessenen
a-Werte mit sich bringt.
Jeder im folgenden angeführte a- Wert beruht auf mehreren Beobachtungen,
die kurz nacheinander ausgeführt wurden, und zwar teils mit dem Stufen- oder
Keilsichtmesser, in manchen Fällen auch abwechselnd mit beiden. Es wurde
große Sorgfalt auf die Bestimmung der @«-Werte verwandt, um bei der ange-
nommenen Beobachtungssicherheit von 4 0.25 bzw. — 0.15 möglichst weitere
Fehlerquellen zu vermeiden.
Ferner soll noch darauf hingewiesen werden, daß das hier angeführte Be-
obachtungsmaterial nur ein Teil des Gesamtmaterials ist und nach Vergleich
mit der Karte und unter Berücksichtigung der bestehenden meteorologischen
Daten nur ausgewählt wurde, wenn es eine einwandfreie Auswertung der
Konstanten zu garantieren schien.
7. Die Ergebnisse der Messungen zur Bestimmung der s-Konstante und der für die
einzelnen Sichten charakteristischen Faktoren.
Die berechneten Werte der Beobachtungen sämtlicher Tage zur Prüfung der
g-Konstante sind in Tabelle 1 (Tafel 48) wiedergegeben. Die in der dritten und
vierten Spalte stehenden «-Werte sind schon nach der Zielgröße korrigiert; die
teilweise übertriebenen Genauigkeiten entstehen dadurch, daß nach der Korrektion