326 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1934,
außerordentlich gering, daß eine ungewollte Ungleichmäßigkeit sich mit einem
periodischen Gang einschleicht, denn ein solcher ist doch wohl in Fig, 5 zu er-
kennen, und der in Fig. 6 besonders in 15 m Tiefe angedeutete hat fast die
gleiche zeitliche Länge wie der in Fig. 5, Voll befriedigende Beweiskraft kann
man den Fig. 5 und 6 allerdings nicht zusprechen, und es liegt ein Bedürfnis
nach weiteren Untersuchungen vor,
Es ergibt sich also, daß die Pyknosonde weniger geeignet ist, exakte Salz-
gehalts- oder Dichtewerte zu liefern, daß man aber vielleicht bei geschicktem
Arbeiten mit ihr imstande ist, periodische Änderungen im Aufbau einer Wasser-
säule mit gut ausgebildeter Sprungschicht festzustellen.
Will man versuchen, die Pyknosonde zu verbessern, so muß man vor allem
die Mischung der eintretenden Wassermassen verhindern, also am besten einen
anderen Verschluß als durch das Ventil wählen. Außerdem ist es empfehlens-
wert, bedeutend kleinere Schwimmer zu verwenden, Ihre Unterscheidung durch
Färbung kann unterbleiben, da sie sich zwangsläufig der Dichte nach ordnen
müssen. Die Herstellung so kleiner Schwimmer wäre vielleicht schwierig, wenn
ihre Aräometerwerte eine Reihe glatter äquidistanter Zahlen sein müßte. Aber
darauf kann man durchaus verzichten. Es genügt, wenn die Werte annähernd
äquidistant sind. Die Berechnung wird dadurch, daß man keine glatten Aräo-
meterwerte zur Verfügung hat und interpolieren muß, nicht erschwert, wenn
man sich die anfangs erwähnte graphische Darstellung zur Auswertung anfertigt.
Die Eichung der Schwimmer muß natürlich genau sein, aber das ist bei kleinen
nicht schwieriger als bei großen.
Prüfung von Anemometern
auf die Wiedergabe rascher Schwankungen der Windgeschwindigkeit.
Von Wilhelm Schmidt, Wien.
(Hierzu Tafel 38.)
I. Aufgabe der Untersuchung,
Prüfungsmöglichkeiten.
Die Eichung von Anemometern erfolgt gewöhnlich nur im gleichmäßigen
Luftstrom. Wie sie sich gegen Schwankungen der Windgeschwindigkeit ver-
halten, ist mitunter theoretisch untersucht worden, aber nicht in entsprechender
Weise experimentell. Von dem Augenblick aber, wo man gerade die Schwan-
kungen der Windgeschwindigkeit studieren wollte, wurde die vergleichende
Prüfung verschiedener Arten von Geräten daraufhin, inwieweit sie imstande sind,
jenen zu folgen und sie richtig anzuzeigen, zum dringenden Bedürfnis,
Die Untersuchung könnte in zweierlei Weise in Angriff genommen werden:
Geräte von kleinerer Abmessung, deren Arbeitsweise nicht leicht im einzelnen
zu analysieren war (im folgenden unter „Gruppe A“ zusammengefaßt), mußten
in einem größeren Windkanal aufgestellt werden, dessen mechanische Einrichtung
es gestattet, Windstärkeschwankungen von genau meßbarem Betrag und ein-
stellbarer Schwingungsdauer zu erzeugen; bei Sonderbauweisen (Gruppe B) mußte
indes auf anderem Wege für periodischen Wechsel der Beaufschlagung gesorgt
werden.
Nach genauen Aufzeichnungen der Windstöße!) kamen Schwingungsdauern T
von einer Minute bis zu Sekunden herab in Betracht. Nach einer zu Ende des
Jahres 1926 vorgenommenen Rundfrage entsprachen diesen Bedingungen bloß
die Windkanäle in Göttingen, Kaiser-Wilhelm-Institut für Strömungs-
forschung, am Meteorologischen Observatorium Potsdam und an der
1) Jede Registrierung mit Druckrohrgeräten („Böenschreibern‘‘) liefert solche, wenn die Zeit-
skala sehr groß gewählt und die weiter unten ermittelte Beeinflussung berücksichtigt wird; wir haben
aber einen bei weitem eindringlicheren Stoff durch Laufbildaufnahmen unserer leichten Winddruck-
platten zur Verfügung,