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Full text: 62, 1934

I} 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1934, 
Die Höhenwinde drehen in Berlin von SSE am Boden in 300 m schon auf 
SW, während in Königsberg, wegen der in 200 m vorhandenen Stratusdecke, nur 
die Winde bis 200 m gemessen werden konnten. Sie zeigen reinen Süd, während 
darüber zweifelsohne ebenfalls SW-Strömung vorhanden sein muß. Der Klartext 
des Königsberger Höhenaufstiegs meldet: Höhenwinde im Mittel SSW, Ferner 
besagt der Aufstieg: 
Von 200 bis 500 m 
und 1700 bis 1800 m 
Stratusdecke. 
Die Lage ist also 
Folgende: Mit SSE 
bis S-Winden von 
20 bis 30 km/h strömt 
innerhalb des Kalt- 
uftkissens, das: in 
Berlin nur mehr 
schwach ausgeprägt, 
in Königsberg noch 
etwa 300 bis 400 m 
mächtig ist und nach 
Osten weiter an ver- 
tikaler Mächtigkeit 
gewinnt, kontinen- 
tale Kaltluft nach 
Norden. Darüber 
gleitet, wie aus der 
zunehmenden relativen Feuchte schon ersichtlich, mit nur wenig veränderter 
Richtung, mit SSW- bis SW-Winden und fast derselben Geschwindigkeit maritime 
Kaltluft auf. Der ganze Vorgang ist, wie die Betrachtung des Tages vorher und 
des Tages nachher zeigt, quasistationär. Im Laufe des Vormittags scheint es der 
Kaltluft nach dem Flugzeugführerbericht gelungen zu sein, sich etwas nach Westen 
rorzuarbeiten, 
Das Aufgleiten warmfeuchter Luft über kälterer ist aber, wie Schinze 
(Prakt, Wetteranalyse) dargelegt hat, typisch für Vereisungen, Dabei tritt die 
Wolkenbildung zum größten Teil in der Kaltluft auf und entsprechend erfolgt 
natürlich auch die Vereisung innerhalb der kälteren Luft. In vorliegendem Falle 
handelt es sich jedoch, da die Maschine nicht in den Wolken flog, um unter- 
kühlten Regen, wobei es durch die mechanische Erschütterung beim Auftreffen 
der Regentröpfchen auf die Maschine zur HXEisbildung kam. (Siehe Boley, 
Erfahrungsber, d. Deutschen Flugwetterdienstes, Bd. 8/16 und Bd. 9/1.) 
Der Flug hätte nicht in Elbing unterbrochen werden müssen, wenn die 
Maschine (bei entsprechender Ausrüstung!) von 200 bis 500 m durchgezogen 
worden wäre und den Flug über der unteren Stratusdecke in der Warmluft 
durchgeführt hätte, Dr. E.-Boley. 
1 
6. Beweis der Formel tg u = sin g tg £ für den Winkel u zwischen der 
Tangente an die Azimutgleiche uud dem Azimutstrahl, geführt mit Hilfe 
der Merkatorprojektion. _ 
Die bisher in den Ann, d, Hydr.!) veröffentlichten Beweise der obigen Formel 
benutzen u. a, die winkeltreue stereographische bzw. Littrowsche Projektion, Es 
ist aber meines Wissens bisher noch nicht versucht worden, einen Beweis mit 
Hilfe der winkeltreuen Merkatorprojektion zu führen. Dieser Beweis sei daher 
einer mehr formalen Vollständigkeit wegen im folgenden dargestellt, 
i, Mathematische Funktion der Azimutgleiche in der Merkatorkarte. 
In sphärischen Koordinaten gilt folgende Gleichung des nautischen Grund- 
Jreiecks: cotg & = sin preotg t— tg 0 EP 
5 Ann. d. Hydır. 1925, 8. 128 und 1927 5. 386,
	        
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