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Full text: 62, 1934

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1934. 
Zur Korrekturformel für die Richterschen Kippthermometer ”, 
Von H., Geissler. 
Wir nehmen an, daß die Kaliberkorrektionen für Haupt- und Nebenthermo- 
meter bereits angebracht sind. Dann zeigen in der Tiefe beide Thermometer 
die wahre Wassertemperatur TA an, die gemessen werden soll. Steht das Thermo- 
meter dann nach dem Hieven entsprechende Zeit im Wasserbad, so zeigt das 
Nebenthermometer dessen Temperatur t an. Das Hauptthermometer hat infolge 
der Temperaturänderung seine Stellung verändert und zeigt jetzt die „Ablese- 
temperatur“ T;,, Es ist nun die Korrektur C == T4-—T; zu bestimmen, die an 
T; angebracht werden muß, um T, zu erhalten. Bekannt sind T,, t, vo und a. 
(Man denkt sich das Quecksilber im Hauptthermometer unterhalb der 0°-Marke 
zu einem zylindrischen Faden mit dem Querschnitt der Thermometerkapillaren 
ausgezogen. Dann ist v, die Länge dieses Fadens, ausgedrückt in Thermometer- 
graden als Längeneinheit. — « ist der reziproke Ausdehnungskoeffizient des 
Quecksilbers gegen das Glas.) 
Beim Lesen der Schumacherschen Arbeit über den gleichen Gegenstand 
im Jahrgang 1923 der „Annalen“ fiel mir auf, daß der Verfasser als Ausgangs- 
gleichung seiner Rechnungen die Formel 
D. (IT. + w%) (T. —» 
e 
ni (T, + Va) (Toy — t) 
(1) 
and nicht 
2) 
benutzt. Geht man auf die Gleichung für die thermische Längenausdehnung 
eines Stabes zurück, so findet man dafür in den physikalischen Lehrbüchern 
zwei Formen: 
3) ; fe —> der + ZB’ (6 — 4). 
H Ei = LM + dr 6” (12 — ty. 
(4 = Länge des Stabes bei der Temperatur t; 9=— Ausdehnungskoeffizient.) 
Damit ist # verschieden definiert, Außerdem ist es eine Funktion der Temperatur. 
Auf 8, bzw. seinen reziproken Wert «, soll später eingegangen werden. In der 
Regel wird es als eindeutige Konstante angegeben. So soll es auch zunächst 
behandelt werden, und darum werden die Indizes von jetzt an weggelassen, 
Vertauschen wir in (3) t, mit t,, so geht die Formel in sich selbst über. 
Das entsprechende gilt nicht für (4). Das würde also bedeuten, daß der Stab, 
der seine Temperatur wieder von t, auf t, zurückverändert, eine andere Länge 
annimmt als die Ausgangslänge 4,, nämlich (nach Vertauschung von t, und t,): 
It BL — 1p) 
Be m — 1) 
€ 
1) Literatur, A, Schumacher: Neue Hilfstafeln für die Umkippthermometer nach Richter 
and Beiträge zur thermometrischen Tiefenmessung. Ann. Hydr. 1923, 85, 273. — A. Schumacher: 
Zur Genmuigkeit der Temperaturmessung mit dem Richterschen Tiefsee-Umkippthermometer, Ann. 
Hydr. 1924, S. 148. — E. Schottländer: Zur Erhöhung der Genauigkeit der Temperaturmessung 
nittels Kippthermometer, Ann, Hydr, 1925, S. 47. — F. Zorell: Über das vereinfachte Kipp- 
ihermometer (ohne Nebenthermometer), Ann. Hydr. 19285, S. 89. — H. Geissler: Tiefenmessung mit 
angeschützten Thermometern, Ann, Hydr. 1931, S. 433. (Dort weitere Literaturangaben.) — Koji 
Hidaka: Über eine neue Korrektionsformel zur Umkippthermometerablesung. Memoirs of the Imperial 
Marine Observatory. Vol, V, Nr. 1. Kobe, März 1932, — Günther Böhnecke: Die Temperatur- 
messung an der Oberfläche und in der Tiefe. Meteorwerk Band IV. Erster Teil. Berlin u, Leipzig 
1932. — Lotte Möller: Zur Reduktion hydrographischer Beobachtungen mit Hilfe graphischer Dar- 
stellungen der Korrektionen, Ann, Hydr. 1933, 8. 58. — A. Schumacher: Eine neue Berichtigungs- 
formel für das Tiefsee-Umkippthermometer. Ann, Hydr. 1933, S, 74. — H. Maurer: Gemeinsame 
zraphische Tafel der Berichtigungsformeln für geschützte und ungeschützte Tiefsee-Umkippthermo- 
meter. Ann. Hydr. 1933, 8. 385. — M. Soule: Note on the practical correction of deep-sea reversing 
thermometers and the determination of the depth of reversal from protected and unprotected thermo- 
meters. Hydrographic Review, — W. Hansen: Bemerkungen zu den Korrektionsformeln für das 
Tiefsee-Umkippthermometer, Ann, Hydr, 1934, S, 145,
	        
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