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Full text: 62, 1934

Reichel, E.: Über den Einfluß des Meeres auf Wind, Temperatur und Feuchtigkeit usw. 197 
dem gleichen Rechenvorgang verglichen worden; ferner wurden auch die Monate 
Mai-—Juli allein und schließlich nicht ausgeglichene Werte zugrunde gelegt, alles 
mit dem gleichen Endergebnis bis in die Einzelheiten hinein, so daß Tabelle 1 als 
wirklich anzusehen ist. 
Nber die Temperatur verhältnisse wurden für den gleichen Zeitraum eben- 
falls Zusammenstellungen gemacht, die die Veränderungen im täglichen Gang bei 
zunehmender Entfernung vom Meere erkennen lassen sollen. Auch hierüber ver- 
missen wir im Schrifttum Genaueres, so daß diese Ausführungen nur einen zahlen- 
mäßigen Anhalt für an sich natürlich längst bekannte Dinge geben sollen, In 
Tabelle 2 sind die im gewöhnlichen Beobachtungsprogramm enthaltenen Termin- 
und Grenzwerte des täglichen Ganges zum Tagesmittel in Beziehung gesetzt. 
Diese Tagesmittel sind übrigens für die drei Sommer gegenüber dem langjährigen 
Mittel um ?!/,° zu hoch; wir haben es hier mit einer Reihe von schönen Sommern 
zu tun. An Stelle der damaligen Gehäuseaufstellung in DKr wurde Neuwedell (Nw) 
als Vergleichsstation aufgenommen. Wir fassen das Ergebnis so auf, daß beim 
täglichen Gang der Temperatur ein merkbarer Einfluß des Meeres schon wesent- 
lich früher als beim Winde verschwindet. Jenseits der 20 km-Grenze scheint be- 
reits, von einer geringfügigen weiteren Stetigkeit in den Zahlenreihen abgesehen, 
der Einfluß der örtlichen Geländegestalt zu überwiegen. So weisen die Ab- 
weichungen der mittleren Tiefstwerte zwar eine fast stetige Zunahme binnen- 
wärts auf, während bei den 14-Uhr- und Höchstwerten von Gr ab kaum eine 
weitere Veränderung binnenwärts wahrzunehmen ist, 
Eine ähnliche Berechnung läßt die Abweichungen der Terminwerte der 
Feuchtigkeit vom Tagesmittel erkennen (Tabelle 2). Rü und Kö haben die 
kleinste Schwankung im täglichen Gang, die übrigen Stationen zeigen unterein- 
ander mittags keine Unterschiede mehr. Die Zunahme der Abweichungen am 
Morgen und die Abnahme am Abend dürften in Örtlichen Verhältnissen be- 
gründet sein (niedrige Temperatur am Abend in Lau und Mu, hohe im Gehäuse 
in DKr). 
Tabelle 2. Abweichungen der mittleren Termin- und Grenzwerte vom Tagesmittel in den Monaten 
Avril/September bzw. Mai/luli 1930/1932, 
©) 
rt EN 
72h 
Lufttemperatur 
| Max. | Min. 
1 
an | 912 
Luftfeuchtigkeit 
72h 
14h |! . 91h 
Rü ,— | ‚43.3434 . 0. 1447 45.1 — 4.0. — 4,5 | „1. 1—10 —10, . . 
Kö | 10 —11—09 +3.2. 43.3 1.0—1.2-44.4 4-4.6/—4.11—4.5° + 6 +5 /—12)—1 +6 | +7 
Gr ! 92 1—0.90.743.7/4-3.9/—1.4:—1.6 45,3 nie „he | „|. 
Lau 77 8—1.1.—0,8/-24,0 44.2 —1,5 —1.7i-+5.4 45.7 —4.6.—5.4 + 7 +6 —15.—161 491 +9 
Mu > I Z07 240 442 1.4 —1.7 45.1 -15.4 —54—640 + 7711514! +7 | +8 
Rei BR Pen SEES — 561 
Nw —1.8/|—1.51-E4.4/+4.5/—1.3° —1.41 45,7 +5.9—5.5.—6,2 [2 A410. 49 — 1615| +5 | +5 
»fernung vom Meere (km). — ?) Feuchtigkeitswerte von DKr. 
Leider stehen in dem untersuchten Gebiete selbstschreibende Geräte nur in 
Kö und DKr; nur die Aufzeichnungen der ersten Station fallen also in den Bereich 
des Seewindes, Sie wurden daher genauer durchgesehen und sollen für einige 
Fälle zusammen mit den Kurven von DKr betrachtet werden. Aus ihnen läßt 
sich deutlich der Einfluß des Meeres auf die Station Kö nachweisen. Die Dar- 
stellung soll sich daher auch nicht auf Tage mit regelmäßigem Windwechsel 
beschränken, sondern sie soll ein Beispiel für die Beeinflussung einer Binnen- 
landstation durch das Meer im Sommer geben (Tafel 22 mit Abb. 1—4). 
In Abb. 1 ist der Temperatur- und Feuchtigkeitsverlauf während einer Schön- 
wetterzeit im Mai/Juni 1933 gegeben. Die Aufzeichnungen von Kö werden mit 
denen von DKr verglichen. Die Tage vom 29. V. bis 2, VI. weisen in Kö Wind- 
wechsel von Land- auf Seewind auf, in DKr wehen Östliche, später nördliche 
Winde. gleichmäßig. Am 27. und 28. V. und vom 3. bis 6, VI. haben beide Orte 
ununterbrochen nördliche Winde. Die Aufzeichnungen fallen in Kö unter beiden
	        
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