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Full text: 62, 1934

Ann. d. Hydr. usw., LXII. Jahrg. (1934), Heft VI, 
95 
Der Nordatlantik als Vertiefungsgebiet barometrischer Minima. 
Vın Eduard Markus. 
1. Die Vertiefung der Zyklonen. 
Bei der Untersuchung der Vertiefung der Zyklonen benutzen wir die Methoden, 
die für die Behandlung geographischer Verschiebungserscheinungen aufgestellt 
worden sind (Markus 1932), Dabei wenden wir die Idee eines choro- 
yraphischen Profils an: wir betrachten auf der Erdoberfläche eine bestimmte 
Richtungslinie, beobachten diejenigen Erscheinungen, die auf dieser Linie im 
bestimmten Moment konstatiert werden oder in verschiedenen Momenten auf- 
ginander folgen, und stellen die Eigenart dieser Erscheinungen graphisch auf 
der Karte dar. Auf der Abb. 4 (unten) z. B. sehen wir eine graphische Dar- 
stellung der Wassertemperaturen im Winterhalbjahr:;: bei der Bewegung von 
Amerika nach Osten steigt die Temperatur des Oberflächenwassers, wobei die 
maximalen Temperaturgradienten zwischen Neu-Fundland und Island festgestellt 
werden; östlich von Island aber beginnt die Wassertemperatur zu fallen, 
Shorographische Profile, 
die kausal voneinander ab- 
hängige Erscheinungen dar- 
stellen, können als Kausalprofil 
(Krause 1927) zusammengefaßt 
werden, 
Bei der Darstellung wan- 
dernder barometrischer Mi- 
nima verzeichnen wir auf 
der Karte ihre Zugbahnen, 
während die verschiedenen 
Eigenschaften der Minima 
durch die Länge, Breite und 
Farbe der Rechtecke darge- 
stellt werden können. In der 
vorliegenden Arbeit entspricht 
die Breite der Rechtecke der 
Tiefe, ihre Länge der Zahl von 
Zyklonen(Abb.5)(Markus1929, 
S. 115, Abb. 1). 
Die Kartogramme 1 bis 3 sind nach den Wetterkarten der Deutschen See- 
warte und zum Teil nach norwegischen, englischen, amerikanischen und anderen 
synoptischen Karten zusammengestellt, 
Auf den Kartogrammen 1 und 2 sind nur die Zugbahnen und die Tiefe der 
barometrischen Minima dargestellt, Infolgedessen entspricht die Breite der 
Bahnen der Tiefe der Minima. 
Auf dem Kartogramm 1 sehen wir eine typische Zyklone [700 mm’), 
18. I. 322)], die in Nordamerika erscheint (16. I. 32), von Amerika nach Nord- 
osten wandert, sich in der Umgebung von Island plötzlich vertieft, am 18. Januar 
ihr tiefstes Zentrum erreicht (700 mm) und sich dann nach Nowaja-Semlja be- 
wegt. Das Minimum vom 20. X. 32 (725 mm) unterscheidet sich von dem erst- 
genannten dadurch, daß es drei Vertiefungsgebiete aufweist, nämlich in der Um- 
gebung der Hudson-Straße, Islands und der Ostsee, 
Ähnliche Untersuchungen zeigen, daß das Westeuropäische Meer (Markus 1930) 
als ein wichtiges Vertiefungsgebiet der barometrischen Minima erscheint. 
Gewöhnlich entstehen die Zyklonen in Nordamerika, bewegen sich aus den Ver- 
einigten Staaten oder Kanada von Westen nach Osten, vertiefen sich auf dem 
_1) Barometrischer Druck im tiefsten Zentrum der Zyklone (genauer 935 mb), — ?) Die Zeit der 
Vertiefung. 
Ann. d, Hydr. usw. 1934, Heit VI.
	        
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