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Full text: 62, 1934

Deacon, G.E. R.: Die Nordgrenzen antarktischen und subantarktischen Wassers im Weltmeer. 133 
drahtes zu verhindern. Die Oberflächentemperatur betrug hier 22.03°, der Salz- 
gehalt 35,57%. In 200 m Tiefe war t an der ersten Station 12,3°, an der 
zweiten indes 19.5% Hier reichte die starke, nach S gehende Oberflächen- 
strömung tiefer; ihr Wasser war wärmer und salzärmer. An unserer letzten 
Station, 40 Sm von Fremantle entfernt, war die Temperatur noch höher [um 
0.41°), der Salzgehalt noch geringer [um 0.09%]. Bei der Einfahrt in den 
Swan-River sank t plötzlich auf 19.5°. Nicht zu verkennen ist die Überein- 
stimmung dieser Befunde mit den Ansichten, die Schott neuerdings in der 
Frage des Auftriebswassers an den westaustralischen Küsten vertreten hat‘). 
Östlich von Australien stellten wir fest, daß die Konvergenz unter dem 
Einfluß der warmen Strömung, die an der Küste von Neu-Süd-Wales entlang 
fließt, sich südwärts bis zu 46° 5 verlagert. In der Westhälfte der Tasmanischen 
See sind beide Wasserarten, das subantarktische und das subtropische so stark 
miteinander vermischt, daß keinerlei horizontale t-Sprünge einen Anhalt zur 
Feststellung der Konvergenz boten; hier habe ich ihre Lage als identisch mit 
derjenigen der 14°-Isotherme und der 34,9 °/g-Isohaline angenommen. 
Im Stillen Ozean hinderte uns Brennstoffmangel, die Konvergenz zu durch- 
queren, doch können wir in der Mitte des Ozeans nicht sehr weit von ihr ent- 
fernt gewesen sein; es dürfte möglich sein, ihre Lage an Hand unserer Messungen 
und derjenigen der „Challenger“ und der „Carnegie“ annähernd festzulegen. 
Über die Bewegungen des ozeanischen Tielenwassers. 
Nach meinen Ausführungen über die nördlichen Grenzen des der antark- 
tischen und subantarktischen Oberflächenströmungen möchte ich mich noch kurz 
über die Tiefenwasser-Bewegungen äußern. Unsere Messungen haben gewisse 
Anhaltspunkte erbracht zur Beurteilung der Größe der meridionalen Strom- 
komponenten des antarktischen und des subantarktischen Wassers in den 
„Zwischenströmen“ der verschiedenen Ozeane. Wir konnten für den Südatlan- 
tischen Ozean nachweisen, daß in der Mischwasserzone des Antarktischen Zwischen- 
stromes die Salzgehaltszunahme und die Sauerstoffabnahme nach Norden hin 
nicht stetig vor sich geht. In der Tiefenlage der minohalinen Achse erblicke 
ich einen Indikator zur Beurteilung des Weges, den das vorwiegend aus ant- 
arktischem Oberflächenwasser bestehende Mischwasser einschlägt. Im Jahre 1931 
stellten wir an jeder unserer Stationen längs des 30° W-Lg. vor allen Dingen 
zuerst die Tiefenlage des Salzgehalts-Minimums fest und sodann den Sauerstoff- 
gehalt im gleichen Niveau. Die graphische Darstellung der Ergebnisse (Abb. 4, 
Tafel 14) zeigt die allgemeine Zunahme des Salzgehalts und die Abnahme des 
Sauerstoffs nach Norden hin. Die Anderungen erfolgen unstetig, sind bald 
schwächer, bald stärker. Die Erklärung hierfür liegt in den jahreszeitlichen 
Schwankungen der Elemente an der Oberflächen-Ursprungsstätte des Wassers, 
Das dort herabsinkende antarktische Wasser ist im Winter kälter, salzreicher 
und sauerstoffärmer, im Sommer hingegen wärmer, salzärmer und sauerstoff. 
reicher, Die betreffenden charakteristischen Eigenarten unserer beiden Kurven 
würden sicherlich noch eindeutiger hervortreten, wenn mehr Messungen vorhanden 
wären. Aus den Abständen der Maxima voneinander wie auch der Minima 
voneinander läßt sich nun nach dem oben Gesagten der von dem Wasser in 
einem Jahr zurückgelegte Weg annähernd ermitteln®). Die betreffenden Ge- 
schwindigkeiten betragen etwa 1!/, Sm*) je Tag dort wo der Atlantische Ozean 
breit ist, weiter im Norden, wo er sich verengert, 2!/, Sm. Ähnliche Strom- 
geschwindigkeits-Bestimmungen haben wir an der Ostseite des Atlantischen vor- 
genommen; auch hoffen wir, ebenfalls einen Einblick in die betreffenden Bewegungen 
im Indischen und Stillen Ozean zu erhalten, wenn die Ergebnisse unserer dortigen 
meridionalen Schnitte aufgearbeitet worden sind. Von gleicher Größenordnung 
wie die ohen errechneten Werte sind die von Castens®*) aus einigen thermischen 
4) Ans, Hydr. 1933, S. 225, — 2?) Vgl. Wattenberg [.Zschr. d. Ges, f, Erdk, Berlin‘“, 1927, Nr. 3, 
8. 139]: Deacon [.,Nature“, London, 15. August 1931, S. 267]; Castens [Ann, Hydr, 1931, S 335 und 
1932, S. 39]. — *) Die betr, Angabe in den Ann. Hydr. 1931, S. 336, Fußnote 2, ist irrtümlich! Es 
handelt sich auch dort nicht um .‚statute miles‘, sondern um „Seemeilen“. Schriftleitung.
	        
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