200 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1934.
Durchschnitt der je 12 Monate ist in Berlin — 4,3 und + 3.1, Differenz 1.2°, in
Nertschinsk — 5.5 und -+ 4.9, Differenz 0.6°, halb so groß, aber in derselben
Richtung. Also müssen hier andere Ursachen ausschlaggebend mitwirken.
Dezember
Januar
Februar
Berlin: f Abweichung — 6.0'— 4.2,— 3.3/— 3.11 — 7.2/— 4.4) — 2.9 — 2,81 — 5.2/— 4.6'— 423,7
Kälteste Monate | Jahr _ 1890 | 1899 | 1902 | 1906 [ 1898 | 1881 | 1901 1891 | 1895 | 1886 | 1917 | 1901
Wärmste {Abweichung 429-4 2,84 2.84 2.614 28! + 43-4+3.4+3..|4+3.4 43.042.723
» Jahr | 18508 1912 1914 1918 | 2002 | 1016 1808 | 1899 | 1903 | 1914 | 1884 | x010
Nertschinsk: j Abweichung ‚— 5.7 — 5.1/— 4.8— 4.2|— ur 5.4 — 4.8 — 4.61— 7.3 — 6.4 — 6.0— 5.6
Kälteste Monate | Jahr 1901 , 1911 | 1912 1918 | 1910 | 1908 | 1892 ! 1890 | 1888 1892 | 1893 1906
"m Abweichung E 4.514 4,2/-4 4.1 4,0J-- 7.0 + 6.24 4,214 3.6[4 SH 5.6 +5,84 43
» { Jahr 1898 | 1906 | 1894 | 1883 | 1905 | 1898 1918 | 1903 | 1884 | 1889 | 190% | 1893
Viel besser als die Monatsmittel entsprechen die Tagesmittel und die Einzel-
beobachtungen dem obigen Gedankengang. Denn an diesen zeigt sich der Gegen-
satz zwischen Europa und Ostasien unverkennbar. In den Jahrgängen 1887
(S. 428) und 1888 (S. 141 u. 230) der Meteorologischen Zeitschrift findet man
den Gegenstand von Hugo Meyer, Sprung und mir behandelt, Folgende Figur
yibt, etwas geglättet, die Häufigkeitskurven der Tagesmittel der Temperatur im
Januar in Berlin und Nertschinsk und die im Oktober und Juli in Berlin nach
38 bis 42jährigen Beobachtungen wieder, Die kleinen Kreise geben die Lage
des Monatsmittels an, das im Januar in Berlin unter, in Nertschinsk über der
häufigsten Temperatur liegt, weil in Berlin die negativen, in Nertschinsk die
positiven Abweichungen
die extremen sind. Die
Oktoberkurve von Berlin
ist annähernd symme-
trisch, seine jährliche
Häufigkeitskurve aber
hat zwei Maxima bei 2°
und 15° N
Nur in den Übergangs-
monaten schließen sich
also die Abweichungen
der Einzeltage vom
X A — — Mittelwert ungefähr der
N - - A
Sanver ; Januar Oktober Juli Gaußschen Fehlerkurve
. jin an. Dort aber, ‚wo die
Nertschinsk Ber Strahlung einseitig wirkt
— vorwiegende Ausstrahlung im Winter, Zustrahlung im Sommer — sind die
dem selteneren Zustand — d. i. der Strahlung im europäischen, der Wolkendecke
im ostasiatischen Winter — entsprechenden Werte extremer und seltener als die
entgegengesetzten.
A. Meyer und Sprung haben dies Verhältnis nur für Deutschland untersucht
und bezeichnen es beide als selbstverständlich. Der Vergleich mit den ganz andern
Verhältnissen Ostasiens bestätigt diese Auffassung, wenn auch die Asymmetrie in
Nertschinsk, trotz noch größerer Schwankungsweite, geringer ist als in Berlin,
Die Fehlerrechnung setzt die Zufälligkeit der Abweichungen und Abwesenheit
einer Verbindung zwischen ihnen voraus, Nun besteht aber eine starke Er-
haltungstendenz des Wetters und diese kann vielleicht bei zyklonalem und anti-
zyklonalem Wetter verschieden sein,
Ist die Häufigkeit der verschiedenen Temperaturgrade gegeben, So ergibt
sich aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung, wie die Größe der interdiurnen ÄAnde-
rungen bei hohen und niedrigen Temperaturen sein müßte, wenn deren Mischung
rein zufällig wäre. Dann müßten nämlich diese Änderungen durchschnittlich
um so größer sein, je seltener die betr. Temperaturen sind.
Eine solche Untersuchung über den Zusammenhang der Höhe der Temperatur
mit deren Veränderlichkeit ist m. W. für die Tagesmittel oder Einzelbeobachtungen
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