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Full text: 62, 1934

Bericht über die 57. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1933/34) in der Deutschen Seewarte, 957 
Bericht über die 57. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1933/34) 
in der Deutschen Seewarte. 
Amtlich, 
(Hierzu Tafel 28.) 
Die 57. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1933/34) begann wie üblich Anfang 
November 1933 und endete Anfang März. Es wurden 21 Instrumente eingeliefert, 
und zwar von: 
A. Lange & Söhne, Glashütte/Sa. . 
Chronometerwerke, Hamburg 
Fr. Lidecke, Wesermünde. . 
F. N. Tietz, Kiel, . .. 
Th. Schmidt, Nordenham . 
* » 
zusammen 21 Chronometer. 
Das Chronometer A. Lange & Söhne Nr. 527 war kleiner als üblich (65 mm 
Blatt-, 60 mm Platinen-, 22 mm Unruhdurchmesser, ohne Schnecke und Kette), Von 
21 Instrumenten bestanden 18 die Prüfung. Th. Schmidt Nr. 38 hatte zu großen 
Zugfeder- und Temperaturfehler, A. Lange & Söhne Nr. 527 überschritt die Grenzen 
für Neigungsfehler und mittlere tägliche Gangschwankung, F. N. Tietz Nr. 1996 
blieb während der Zugfederprüfung stehen und überschritt außerdem bei der 
zweiten Temperaturprüfung die zulässige Grenze: nach Sachverständigenurteil 
bestand die Ursache in zu empfindlich eingestellter Hemmung. 
Die ersten fünf Instrumente konnten mit Geldpreisen ausgezeichnet werden; 
die Einordnung erfolgte wie im vorigen Jahre nach der Formel: 10S+T 
+ SG Die Leistungen der besten Chronometer erreichten nicht ganz die des 
54, Wettbewerbes, 
An der Prüfungsordnung wurde gegenüber den Vorjahren nichts geändert. 
Es galt daher für die einzelnen Prüfabschnitte das Folgende: 
Neigungsprüfung: Sechs je zweitägige Abschnitte (Flachgang — XII oben — VI oben — 
III oben — IX oben — Flachgang). Alle Gänge bei Flachgang und bei 25° geneigter Lage müssen 
innerhalb eines Intervalls von 10 Sekunden bleiben, Zugfederprüfung: Fünf je zweitägige Abschnitte, 
in denen erster und zweiter Zugfedertag abwechseln. Der Unterschied der Gänge der beiden Zugfedertage 
darf den Betrag von 1 Sekunde nicht überschreiten. Vorzeichen im Sinne zweiter minus erster Zugfedertag, 
Die Hauptprüfung besteht aus der Prüfung der Gangschwankung, der. Temperatur und der 
Ermittlung der langfristigen Gangänderung. 
Die mittlere tägliche Gangschwankung wird in zwei je zwanzigtägigen Abschnitten am 
Anfang und am Schluß der Hauptprüfung ermittelt. Die Werte S werden nach der Formel: 
S— [2 6m berechnet, in der [ss] die Quadratsumme der einzelnen Gangschwankungen, 
m der mittlere Fehler der Uhrvergleichung und n die Anzahl der benutzten Werte von s ist, Die 
Werte S dürfen in keiner der beiden Prüfabschnitte den Betrag von 0.3 Sekunden, die größte vor- 
kommende Gangschwankung smax darf den dreifachen und die größte Gangänderung in jedem Ab- 
schnitt den vierfachen Betrag nicht überschreiten. Der mittlere Fehler der Uhrvergleichung wird 
nach Ermittlungen während des Wettbewerbes in Rechnung gesetzt. Sr; und Sır geben die Werte für 
Anfang und Ende der Hauptprüfung, deren Mittel 8 ist. 
Die Temperaturprüfung wird in der aus der Tabelle zu entnehmenden Reihenfolge vor- 
genommen. Zwischen je zwei Prüfabschnitten mit verschiedenen Temperaturen liegt ein Übergangstag, 
an dem die Erhöhung bzw. Erniedrigung der Temperatur erfolgt. Der Temperaturfehler ist der größte 
Unterschied zwischen je zweien der drei Gangmittelwerte, die sich für Wärme, Zimmertemperatur und 
Kälte ergeben, Er darf den Wert von 2.0 Sekunden nicht überschreiten. 
Die langfristige Gangänderung ist der Unterschied zwischen dem größten und kleinsten 
aller während der Hauptprüfung bei Zimmertemperatur beobachteten mittleren täglichen Gänge — 
berechnet aus je sechs- oder siebentägigen Prüfabschnitten. Sie darf den Betrag von 2.0 Sekunden 
nicht überschreiten, 
Die graphische Darstellung der Ergebnisse wurde in der im vorigen Jahre 
erstmalig angewandten Form vorgenommen. 
Versuchsweise wurden vor der eigentlichen Prüfung sechs Chronometer 
— A. Lange & Söhne Nr. 527, 657, 677; Chronometerwerke Nr. 1059: Fr. Lidecke
	        
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