210 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1934,
sind Mittelwerte, bei denen die Vergrößerung durch Kohlenverbrauch (auf jeder
Reise etwa 50 em) berücksichtigt wurde.
Die Kimmtiefenmessungen wurden an den Beobachtungstagen über den
ganzen Tag verteilt, um aus den Ergebnissen Schlüsse auf einen etwaigen täg-
lichen Gang ziehen zu können, Die Einzeleinstellungen wurden auf Zehntel-
minuten abgelesen, da bei der nur auf halbe Minuten gemarkten Trommel eine
genauere Ablesung — etwa auf °/„0 — in Anbetracht des immer herrschenden
Seeganges mehr oder weniger auf Spekulation hinausgelaufen wäre. Die persön-
liche Auffassung wurde regelmäßig von Zeit zu Zeit durch Messungen anderer
Beobachter kontrolliert; Abweichungen ergaben sich nicht.
In Santa Cruz de Tenerife konnte ich von einer kleinen Dampfbarkasse
aus, die die „Deutsche Kohlendepot Ges. m. b. H.“ liebenswürdigerweise zur Ver-
fügung stellte, eine Reihe von Kimmtiefenmessungen mit nur 1 m A.H. durch-
führen. Leider waren Rundmessungen wegen Landnähe nicht zu machen; weiter
nach See hinauszugehen, verboten die zur Verfügung stehende Zeit und der
herrschende Seegang.
Ergebnis. Um einen Anhalt über die Genauigkeit der Messungen zu be-
kommen, wurde aus 198 Dwars- und Kielkimm-Mitteln die mittlere Nullpunkt-
lage des Instrumentes bestimmt; sie betrug -+ 0.55. An Land, und zwar vom
Dach des Reichswehrministeriums in Berlin aus, war durch Lt. a. D. Martini der
Nullpunkt mit -+ 0.4’ bestimmt; die Differenz dürfte einmal in den anderen Be-
zugspunkten an Land und zum anderen in dem sehr empfindlichen Instrument
selbst zu suchen sein, Der Vergleich der mittleren Nullpunktlage mit den 198
Beobachtungsmitteln ergibt folgende Abweichungen:
Abweichung
Anzahl der
Kimmtiefenmittel
Prozent
Abweichung
Anzahl der P ‘
Kimmtiefenmittel TOzEn
0.0 bis 0.05’ 132 66.7%
0.05 „ 0.15 | 37 | 186%
0.15 „ 0.25 | 16 8.1%
0.25 „ 0,35 7 ‚35% | ;
(Das Nullpunkt-Mittel ergab keinen vollen Zehntel- Wert, deshalb mußte die Skala auf halbe Zehntel
gestellt werden.)
169 Kimmtiefenmittel = 85% mit einer Abweichung von 0.0’ bis 0.15’ sind
anter Berücksichtigung der Ablesegenauigkeit und der beim Mitteln erfolgten Auf-
und Abrundung auf volle Zehntel als normal anzusprechen. Die restlichen 15%
mit einer Abweichung > 0.15‘ dürften zum größten Teil durch einen — auch von
anderen Beobachtern festgestellten — unkontrollierbaren Nullpunktgang des
empfindlichen Instrumentes beeinflußt sein, während bei einem Rest die Abwei-
zhung auf Beobachtungsfehler usw. zurückzuführen ist. Eine Regelmäßigkeit
des Nullpunktganges war aus den wenigen hierfür zur Ver- Abweichung ©
fügung stehenden Werten mit mehr als 0.15’ Abweichung WEICAUNgG Gar
nicht abzuleiten. Des weiteren wurde die Abweichung jeder N 0.2
einzelnen Messung von dem korrespondierenden Mittel fest- » 0.3
gestellt. Prozentuell ausgewertet ergibt sich folgendes Bild: » 4
Der mittlere Fehler einer Einzeleinstellung wurde mit » 0.8
0.08’ gefunden,
In diesem Zusammenhang seien noch kurz die Abweichungen der einzelnen
Kimmtiefenmittel vom Mittel des betreffenden Beobachtungsabschnittes erwähnt:
A.H.
1. 12.5 m
2, 75m
3, 13.0m
£ 10m
Gesamtmittel
+ 6.25
- 4.05
L6.1'
— 0.9
| Abweichung bis 0,2 ! mittlere Abweichung
77%
50%
96%
100%
+ 0X
+ 0,3
+ 0,1’
2 O1
Der Vergleich von Dwars- und Kielkimm ergab im Mittel für die Kielkimm
einen um 0.09’ größeren Wert, da die mittlere Abweichung aber +0.18’ beträgt,