382 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1934.
Für Messungen mit ungeschützten Thermometern ist Formel (3a) direkt zu
verwenden, da Ty keine Unbekannte mehr ist, sondern von dem geschützten
Thermometer geliefert wird, das mit dem ungeschützten zusammen im gleichen
Kipprahmen angebracht ist. (Schumacher gibt diese Formel in seiner Mit-
teilung in den Annalen 1933, Seite 77, als Ergänzung zur Hidakaschen Formel,
Die nach seiner Näherungsformel aus dem Jahre 1923 berechneten Tabellen und
graphischen Darstellungen bleiben mit derseiben Einschränkung wie für die ge-
schützten Thermometer, daß man mit dem verwendeten a-Wert einverstanden ist,
brauchbar.)
Bezeichnen wir (Tw—t) mit £ und wie bei den geschützten Thermometern
(T;-+v,) mit n, so heißt die Formel mit der gleichen Vereinfachung wie bei (6):
n £
(7) C = ZB
Die graphische Darstellung wäre ebenso bequem wie bei Formel (6). Für
die Genauigkeit, mit der C durch diese Formel (7) geliefert wird, gilt das Ent-
sprechende, wie für Formel (6); nur wird C und damit der Fehler von C hier
bei den ungeschützten Thermometern etwas größer, weil vo, größer ist als bei
den geschützten Thermometern,
19, März 1934.
Nachtrag. Nach Einsendung der vorliegenden Arbeit an die Schriftleitung
der Ann. d. Hydr. wurde mir die im Aprilheft erschienene Arbeit von W. Hansen
über den gleichen Gegenstand bekannt.
Hansen gibt bereits die obigen Formeln (5d) und (5e) an, die er mit Hilfe
der Formel (5a) und der Beziehung C = T„— T, berechnet. Das Haäuptgewicht
seiner Arbeit liegt dann darauf, daß verschiedene physikalische Ausgangs-
gleichungen vorliegen [hier die Formeln (3), (4) und (5), und daß es gelingt, die
Formeln (4) und (5) zu verschmelzen, die beide unerlaubte Erweiterungen über
endliche Intervalle darstellen, hergeleitet aus der Differentialformel, die zu 4* führt.
Schreibt man Formel (4) in der exakten Differentialform, so lautet sie
al Daraus folgt = pdt,
und, wenn 8, wie Hansen annimmt, konstant ist,
108%, — og l, = Bit — ti I, le
Aus dieser Formel leitet Hansen die Korrekturformel:
ü— A (in der Schreibweise der vorliegenden Arbeit)
an
für geschützte Thermometer ab, die als eine Art Mittelwert die Formeln (4e) und (5e)
ersetzt. Eine entsprechende Formel für das ungeschützte Thermometer folgt.
Die von Hansen durchgeführte Verschmelzung der Formeln (4) und (5) ist
aus Gründen mathematischer Exaktheit zu begrüßen, Es trifft aber nicht zu, daß
damit der Widerspruch gelöst ist, von dem Hansen auf S. 146 oben spricht. Es
werden immer vom mathematischen Standpunkt aus gesehen zwei Formeln be-
stehen bleiben, die Formel Hidakas, zurückgehend auf die Ausgangsgleichung
kL=% 01+280, und die Hansens, die von der Differentialformel H=18 aus-
geht. Hidakas Ausgangsgleichung ist keine Differentialformel. Schreibt man
sie aber als solche, so lautet sie ah steht also mit dem konstanten li, zum
vöriabeln Z der Hansenschen Ausgangsgleichung im Widerspruch.
Zum Schluß sei nochmals hervorgehoben, was auch Hansen am Ende seiner
Arbeit bemerkt, daß infolge der Ungenauigkeit von £ [= 2 und, wie oben ge-
zeigt, auch von v,] eine völlige mathematische Exaktheit noch nicht erforderlich
ist. Schumachers Näherungsformel und Hidakas und Hansens Formeln
sind vorläufig praktisch gleichwertig. Den Ausschlag gibt gegebenenfalls die
von der Reichsanstalt bei ihren Bestimmungen zugrunde gelegte Definition von ß.