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Full text: 62, 1934

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Annalen der Hydrographie und Maritimen. Meteorologie, Juli 1934, 
bzw. die Abstände der Hauptisobarenflächen an den deutschen aerologischen 
Stationen in den Monaten Januar bis April 1933 zur Verfügung, Durch Ver- 
wendung dreier Stationen (Hamburg, Darmstadt, Königsberg} ließen sich die 
horizontalen Temperaturgradienten in jeder Schicht leicht bestimmen. Im Mittel 
der vier Monate zeigt sich eine Veränderung dieser Größe, die Tab. 1 angibt: 
Tabelle 1. 
Mittlerer horizontaler Temperaturgradient in °C/1000 km für Januar-April 1933 im Dreieck 
Darmstadt-— Hamburg-— Königsberg. 
(E == nach Ost gerichtete, N == nach Nord gerichtete Koordinatenachse,) 
. 83T ST 
Jsobarenschicht (mb} 5E N 
1000—900 —26 —17 s 56° W 31 
900—S00 —2.1 —29 8 35° W 3.6 
S00— 700 — 1.9 —26 8 35° W 32 
700—600 —25 —4,5 529° W 51] 
500— 500 —28 — 4.9 8 300 W 57 
Von 1000/900 mbar bis 900/800 Linksdrehung, bis zur nächsten Schicht konstant 
bleiben, von 800/700 auf 700/600 schwache Linksdrehung und Zunahme etwa 
um die Hälfte und darüber abermals ungefähr ein Gleichbleiben des Gradienten, 
Trotz der für eine solche Untersuchung ungünstigen winterlichen Jahreszeit mit 
ihren großen Inversionen in tiefen Schichten der Atmosphäre zeigt sich doch 
schon ein nur verhältnismäßig schwacher Gang des Temperaturgradienten. Noch 
besser läßt sich aber der Zusammenhang der Temperaturgefälle in übereinander- 
liegenden Höhenschichten beurteilen durch Korrelationsberechnungen, Ein posi- 
tiver Korrelationskoeffizient (K, K.) besagt dann, daß einem jeden großen Gradienten 
in der einen Schicht auch ein großer in der anderen, einem kleinen Tempe- 
raturgradient der einen Schicht ein kleiner der anderen entsprechen soll, und 
je größer der K.K. ist, desto strammer ist dieser Zusammenhang. Als Maß der 
Korrelation zwischen den Vektoren der Temperaturgradienten in zwei Höhen 
sollen hier die K, K, für zwei Komponenten betrachtet werden, da ein Korrelations- 
maß für Vektoren sonst nicht existiert, In Tab, 2 sind diese K. K. angegeben, 
Tabelle 2, 
Korrelationskoeffizienten des horizontalen Temperaturgradienten in je zwei übereinanderliegenden 
Hauptisobarenschichten (Januar bis April 1933). 
Komponente Komponente 
Schicht (mb) Darmstadt-—-Hamburg —Königsberg—Hamburg 
1000/900— 900/800 A-0522 + 0.60 
900/800-—S00/70U0 40.59 40.82 
300/700—700/600 +0,82 + 0.88 
700/800— 600/500 + 0.84 + 0.90 
einesteils für die Strecke Darmstadt— Hamburg, andernteils für Hamburg— Königs- 
berg. Die K,K. sind durchweg positiv und über + 0.5, oberhalb 800 mbar (etwa 
3 km), wo die Höhe der großen winterlichen Inversionen bereits überschritten 
ist, sogar größer als 4 0.8. Dieses Ergebnis zeigt zusammen mit dem Gang 
des Mittels, daß der horizontale Temperaturgradient eine auch im Einzelfall 
nur wenig mit der Höhe veränderliche Größe ist, und ermutigt dazu, die Diffe- 
renzenmethode für seine Berechnung bei lückenhaften Beobachtungen anzuwenden. 
Dabei ist folgendermaßen vorzugehen, Erstens sind die gewöhnlichen Vektor- 
mittel aller Windbeobachtungen in jeder Höhenstufe zu zu bilden; diese sollen 
Vz) genannt werden. In zweiter Linie sind für die Höhen z„ alle Windwerte 
derjenigen Piloten zusammenzufassen, die die nächste Höhenstufe zn;1 nicht 
mehr erreichen; dieses Mittel sei za genannt. Schließlich sind auch noch 
alle Windwerte derjenigen Piloten zusammenzufassen, die in der nächsten Höhen- 
stufe noch vorhanden sind, aber mit dieser Höhe abbrechen und in der über- 
nächsten Höhe zz nicht mehr zur Beobachtung kamen; dieses Mittel sei Hz. 
Es stützt sich also der Mittelwert 3" (z„) auf die gleiche Anzahl Einzelwerte 
wie CA Die gewöhnliche Differenzenmethode geht dann so vor, daß an
	        
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