Skip to main content

Full text: 62, 1934

Schmidt, W.: Prüfung von Anemometern auf die Wiedergabe rascher Schwankungen usw. 337 
es sich um die Werte einer einzelnen Stunde handelt. Es mag dies wohl darin 
begründet sein, daß in der Natur die verschiedensten Schwingungen neben- 
einander vorkommen und nie einheitliche Wellen, Sobald aber größere Wellen 
von kürzeren überlagert sind, so gewinnen diese zwar für den Augenblick bei 
weitem die Oberhand, ihre Wirkung verschwindet aber bei den längeren Zyklen, 
Prüfung von Munros Diaplhragma Recorder. 
Munroös Diaphragma Recorder wurde auch durch Laufbildaufnahmen einer 
Zusammenstellung geeicht, bei der nebeneinander der Ausschlag des — sonst zur 
Aufzeichnung gebrauchten — Zeigers, der gleichzeitige Stand eines Flüssigkeits- 
Manometers und das Zifferblatt einer Uhr zur Abnahme der genauen Zeit sichtbar 
waren, Die Druckschwankungen wurden vor dem aufnehmenden Kopf in gleicher 
Weise wie bei Prüfung des Dines-Instrumentes erzeugt. 
Das Ergebnis der Eichung war äußerst lehrreich, Mit den angewandten 
Mitteln war bei längeren Schwingungsdauern Überhaupt keine Phasen- 
verschiebung bzw. auch keine Schwankungsverringerung mit Sicherheit 
nachzuweisen, Es schien bloß das eine hervorzugehen, daß die Form der Kurve, 
insbesondere bei einem schmalen Wellenberg, etwas im Sinne einer Verbreiterung 
abgeändert wurde. Erst bei ganz raschen Schwingungen, etwa unter 5 sek 
Schwingungsdauer, war eine merkliche Phasenverschiebung zu erkennen, so z. B. 
bei T == 1.7—2, 3—3.5 und 5} sek eine Phasenverschiebung #= 32, 29° und 7°, 
Diese Werte sind insofern unsicher, da sie nicht, wie in den andern Fällen, aus 
einem Phasendiagramm gewonnen werden konnten, sondern nur aus einer har- 
monischen Analyse des zeitlichen Verlaufs der Windgeschwindigkeit nach den 
Registrierungen. Und hier könnte bloß das erste Glied herangezogen werden, 
wodurch bei der Änderung der Kurvenform immerhin ein merklicher Fehler, 
vor allem eine Vergrößerung der Phasenverschiebung, hereingebracht wurde, 
Prüfung der leichten Winddruckplatten. 
Neben den besprochenen Geräten wurde noch eines auf seine Eignung zur 
richtigen Wiedergabe rascher Windänderungen untersucht: die leichte, durch- 
Jässige, pendelnd schwingende Winddruckplatte, Sie weicht wesentlich ab von 
den nicht einmal für richtige Angabe der mittleren Windgeschwindigkeit, ge- 
schweige denn für deren Schwankungen brauchbaren Blechtafeln, wie man sie 
z. B. bei der „Wildschen Windfahne“ benutzt. 
Zur Prüfung auf Einstellgeschwindigkeit gegenüber raschen Windänderungen 
war mit der Druckplatte ein feiner Draht verbunden, der auf berußtem, von 
einem Motor gedrehten Metallzylinder die Winkelstellung aufschrieb, In der 
Mehrzahl der Versuche wurde die Druck- Tabelle 6. Eichungsergebnisse 
platte in ruhender Luft um einen be- bei schwingenden Winddruckplatten. 
stimmten Winkel & aus der senkrechten T T—— 
Lage gehoben und dann ausschwingen Flacte 
gelassen; bei einigen wurde der Luft. 
strom eines Ventilators auf sie gerichtet, 
zunächst durch ein vorgeschobenes Breit 
abgehalten und plötzlich freigegeben. 
Diese Art hat den Vorteil, die natür- 
lichen Bedingungen besser nachzuahmen, 
während bei der anderen nicht etwa 
die Trägheit der Platte selbst, sondern 
jene der ganzen beim Herabsinken in 
Bewegung gesetzten Luftmaste das 
Abklingen verlangsamt und das Aus- 
schwingen verlängert. “ - Lam 
Die Versuche nach der zweiten Art sind in Tabelle 6 auf die „Abfallzeit“ 4 
hin ausgewertet: die Zeit, die die Platte brauchte, um die Ruhestellung zu erreichen. 
Ferner ist noch das „Dämpfungsverhältnis“ £ angegeben: Es fand ja ein Hinaus- 
schwingen über die Ruhelage statt, so daß die endzültige Einstellung erst in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.