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Full text: 62, 1934

Wegener, K., und Niederdorfer, E.;: Der Maximaldampfdruck über festen Salzen. 417 
wurde, Im selben Sinne, d.h. im Sinne einer Verminderung des Dampfdruck- 
gefälles, wirkt jedoch auch das Steigen des Maximaldampfdrucks über der Salz- 
lösung bei zunehmender Verdünnung der Lösung, Welcher Umstand hier für 
die verringerte Wasseraufnahmegeschwindigkeit in erster Linie verantwortlich 
gemacht werden muß, läßt sich nicht ohne weiteres abschätzen. 
Während der ganzen Dauer dieser Versuche war vom NaCl nur ein Teil 
in Lösung gegangen, 
Einen ähnlichen Verlauf der Gewichtszunahme zeigte das MgSO,; die Ge- 
schwindigkeit der Wasseraufnahme war jedoch bedeutend geringer; sie erreichte 
nur den Betrag von 0.0014 g Wasser pro Stunde und Gramm Ausgangssubstanz 
bei der gegebenen Oberfläche, begann nach etwa 90 Stunden kontinuierlich ab- 
zunehmen und betrug nach weiteren 100 Stunden nur mehr 0.00075 g Wasser 
pro Stunde, 
Eine wesentlich raschere Gewichtsvermehrung durch Wasseraufnahme er- 
folgte beim MgCl, das ja als besonders „hygroskopisch“ bekannt ist. Hier war 
bereits nach den ersten 5 Stunden das gesamte Salz in Lösung gegangen, Die 
Diffusionsgeschwindigkeit betrug hier während der ersten pasr Stunden etwa 
0.014 g Wasser pro Stunde, wurde dann jedoch bei zunehmender Verdünnung 
des Salzes dauernd geringer und war nach 180 Stunden auf den Betrag von 
0.0038 g pro Stunde gesunken. 
Während dieser Beobachtungsreihe herrschte im Mittel eine Temperatur von 
18,5° C bei einer Tagesschwankung im Kasten << 1° CC. 
Eine Fortsetzung dieser Versuche bis zur Erreichung verdünnter Lösungen 
lag nicht in unserer Absicht, 
Zur Klärung der Frage der maximalen Dampfspannung über den einzelnen 
Salzen wurden nun die Salze bei Anwesenheit von Phosphorpentoxyd (P,O,} erst 
getrocknet, wobei, ähnlich wie früher die Wasseraufnahme, die Geschwindigkeit 
der Wasserabgabe beobachtet wurde. Wegen der außerordentlich geringen 
Wasserdampfspannung über P,O, erfolgte die Austrocknung der Salze anfangs 
sehr rasch. Das Gewicht des Natriumchlorids erreichte bereits nach 5 Tagen 
einen konstanten Wert und behielt diesen mehrere Wochen hindurch bei, während 
die Dampfspannung im Beobachtungsraum langsam von etwa 2.0 auf 12.5 mm Hg 
gesteigert wurde, Dieses Intervall entspricht bei einer Temperatur von 19.0° C 
einer Anderung der relativen Feuchte von 12 auf 76 %. Bemerkt sei, daß das 
konstant bleibende Endgewicht des NaCl um nahe 1% größer war als das 
Ausgangsgewicht, was auf ad- oder absorbierte Gase schließen läßt, die vor Be- 
ginn der Versuche durch Glühen ausgetrieben worden waren. 
Die Gewichte des MgS0O, und MgCl, nahmen hingegen dauernd weiter ab, 
bei allmählich steigender Dampfspannung im Raum immer langsamer, Wir 
hatten nun die Zustände im Raum genau zu fixieren, bei denen die Gewichts- 
abnahme aufhörte, bzw. die Wasseraufnahme von neuem begann. Weil wir 
stationäre Verhältnisse abwarten mußten, währten diese Untersuchungen mehrere 
Wochen, Die Raumfeuchtigkeit durfte nur ganz allmählich gesteigert werden, 
Das MgSO, hatte zum Teil infolge der starken Austrocknung einiges Kristall- 
wasser abgegeben. 
Die Ergebnisse der Beobachtungen seien in der folgenden kleinen Tabelle 
kurz zusammengefaßt: 
Maximale Dampfspannung über festem Salz bei 19° C, 
Relstive Feuchtigkeit Maximale Dampfspannung 
bezogen auf ebene Wasserflächen in mm Hg 
NaCl rrcersurnnrer 76 12.6 
MgSOg eerseeruans 45% 74 
Ma 340000 HEn 35% 58 
Aus Rücksicht auf den Fehler in der Bestimmung der relativen Feuchtig- 
keit dürfte der Fehler der Werte der Dampfspannung auf etwa - 5% anzu- 
setzen sein, . 
Damit sind, allerdings nur für die Temperatur von 19°C, die Werte der 
maximalen Dampfspannung über einigen „trockenen“ oder festen Salzen bestimmt.
	        
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