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Full text: 62, 1934

Michler, H.: Kimmtiefenmessungen auf D. „Arucas“ im Mai 1933, 209 
Überschneidungswinkel zusammenfallen (Abb. 3); in dieser Stellung ist bei hori- 
zontaler Haltung des Instrumentes die Berührung der beiden Kimmen herbei- 
geführt. Mit etwas Übung kann man nach diesem Verfahren selbst bei einigem 
Seegang gute Messungen machen. 
Die Kimmtiefen wurden auf D, „Arucas“ sowohl von der Brücke wie vom 
B-Deck aus gemessen, Auf der Brücke wurde die Kielkimm von der Steuerbord- 
oder Backbord-Brückennock aus gemessen, was keinerlei Schwierigkeiten bereitete. 
Das Messen der Dwarskimm dagegen gestaltete sich etwas umständlicher, da das 
Ruderhaus bis an Vorkante Brücke durchging; es mußte nun bei geöffneten 
Seitentüren durch das Ruderhaus hindurch oder bei achterlichem Wind. aus 
einem Ruderhausfenster hinausgelehnt gemessen werden. Später wurde die Dwars- 
kimm achterkante Brücke gemessen, da dort, zwar behindert durch Ventilatoren 
usw., leichter zu arbeiten war. Auf dem B-Deck wurde die Kielkimm vom Steuer- 
bordfallreeppodest aus gemessen. Leider war es nicht möglich, die Dwars- 
messungen an der Vorkante B-Deck in gleicher Augeshöhe zu machen; sie muß- 
ten an der Achterkante B-Deck bei einer um 0.50 m niedrigeren Augeshöhe 
vorgenommen werden, Die gefundenen Mittelwerte wurden für diesen Unter- 
schied berichtigt, um sie mit den in Längsschiffrichtung gefundenen Werten zu 
verarbeiten. Die Beobachtungen vom B-Deck aus konnten nur auf der Ausreise 
gemacht werden; auf der Heimreise waren infolge Behinderung durch Deck- 
ladung keine Dwarskimmessungen möglich, Messungen im Winkel von 45° zur 
Kielrichtung konnten auf dem B-Deck überhaupt nicht und auf der Brücke nur 
stark behindert durch Ventilatoren usw. vorgenommen werden; sie wurden da- 
her nur dann gemacht, wenn Kiel- oder Dwarskimm überhaupt nicht verwend- 
bar war. 
Zur Auswertung wurden 100 Rundmessungen benutzt, die sich aus Kiel- und 
Dwarsmessungen zusammensetzen; diese Werte waren wieder selbst aus min- 
destens je drei Messungen in Positivlage und drei in Negativlage (Fernrohr- 
achse um 180° gedreht) gemittelt. Bei ungünstigen Beobachtungsverhältnissen 
wurden auch häufig je fünf Einzelmessungen vorgenommen, so daß das zur Aus- 
wertung zur Verfügung stehende Material etwa 1600 Einzelmessungen umfaßt, 
Gleichzeitig mit jeder Rundmessung wurde die Wassertemperatur mit dem 
Schöpfthermometer gemessen, das immer einige Minuten vom Luvfallreeppodest 
aus mitgeschleppt wurde. Die Lufttemperatur wurde mit dem „ABßmann“ in Auges- 
höhe ermittelt; das Instrument wurde an einem langen Bootshaken befestigt 
gleichfalls zu Luv ausgefahren. Auf t-Messungen dicht über der Wasserober- 
fläche wurde von vornherein verzichtet, weil kein zuverlässiges Thermometer 
hierfür zur Verfügung stand und die Beobachtungen der Praxis angepaßt aus- 
zuführen waren. An 12 von 13 Beobachtungstagen waren Windstärken von 
3 bis 6 Beauf, dabei meist nicht unter 4; nur an einem Tage betrug die Wind- 
stärke 1 bis 2. Es war also immer eine gründliche Durchmischung der Luft- 
schichten anzunehmen; auch wurde als größter Temperaturunterschied zwischen 
Luft und Wasser 1.6° gemessen, so daß ohne Beeinflussung des Ergebnisses auf 
die t-Bestimmung dicht über Wasser verzichtet werden konnte, Diese hätte zu- 
dem allein schon wegen des nahezu an allen Beobachtungstagen herrschenden 
Seeganges nicht einwandfrei gemacht werden können. Ebenso wurde von der 
Ermittlung des Einflusses von relativer Luftfeuchtigkeit auf die Kimmtiefe ab- 
gesehen, da die früheren Beobachter übereinstimmend keinen merklichen Ein- 
fluß dieses Faktors haben finden können, 
Die Witterungsverhältnisse während der einzelnen Beobachtungsabschnitte 
waren nahezu übereinstimmend, es können daher die Ergebnisse der einzelnen 
Abschnitte restlos gemeinsam ausgewertet werden. Sie wurden in drei Gruppen 
nach der Augeshöhe geordnet untergeteilt: 
i. Ausreise, Brücke A.H. 12.5 m, Schiff rollt an allen Tagen. 
2. , B-Deck A.H. 7.5 m, ” » ” ” » 
3. Heimreise, Brücke A.H. 13 m, „_ Sstampft an allen Tagen. 
Auf eine fortlaufende genaue Bestimmung der Augeshöhe mußte wegen des 
dauernd herrschenden Seeganges verzichtet werden. Die eingesetzten Augeshöhen
	        
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