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Full text: 62, 1934

364 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1934. 
Der Landesunterrichtsbehörde Hamburg sage ich an dieser Stelle meinen 
Dank für die Wiederbesetzung des Ordinariates für Meteorologie, dessen Inhaber 
zugleich Leiter unserer Meteorologischen Versuchsanstalt und damit Abteilungs- 
leiter wird, sowie für die Lehraufträge für weitere Gelehrte unserer Behörde, 
ist doch, um ein Wort Köppens zu gebrauchen: „für jedes Institut, das Wissen- 
schaft anwenden soll, die Pflege der reinen Wissenschaft und die Mit- 
arbeit an ihr ein notwendiges Erfordernis, wenn es nicht in der Schablone er- 
starren soll“. 
Ich habe versucht, meine Herren, unsere großen Aufgaben und ihre Ent- 
wicklung für die nächste Zukunft kurz zu umreißen. Heute vor fast 60 Jahren 
wurde in diesem Lichthof die Seewarte feierlich eingeweiht, wobei Se. Majestät 
Kaiser Wilhelm der Große die schönen Worte sprach: „Dieses Haus ist ein 
neuer Beweis, daß die nie ruhende menschliche Forschung und das Ringen nach 
neuen Erfahrungen, das wir hier in einem ganz neuen Gepräge sehen, von Er- 
folg gekrönt worden ist. Daß die Wissenschaft zur Sicherheit der Menschheit 
sich immer mehr ausbreiten wird, der Menschheit, die sich auf dem Elemente 
bewegt, dem die Deutsche Seewarte ihre Tätigkeit widmet. Diese Aufgabe ist 
eine so großartige, daß ich nur meinen Dank aussprechen kann dafür, daß es 
mir vergönnt gewesen ist, dieser Einweihung beizuwohnen.“ Wir alle, — und 
das darf ich von allen meinen Mitarbeitern sagen — sind stolz darauf, an dieser 
großen Aufgabe mitwirken zu dürfen. 
In diesen Tagen ist nun nach fast 60 Jahren der erste Spatenstich getan 
worden zu einem neuen schönen Bau, der uns ermöglichen soll, in einer würdigen 
Unterbringung die Arbeitsfreude und die Leistung meiner Mitarbeiter zu fördern, 
Und wieder haben wir vom jetzigen Staatsoberhaupt, dem Führer und Reichs- 
kanzler Adolf Hitler, ein Wort gehört, das uns Richtschnur und Zielsetzung für 
die Zukunft bedeutet. In seiner großen Hamburger Rede am Vorabend des 
historischen 5. März 1933 hat Adolf Hitler gesagt: „Wir werden das Tor Deutsch- 
lands zur Welt nie und nimmer zuschlagen!“ Er hat damit die Bedeutung um- 
rissen, die er dem Außenhandel und der Schiffahrt beimißt und damit zum 
Ausdruck gebracht, daß Deutschland nicht ohne Verbindung mit dem Weltmarkte 
wieder aufgebaut werden kann. Deutscher See- und Luftverkehr haben somit 
nicht nur wirtschaftliche, sondern auch nationalpolitische Aufgaben zu erfüllen, 
die Werbung für Deutschlands Geltung in Übersee. Und was für Deutschlands 
Tor in die weite Welt, die Heimstätte unserer Seewarte, Hamburg, gilt, das soll 
auch von unserer Behörde selbst gelten: auch wir wollen die Tore und Fenster 
der Seewarte nie und nimmer zuschlagen. Die Fenster nicht zuschlagen, damit 
der Seewind durch die Amtsstuben weht und den Staub des Bürokratismus hin- 
ausfegt, und die Tore aufschlagen, damit jeder Deutsche, ob Nautiker, Luftfahrer 
oder Gelehrter, ob Soldat oder Kaufmann, ob Arzt, Missionar oder Pflanzer, 
uns seine Erfahrungen und seine Mitarbeit bringen kann und als Gegengabe 
von uns Hilfe durch Rat und Tat mitnimmt in seinen schweren Beruf, soweit 
wir nur helfen können. Wir aber, meine Herren Mitarbeiter von der Seewarte, 
wollen in dieser Stunde dieser hochansehnlichen Festversammlung gegenüber 
feierlich geloben, unser Bestes herzugeben, wie bisher, um Wehrmacht und 
Wissenschaft, Schiffahrt und Luftfahrt, Handel und Wirtschaft an unserer Stelle 
mit allen unseren Kräften zu dienen und damit dem Wiederaufbau unseres heiß- 
geliebten deutschen Vaterlandes! 
Heil 
Hitler!
	        
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