Schmidt, W.: Prüfung von Anemometern auf die Wiedergabe rascher Schwankungen usw. 327
Meteorologischen Versuchsanstalt der Deutschen Seewarte Hamburg-
Groß Borstel. Innerhalb genügend weiter Grenzen einzuregeln (1 bis 28 m/sek),
von genügenden Abmessungen (1.20 m Durchmesser), und bereits mit den erforder-
lichen Einrichtungen zur Regelung der Geschwindigkeit des Luftstromes ver-
sehen war bloß der Windkanal II von den drei in Göttingen befindlichen. Deshalb
wurde die Hauptversuchsreihe in diesem vorgenommen, während die Einrichtung
in Potsdam bloß für andere Vergleiche in Anspruch genommen wurde,
Die Druckrohranemometer nach Dines und von Munro, ebenso die leichten
Winddruckplatten wurden mit den später beschriebenen Sonderanordnungen
geprüft, die auf einfachste Weise an der Lehrkanzel für Meteorologie und
Klimatologie der Hochschule für Bodenkultur in Wien zusammengestellt wurden,
Untersuchte Instrumente.
Gruppe A: Schalenkreuzanemometer Fuess Nr. 6808 bzw. ein diesem
vollkommen nachgebautes, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
gehöriges Nr. 310; das kleine Modell des Handanemometers mit Schalen von
2 cm Durchmesser, Länge der Arme von Schalenmitte bis zur Achse 1,7 em,
5 cm darunter beginnend das flache Gehäuse für die Zählvorrichtung. Das
Instrument zeigt den Windweg an und ist im normalen Gebrauch durch Betätigung
einer Klinke mit Schnurzug ein- und auszuschalten.
Schalenkreuzanemometer Morell nach dem Tachometerprinzip: Schalen-
durchmesser 3 cm, Speichenlänge 3.5 cm, läuft innerhalb eines aus vier kräftigen
Drähten gebildeten Korbes. Bereits knapp unter dem Achsenkreuz beginnt die
Verbreiterung, die zum Gehäuse überführt, in welchem der Zentrifugalventilator
untergebracht ist!). Durchmesser in 7 cm unter dem Achsenkreuz 7 cm. Das In-
strument zeigt unmittelbar die Windgeschwindigkeit an, ablesbar an einem über
einer Skala schwingenden Zeiger.
Schalenkreuzanemometer Krafft: Schalendurchmesser 8.5 cm, Abstand
Schalenmitte—Achse 10.75 cm, Schalenkreuz 20 cm über dem einfachen Ziffer-
blatt, an dem der Windweg abgelesen werden kann.
Schalenkreuzanemometer HW 210: Schalendurchmesser 5.9 cm, Abstand
Schalenmitte— Achse 7 cm. Gab im Original alle 100 m einen Kontakt; wurde
für die Versuche mit mehr Kontakten ausgestattet.
Schalenkreuzanemometer Fuess 2960 (der Zentralanstalt für Meteoro-
logie und Geodynamik gehörig): mit Schalenkreuz von Nr, 9775 (demselben
Modell, aber dem Aeronautischen Observatorium Lindenberg gehörig) versehen.
Schalendurchmesser 4.1 cm, Abstand Schalenmitte— Achse 5.4 cm, gibt Kontakte
alle 100 m.
An6mo-Cine&mograph Richard, Woltmannscher Flügel („Moulinet“) mit
sechs Flächen, normale Ausführung, die bei Betrieb im Freien durch eine Wind-
fahne immer dem Wind entgegengerichtet wird. Kontakt alle 25 m,
Anemometer mit gebremstem Schalenkreuz von Kousnetzov: 12 Schalen
von 1.2 em Durchmesser, Abstand Schalenmitte—Achse 2.4 cm (war für Drachen-
zwecke gebaut, Eigentum des Aeronautischen Observatoriums Lindenberg). Um
bei diesem Instrument die Registrierung zu ermöglichen, mußte eine Übertragung
durch Faden zu einem Kymographion hergestellt werden,
Gruppe B: Druckrohranemometer nach Dines, dem Original vollkommen
nachgebaut durch A. Kroneis, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geo-
dynamik gehörig,. die in England allgemein gebräuchliche Ausführung mit
Schwimmer in Wasser und linearer Geschwindigkeitsskala,
Membran-Windschreiber von Munro, London: Der aufnehmende Kopf
ist gleich dem des Dines-Apparates, Druck- und Saugrohr münden aber beider-
seits einer Membran, deren Bewegungen auf die Schreibfeder übertragen werden;
Skala bei mittleren Geschwindigkeiten annähernd linear, bei kleinen und großen
anger. Gesamtausschlag von 0—110 km/Stde. 6 cm. Dieses Instrument war aus-
drücklich als Probeausführung gekennzeichnet,
Leichte, pendelnd aufgehängte Winddruckplatte. Ein Reif aus
1) Bei den neuen Modellen ist dieser Abstand, der früher wohl bedenklich kurz war, vergrößert.
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