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Full text: 62, 1934

Neuere Veröffentlichungen. 
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dieser Linien die Hauptsache ist. Es ist daher un- Wünschenswert erscheint eine Vervollständi- 
zerständlich, daß in den neueren Auflagen einiger gung der. Darstellung der Ablenkung der Bewe- 
Atlanten die Mercatorkarte durch flächentreue Fungsrichtungen auf der Erde infolge des Einflusses 
Entwürfe ersetzt ist.“ Der Nachteil der Verwen- der Erdrotation. Mit Recht wird dem Charakter 
dung der Mercatorprojektion für die genannten des Buches entsprechend Wert darauf gelegt, die 
Zwecke ist didaktischer Art; e8 werden falsche Entstehung der ablenkenden Kraft der Krdrotation 
Vorstellungen erweckt und genährt über das Ver- ohne Rechnung darzustellen. Begonnen wird mit 
hältnis der Bedeutung der. pol- und äquatornahen dem Hadleyschen Prinzip; da die Ablenkung aber 
Erscheinungen; die Bedeutung der ersteren wird unabhängig vom Azimut der Bewegung ist, wird 
meist stark überschätzt und die der Tropen nicht ron ihm gesagt: „demnach kann dieser Faktor der 
hinreichend gewürdigt. Die gelegentliche Veran- Ablenkung nur untergeordnet mitwirken“, und es 
schaulichung der Flächenanteile der Tropen und wird dann ein anderer Weg der Veranschaulichung 
polaren Gebiete an der Gesamterde durch statisti- gewählt, Tatsächlich aber ist das Hadleysche 
sche Zusammenstellungen in Vorträgen oder Lehr- Prinzip auch heute noch für elementare Veran- 
büchern vermag erfahrungsgemäß die aus der schaulichungen der Ursache der Ablenkung der 
häufigen Betrachtung der Mercatorkarte gewonnene meridionalen Bewegungskomponenten brauchbar, 
falsche Anschauung nicht zu beseitigen. Das gleiche muß aber, wenn es überhaupt herangezogen wird, 
gilt auch von der Verwendung der Mercatorkarte durch eine elementare Erklärung der Ablenkung 
jür die Karte der Meeresströmungen, Daß die Be- der ostwestlichen Bewegungskomponenten vervoll- 
deutung z. B. der Aquatorialströmungen für die ständigt werden, etwa in der Form wie es sehr an- 
Oberflächenbewegungen des Meerwassers in unver. schaulich von F. M. Exner in dessen Buche 
gleichlich klarerer Weise veranschaulicht wird als bei ‚Dynamische Meteorologie“, Leipzig 1917, S. 29. 
der Mercatorkarte, wo der Golfstrom eine größere geschehen ist. ; 
Ausdehnung hat als der für den Gesamtwasseraus- Der Abschnitt „Atmosphärenkunde“ hat die 
(ausch 80 sehr viel bedeutungsvollere Nordäquato- stärkste Ausgestaltung erfahren von 161 auf 206 
Malstrom, ist ein nicht leicht zu überschätzender Seiten, In allen Teilen ist sachlich verbessert und 
Vorteil der flächentreuen Karte, Aus didaktischen zrgänzt oder die Form der Darstellung geglättet 
Gesichtspunkten ist es daher sehr zu begrüßen, daß worden, Auch die Zahl der Abbildungen ist ver- 
man für Verbreitungskarten, insbesondere auch für mehrt, Den von A. Wegener geäußerten Wün- 
Darstellungen der Wärmeverhältnisse, in letzter Zei schen auf Änderungen ist weitgehend Rechnung 
mehr und mehr flächentreue Projektionen der getragen worden. Die von ihm vorgebrachten, für 
Mercatorprojektion vorzieht. — Ebenso muß man die 1. Auflage berechtigten Bedenken gegen die 
sich dagegen wenden, wenn für die Darstellung des Darstellung der Entstehung der Zyklonen und 
Staıllen Ozeans die Mercatorprojektion deswegen als Antizyklonen treffen jetzt nicht mehr zu, da mit 
2mpfehlenswert angesehen wird, „weil die Flächen: Nachdruck auf die Kompliziertheit der Erschei- 
verzerrung der Landmassen hier nicht auffällt, da- nungen bei den bewegten Zyklonen hingewiesen 
gegen der winkeltreue Verlauf der Küstenumrisse ist und .die tatsächlich zu beobachtenden Verhält- 
ein besonderer Vorteil ist“. Auch hier gelangt man nisse eingehend geschildert sind. — Mit Sicherheit 
durch die Mercatorkarte zu einer Unterschätzung ist anzunehmen, daß das Buch auch in der neuen 
der tropischen Teile des Stillen Ozeans und die Form viele Freunde finden wird, 
Jächentreue Darstellung ist unbedingt vorzuziehen. Bruno Schulz, 
B. Neueste Erscheinungen im Bereiche der Seefahrt und der Meereskunde 
sowie auf verwandten Gebieten. 
a) Werke, 
Meteorolog. Jahrbuch von Saloniki für 1930. | Bureau of the Internat. Telecommunicat. Union. 
[Griech. mit franz. Zusammenfssg,. — Enthält List of aeronaut- and aircraft stations. 
auch, Übersicht über d. Entwicklung des 1929 1. edit. 1933, Nov. 8%. 1408. Bern 1933. 
gegr. „Met, Inst, d. Universität Thessaloniki“ 
u. über die Meßgeräte.] 
b) Abhandlungen in Zeitschriften, sonstigen fortlaufenden Veröffentlichungen 
und Sammelwerken, 
Witterungskunde. | 26.4.33. Moorhead, — Frequency distribut. 
„Mitt, d. Geogr, Ges, Wien“, 76, Nr. 7—9 (1933): of wet and dry months 1815—1914, and of 
Zum Problem der Austrocknung d, Sahara. warm and cold months 1841—1930 at Green- 
Machatschek, ; wich. Hawke. 
„Naturwissenschaften‘“, Berlin 1934, H. 2: Klima- „Zschr. f. Instr’kunde, Berlin 1934, I: Zur Messun: 
anlagen. der ob. Wolken- u, Nebelgrenzen auf draktl. 
„Publ, Osservat. Ximeniano dei Padri Scolopi — w. drahtlosem Wege. Feige. 
Firenze, Nr. 145, (1933): Venticeinque anni di „Seewart“ 1933, H, 6: Kaltes Auftriebwasser 
valori pentadici, II. Tensione— Umiditä— bei Kap Guardafui, E, Boy-Ed. 
Pioggia. „Arkiv Matem., Astron, og Fysik“, Stockholm 1933, 
„Quart. Jourp. R. Met. Soc“, London 1934, I. 24, H.2: Illumination from Sun and Sky. 
Condensation of water in the Gm oek Auren. N 
Bennett, — Fog and rel. hum. in India Bayer. LWw.: Wittrg-Übersicht Nov. 1988. 
Sohoni & Paranjpe. — Zunar atmosph. ‚Niederschlagsgang im met. Jahr 1932/33 für 
tide at Buenos Ayres 1891—1910. Chap- 5 Stat’n sehr anschaulich dargestellt: Summen 
man & Austin. — The ezeept. summer of von 1, 2,3... 12 Monaten in % der vieljähr, 
(938. Glasspoole & Andrew. — Meteorol. Jahressumme neben entsprechender Normalkurve.] 
in relation to industry. Bilham. — Storm ‚Bollett., Soc. Geogr. Ital.“ 1933, 12. Clima- 
of semi-tropical origin close to Bermuda Malaria e altre malattie collegate col clima.
	        
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