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Geissler, H.: Untersuchungen an der Pyknosonde während der Kattegat-Fahrt usw. 323
und dann direkt die Tiefen an dem daneben gehaltenen Maßstab abliest. Eine
solche Handhabung ist auf einem schwankenden Schiff mit Schwierigkeiten ver-
knüpft und muß notwendigerweise Ungenauigkeiten zur Folge haben. Um ein
sxaktes Arbeiten an Bord zu ermöglichen, wurde der Tiefenmaßstab auf eine
Holzleiste geheftet und ein Zentimetermaß mitgenommen. Die Ablesung geschah
Jann an Bord so, daß die Lage der Oberfläche und der Sehwimmer beim Be-
obachten durch den in der Pyknosonde befindlichen Zentimetermaßstab fest-
gestellt wurde. Beim Auswerten wurde hernach der Tiefenmaßstab so an den
mitgeführten Zentimetermaßstab angelegt, daß sein Nullwert demjenigen Zenti-
meterwert entsprach, mit dem die Wasseroberfläche in der Pyknosonde zur
Deckung gekommen war, Dann konnten unmittelbar die Tiefenwerte der
Schwimmer aus den in der Pyknosonde beobachteten Zentimeterwerten abge-
leitet werden.
Die Aufgabe, durch praktische Beobachtung die reduzierte Länge der Pykno-
sonde zu bestimmen und einen Tiefenmaßstab zu konstruieren bzw. den bei-
gegebenen Tiefenmaßstab zu kontrollieren, wurde durch eine genügende Anzahl
von Einzelbeobachtungen erledigt. Zweiundfünfzigmal wurde bei sehr ruhigem
Wetter (Drahtwinkel — 0°) die Pyknosonde in verschiedene, durch das Meterrad
genau angegebene Tiefen hinabgeschickt und nach dem Hieven die Lage der
Oberfläche abgelesen, d, h, die Länge der eingedrungenen Wassersäule bestimmt.
Aus dieser und der bekannten Tiefe ergibt sich die reduzierte Längel). Als
Mittelwert wurde 85,26 cm gefunden gegenüber 86 cm, wie die reduzierte Länge
bei Lieferung des Instrumentes angegeben wurde, Auf Grund dieses Wertes
wurde ein neuer Tiefenmaßstab hergestellt. Er weicht von dem alten, zusammen
mit der Pyknosonde gelieferten maximal (in 30 m Tiefe) um 0.5 m ab.
Eine weitere Aufgabe ist es, festzustellen, mit welcher Schnelligkeit sich die
Schwimmer auf ihr Gleichgewicht einstellen. Zu diesem Zweck wurde eine
Wasserprobe mit der Pyknosonde geschöpft, und dann die Lage der Schwimmer,
sofort nach dem Hieven beginnend, zehnmal mit dem Zeitunterschied von je
einer Minute hintereinander abgelesen. In der Sprungschicht war dabei die Lage
der Schwimmer von Anfang an fast konstant. Dagegen stellte sich Schwimmer Nr. 15,
dessen Dichte etwa der der homogenen Oberschicht des Wassers entsprach, erst
allmählich ein. Er kam erst nach 4 bis 5 Minuten einigermaßen zur Ruhe,
Nach Angabe von La Cour (S. 12) finden die Schwimmer bereits nach einer
Minute ihre Gleichgewichtslage. Es ist durchaus möglich, daß La Cours An-
gabe zutrifft und die Bewegung des Schwimmers Nr. 15 bereits auf die nach-
'räglichen Temperaturveränderungen zurückzuführen ist, denen die Wassersäule
ler Pyknosonde nach dem Hieven ausgesetzt ist. Um genauer urteilen zu
können, sind zahlreichere Untersuchungen nötig, Es scheint indessen, als ob die
Fehler, die sich durch zu frühes oder in gewissen Grenzen zu spätes Ablesen
der Pyknosonde ergeben, so klein sind gegenüber den Fehlern, mit denen die
Pyknosondemessungen prinzipiell behaftet sind (über die noch im folgenden ge-
sprochen wird), daß sie ohne weiteres vernachlässigt werden können,
Es wurde der Angabe La Cours entsprechend der Versuch gemacht, Salz-
gehalt und Temperatur der Wassersäule allein mit der Pyknosonde zu be-
stimmen, indem man nach der ersten Ablesung das Instrument sich im Verlaufe
von ein paar Stunden gleichmäßig temperieren läßt, diese Temperatur durch ein
unmittelbar neben die Pyknosonde gehaltenes Oberflächenthermometer bestimmt
und nun eine zweite Ablesung vornimmt, Das Resultat war aber so unzureichend
— vielleicht infolge der etwas unbequemen Verhältnisse an Bord —, daß die
Pyknosonde nur zusammen mit den von den regelmäßigen Serienmessungen
gelieferten Temperaturserien verwendet wurde, .
Als Hauptaufgabe wurde eine Untersuchung der Genauigkeit der Salzgehalts-
werte angesehen, die die Pyknosonde bei bekannter Temperaturserie liefert, ver-
glichen mit den als richtig angesehenen Salzgehaltswerten der Chlortitration von
gleichzeitig mit der Pyknosondenmessung in Wasserschöpfern geschöpften Wasser-
proben. Die Messungen haben ergeben, daß beim Vorhandensein einer stark
) La Cour ... 8.5.