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Full text: 62, 1934

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Geissler, H.: Untersuchungen an der Pyknosonde während der Kattegat-Fahrt usw. 323 
und dann direkt die Tiefen an dem daneben gehaltenen Maßstab abliest. Eine 
solche Handhabung ist auf einem schwankenden Schiff mit Schwierigkeiten ver- 
knüpft und muß notwendigerweise Ungenauigkeiten zur Folge haben. Um ein 
sxaktes Arbeiten an Bord zu ermöglichen, wurde der Tiefenmaßstab auf eine 
Holzleiste geheftet und ein Zentimetermaß mitgenommen. Die Ablesung geschah 
Jann an Bord so, daß die Lage der Oberfläche und der Sehwimmer beim Be- 
obachten durch den in der Pyknosonde befindlichen Zentimetermaßstab fest- 
gestellt wurde. Beim Auswerten wurde hernach der Tiefenmaßstab so an den 
mitgeführten Zentimetermaßstab angelegt, daß sein Nullwert demjenigen Zenti- 
meterwert entsprach, mit dem die Wasseroberfläche in der Pyknosonde zur 
Deckung gekommen war, Dann konnten unmittelbar die Tiefenwerte der 
Schwimmer aus den in der Pyknosonde beobachteten Zentimeterwerten abge- 
leitet werden. 
Die Aufgabe, durch praktische Beobachtung die reduzierte Länge der Pykno- 
sonde zu bestimmen und einen Tiefenmaßstab zu konstruieren bzw. den bei- 
gegebenen Tiefenmaßstab zu kontrollieren, wurde durch eine genügende Anzahl 
von Einzelbeobachtungen erledigt. Zweiundfünfzigmal wurde bei sehr ruhigem 
Wetter (Drahtwinkel — 0°) die Pyknosonde in verschiedene, durch das Meterrad 
genau angegebene Tiefen hinabgeschickt und nach dem Hieven die Lage der 
Oberfläche abgelesen, d, h, die Länge der eingedrungenen Wassersäule bestimmt. 
Aus dieser und der bekannten Tiefe ergibt sich die reduzierte Längel). Als 
Mittelwert wurde 85,26 cm gefunden gegenüber 86 cm, wie die reduzierte Länge 
bei Lieferung des Instrumentes angegeben wurde, Auf Grund dieses Wertes 
wurde ein neuer Tiefenmaßstab hergestellt. Er weicht von dem alten, zusammen 
mit der Pyknosonde gelieferten maximal (in 30 m Tiefe) um 0.5 m ab. 
Eine weitere Aufgabe ist es, festzustellen, mit welcher Schnelligkeit sich die 
Schwimmer auf ihr Gleichgewicht einstellen. Zu diesem Zweck wurde eine 
Wasserprobe mit der Pyknosonde geschöpft, und dann die Lage der Schwimmer, 
sofort nach dem Hieven beginnend, zehnmal mit dem Zeitunterschied von je 
einer Minute hintereinander abgelesen. In der Sprungschicht war dabei die Lage 
der Schwimmer von Anfang an fast konstant. Dagegen stellte sich Schwimmer Nr. 15, 
dessen Dichte etwa der der homogenen Oberschicht des Wassers entsprach, erst 
allmählich ein. Er kam erst nach 4 bis 5 Minuten einigermaßen zur Ruhe, 
Nach Angabe von La Cour (S. 12) finden die Schwimmer bereits nach einer 
Minute ihre Gleichgewichtslage. Es ist durchaus möglich, daß La Cours An- 
gabe zutrifft und die Bewegung des Schwimmers Nr. 15 bereits auf die nach- 
'räglichen Temperaturveränderungen zurückzuführen ist, denen die Wassersäule 
ler Pyknosonde nach dem Hieven ausgesetzt ist. Um genauer urteilen zu 
können, sind zahlreichere Untersuchungen nötig, Es scheint indessen, als ob die 
Fehler, die sich durch zu frühes oder in gewissen Grenzen zu spätes Ablesen 
der Pyknosonde ergeben, so klein sind gegenüber den Fehlern, mit denen die 
Pyknosondemessungen prinzipiell behaftet sind (über die noch im folgenden ge- 
sprochen wird), daß sie ohne weiteres vernachlässigt werden können, 
Es wurde der Angabe La Cours entsprechend der Versuch gemacht, Salz- 
gehalt und Temperatur der Wassersäule allein mit der Pyknosonde zu be- 
stimmen, indem man nach der ersten Ablesung das Instrument sich im Verlaufe 
von ein paar Stunden gleichmäßig temperieren läßt, diese Temperatur durch ein 
unmittelbar neben die Pyknosonde gehaltenes Oberflächenthermometer bestimmt 
und nun eine zweite Ablesung vornimmt, Das Resultat war aber so unzureichend 
— vielleicht infolge der etwas unbequemen Verhältnisse an Bord —, daß die 
Pyknosonde nur zusammen mit den von den regelmäßigen Serienmessungen 
gelieferten Temperaturserien verwendet wurde, . 
Als Hauptaufgabe wurde eine Untersuchung der Genauigkeit der Salzgehalts- 
werte angesehen, die die Pyknosonde bei bekannter Temperaturserie liefert, ver- 
glichen mit den als richtig angesehenen Salzgehaltswerten der Chlortitration von 
gleichzeitig mit der Pyknosondenmessung in Wasserschöpfern geschöpften Wasser- 
proben. Die Messungen haben ergeben, daß beim Vorhandensein einer stark 
) La Cour ... 8.5.
	        
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