112 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1934,
andern drei Jahreszeiten oft sehr laut einfällt, so daß nachts gewöhnlich eine
Registrierung möglich ist.
Bei Pontoise dagegen ist die Aufnahme im Sommer besser als im Winter,
Eine ganz besondere Erscheinung wurde sehr oft bei diesem Signal auf der
Deutschen Seewarte bemerkt: Es gelang oft nicht, das Zeichen selbst zu hören,
sondern nur eine Art Spiegelbild des Zeichens, den Ton zwischen den einzelnen
Signalen, Pontoise ist nämlich ein Sender mit Frequenztastung. Gelang nun
die Einstellung auf die Zeichenfrequenz, die sehr schwierig ist, so ließ sich das
Zeichen ohne weiteres aufnehmen, Oft aber geriet man immer wieder in die
Pausenfrequenz, so daß man diese als Dauerton hörte, die Tastung der Zeit-
zeichen aber nur am Auslöschen dieses Tons bemerkte.
Um weitere Einzelheiten über die Zeitzeichen zu erfahren, wurden Auf-
nahmen des gleichen Signals an mehreren Zeitdienstinstituten verglichen. Die
hierbei behandelten Zeitzeichenaufnahmen erstrecken sich über folgende Zeiträume:
Sender
Hamburg
Aufnahme-Institut»
Buenos Aires
"DParie
Norddeich ..... Okt. 1932 bis Aug, 1933 — Okt, 1932 bis Aug, 1933
Monte Grande , .. | Jan, 1932 „ Aug. 1933 ‚Jan, 1932 bis Aug, 1933 Aug.1932 ‚„ Aug, 1933
Pontoise . 00.04 | Aug, 1932 „ Aug, 1933 Aug.1932 ‚, Aug. 1933 Aug. 1932 „ Aug, 1933
Die von den einzelnen Instituten für ein Signal angegebenen „Verbesserungen“
stimmen natürlich nicht überein, erstens weil jeder Zeitdienst mit Fehlern behaftet
ist, die zum Teil der astronomischen Zeitbestimmung und Zeitüberwachung, zum
Teil der Unsicherheit der Aufnahme zur Last fallen, zweitens weil bei der großen
Entfernung von Europa nach Südamerika natürlich eine Verspätung des Empfangs
eintreten muß, da die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen nicht unendlich
roß ist.
s Die von Buenos Aires angegebenen Werte sind dem Boletin Geogräfico Militar
entnommen, diejenigen von Paris aus dem Bulletin Horaire, die auf der Deutschen
Seewarte beobachteten Werte sind meist unveröffentlicht, nur für Monte Grande
wurden sie in den Astronomischen Nachrichten monatlich mitgeteilt.
Es wurden die Differenzen zwischen den von den einzelnen Instituten an-
gegebenen Verbesserungen gebildet, und zwar für 1982 und 1933 gesondert, und
zunächst die Mittelwerte dieser Differenzen bestimmt. Sie sind die folgenden:
' Hemburg— Buenos
Aires
— (Koinzidenzs: gnal) a
Nauen |Norddeichi Bordeaux | Pontoise | Monte
‘Buenos Aires— Paris
Zeit
| Monte Monte
. Monte ine |
Pontoise | Grande 1 Pontoi % | Grande
-— 00508 | 4 0.026 | 40.0806 | — 0.0078
— 0.040 0.042 11 40.058 | — 0.028
Zum Vergleich sind für Hamburg— Paris noch die entsprechenden Werte
für die gleichzeitigen Langwellenzeitzeichen (1) *) angegeben; die Nauener Signale
({DEY 18 000 m) erfolgen bekanntlich gleichzeitig mit denen von Norddeich; die
von Bordeaux (FYZL 18 900 m) gleichzeitig mit denen von Pontoise. Die An-
gabe dieser Vergleichswerte für 1933 zeigt, daß die Kurzwellensignale in Hamburg
etwa um 0.025®* später aufgenommen werden als die Langwellensignale. Daß
dieses Ergebnis 1932 für Norddeich nicht herwortritt, darf man wohl haupt-
sächlich auf die geringe Anzahl der Differenzen (nur 42 in 3 Monaten) zurück-
führen. Daß Pontoise 1932 in Hamburg noch später aufgenommen wurde als
19533, dürfte daher kommen, daß für Pontoise, wie schon bemerkt, in den Winter-
monaten ungünstige Empfangsverhältnisse herrschen. Daß die Kurzwellensignale
später aufgenommen werden, muß man wohl hauptsächlich der Aufnahme-
verzögerung bei der Hännischen Methode zur Last legen, die bisher für Kurz-
1932
1982
| — 9.0138 | — 0.0028 | — 0.0138 | 40.0278 ] 40.0078
— 0011 11-0015 —0013 -LOOQLL |-LO0018
ty Diese und die folgenden Ziffern beziehen sich auf die Literatur am Schluß dieser Abhandlune.