376 Annalen der Hydrograpbie und Maritimen Meteorologie, September 1934,
Windänderung vom 14, auf den 15. VII. erkennen, aber diese ist keineswegs
größer als andere, die auch sonst während der ganzen Beobachtungsperiode vor-
kamen.
Soviel jedenfalls dürfte aus der Nr. 11 hervorgehen, daß eine Beziehung
bestehen muß zwischen der langsamen Schwankung Aw, vielleicht auch ihrer
zeitlichen Änderung ö4w, innerhalb einer halben Stunde, und der zeitlichen
Änderung des Salzgehalts $S, von Stunde zu Stunde. Tabelle VIT gibt die Mittel-
werte der drei Größen für die einzelnen Beobachtungstage, jeden gerechnet von
18b des Vortages bis 18% des Tages selbst, Es sind dann gerade sieben Tage
mit je etwa 48 bzw. 24 Beobachtungen; diejenigen Mittelwerte, die man erhält,
wenn man die Beobachtungen bei weniger als 5 cm/sec Stromgeschwindigkeit
ausscheidet, sind durch Einklammern gekennzeichnet.
Tabelle VII
Langsame Schwankung Aw,, deren zeitliche Änderung Aw, und zeitliche Änderung des Salzgehalts Am.
Tag jan. vomn | 12.00 | 13. VIE | 94. VIL | 26. VEE '16,VEH,| 17, VE
My (dw) |+ 3.5 (3.5) 3205| 33(81) %& 37.8) 4 6.6(6.\ 48
M (4Aw.) 33(3.4) 3.1002 3.0 (2.9) 36 6.67 5.6(5.- 42
M,S9 |279 496 + 1686 4165 40 4343
Mid Aw 1.7 116 IS = 13 + dA | 24
+ 5.0 em/sec
4,1 em/see
EEE
— 1.8 en/spe
In Nr. 12 (Tafel 39) sind diese Werte graphisch aufgetragen. Die Gleich-
heit des Ganges fällt sofort ins Auge, Betrachtet man Aw, und öAw, als Funk-
tion von 68, so erhält man Abb. 7. Die Ausgleichungsrechnung liefert für Aw,
und ddw, die Beziehungen
Aw, = 261 45,16 58 (mittlere Fehler == + 0.23 bzw. 0.083)
Sdwa = 000-457 dB % =-+033 „ 012%
Abb, 7. Der Sinn einer solchen Beziehung kann nun
nicht wohl der sein, daß die langsame Schwankung
durch die Salzgehaltsänderungen verursacht wird.
Vielmehr wird man beides als eine Auswirkung
der Mischungsvorgänge ansehen müssen, die im
einzelnen ungeordnet verlaufen, Das schwere
Wasser wallt auf, vielleicht unter Wirbelbildung,
und Schlieren schweren und leichteren Wassers
schieben sich zwischeneinander, Damit wird auch
klar, daß man nicht eine strenge Abhängigkeit
der ungeordneten Bewegung von der Strom-
geschwindigkeit wird erwarten dürfen, und daß
man auch keinen Erfolg haben wird, wenn man
die Einzelwerte der langsamen Schwankung mit
den genau gleichzeitigen Amplituden des Salz-
gehalts vergleicht, söndern daß nur die Mittel.
werte der beiden Größen, gebildet für einen Zeit-
raum annähernd gleichstarker Mischbewegungen, einander entsprechen werden,
In diesem Sinne also kann man in den Mittelwerten der langsamen
Schwankung einen Ausdruck für die Stärke der Mischvorgänge erblicken.
Anhang. Die Beobachtungen zweier benachbarter Strommesser würden eine
Ermittlung der Wirbelgröße (curl w oder rot w) = der doppelten Drehgeschwindig-
keit gestatten, falls man die Entfernung der Instrumente voneinander als hin-
reichend klein betrachten darf, Das ist für die hier in Frage stehende Länge
von 19 m kaum mehr zulässig; man darf also nur hoffen, etwa vorhandene
Wirbel von dieser Größenordnung zu erfassen, und man erhält eine, allerdings
recht niedrige untere Grenze für die Drehgeschwindigkeiten im Wasser: Denkt
man sich z. B. auf einer Strecke von 19 m eine Anzahl ineinandergreif= dar
Zahnräder angebracht, so werden die einzelnen Räder eine viel größere