874 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1934.
Um ein Maß für die Gesamtwirkung der Zerrungen zu haben, sind G, und G, zu
einer Summe G = G, + G, vereinigt. Allerdings schrumpft die Anzahl der Beob-
achtungen auf etwa die Hälfte (147) zusammen, weil für 5 und 10 m Tiefe erst die
stündlichen Werte bekannt sind, die aus dem „Bulletin Hydrographique 1931“,
Kopenhagen 1933, 5, 60 bis 62, entnommen werden können, während für 10 m
halbstündliche Werte zur Verfügung standen, Das hat die unangenehme Folge,
daß die seltener vorkommenden großen Werte der w” z. B. sich recht unregel-
mäßig auf die verschiedenen Werte von G verteilen; in den nach der Formel
Mi; (wW"2) = VZw"2in \ (n = Anzahl der Beobachtungen) berechneten Mittelwerten
bekommen aber gerade die größeren w’”* ein gewisses Übergewicht, und deshalb
ist daneben mehrfach auch das einfache Mittel nach der Formel M (w”) = Zw/n
berechnet: Werte von w’" über 100%, sind ausgeschlossen. So ergab sich
Tabelle V.
Langsame Schwankung und Summe G der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen 5, 10 und 20 m Tiefe,
1
G =
10—199 | 20-—299 | 30—30.9 | 40 u, mehr cm/see
M,(w3) 32% 124% 1%
Miw)y = 24% 20% 16%
My(w"3 =] +39 440 43.0
M (W+w") = 34 32 82
Mir) = 24 1.7 16
M,(dw) =] E39 | 448 | 44.6
M(dw) = 35 35 a1
+ 15%
11%
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3.0 em/see
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Beide Arten von Mittelwerten der reinen Streuung zeigen eine deutliche Ab-
nahme mit zunehmendem G, Aber in vielen Fällen rührt eine Zunahme der
Geschwindigkeitsunterschiede G her von einer Zunahme der Geschwindigkeiten
gelbst, und w” nimmt dann ab mit wachsendem G, weil es mit wachsendem w» ab-
nimmt, wie soeben dargelegt, Wenn daher die Streuung n6 ben wı auch noch von G
abhängen sollte, so müßte dies an der Größe wı «w” der Formel (2), S. 373, zu
erkennen sein. Das aber ist nach Tabelle V für M(ws-w"?) und M (wy-w”")
keineswegs der Fall. Will man aus w' den Einfluß der Geschwindigkeit wı ganz
entfernen, so wird man noch einen Schritt weitergehen und w* = Wy + W"”— 0.073 Wu
berechnen; auch diese Größe, deren Mittelwert nach Formel (2) gleich 2.4 ist,
zeigt jedoch nach der Tabelle keinen Zusammenhang mit G. Endlich könnte
man vielleicht glauben, daß die gesuchte Abhängigkeit zwar in den Beobach-
tungen enthalten, aber durch die vielen Umrechnungen gewissermaßen ab-
geschliffen wäre. Deshalb sind auch die ursprünglichen Werte der langsamen
Schwankung, Awg, obwohl sie die vom Schiffe verursachte systematische Ab-
lenkung des Stroms mitenthalten, demselben Verfahren unterworfen worden. Aber
die Tabelle lehrt, daß keiner der beiden Mittelwerte M;(4wg*) und M (4wga) bei
steigenden Geschwindigkeitsunterschieden merklich zu- oder abnimmt. Danach
stände also die Jangsame Schwankung in keinem näheren Zusammenhange mit
den scherenden Kräften, die von der Ober- und Unterschicht ausgehen!
Dies Ergebnis erscheint so befremdlich, daß man erwägen muß, ob nicht
die entscheidenden Wirkungen möglicherweise einseitig nur von der Öberschicht
oder nur von der Unterschicht ausgehen.
Ordnet man gesondert nach G, und nach G,, so findet man:
Tabelle VI. Langsame Schwankung und Geschwindigkeitsunterschied G, gegen die Ober-
und G, gegen die Unterschicht,
GG 049 | 5099 '10.0— 149 | 150—19.9 | 20.0 u. mehr em/see
M (ww)
M (8) WW"). 0
My(AwaD ee
M (Awgl. 00000 00
Miw%h. 0...
33 +35 +33 23
27 3.1 a8 25
+44 +87 +44 4 44
3.5 3.1 3,9 40
17 19 | 18 14
+ 3.0 em/s&:
2,5 cm/see
+ 4.2 em/sec
3.6 em/sec
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