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Full text: 61, 1933

Neuere Veröffentlichungen. 
883 
jebendigen Eindruck von den Arbeiten auf den 
wichtigsten Forschungsfahrten der letzten Jahre in 
Arktis und Antarktis gibt. B. Schulz, 
Physics of the Earth. III. Meteorology. (Bulletin 
of the National Research Council, Nr. 79, 
February 1931.) Published by the National 
Research Council of the National Academy of 
Sciences, Washington D. C. 1931. 
Die im Bulletin of the National Research 
Dounecil erscheinende Sammlung „Geophysik“ bringt 
in ihrem 3. Bande die Meteorologie. Von hervor- 
ragenden Fachmännern der U. S. A. bearbeitet, 
anthält der vorliegende Leitfaden in einzelnen 
selbständigen Darstellungen gute Einführungen in 
die verschiedenen Zweige der Meteorologie, Nach 
ziner Einleitung, in der Kimball kurz auf die 
Entwicklung der meteorologischen Wissenschaft 
zingeht, bringt Humphreys Ausführungen über 
die Zusammensetzung und den hypothetischen Ur- 
sprung der Erdatmosphäre, Nicht so gelungen 
wie die folgenden Abschnitte ist das sehr heterogene 
Beobachtungstatsachen erörternde Kapitel über 
meteorologische Daten. Klimaschwankungen und 
Wetterperioden von Henry. Durch klare Dar- 
stellung zeichnen sich die den Hauptteil des Werkes 
amfassenden Abschnitte über die Sonnenstrahlung 
von Kimball, über die Meteorologie der freien 
Atmosphäre von Gregg, Samuels und Stevens 
and vor allem die von Willet bearbeitete dyna- 
mische Meteorologie aus. Es schließt sich ein 
Kapitel über die physikalischen Grundlagen der 
Wettervorhersage von Weightman an, dem aller- 
dings manche Gesichtspunkte in der dynamischen 
Meteorologie vorweggenommen sein dürften, 
H. Seilkopf. 
Flugfigzuren des Albatros vollkommen möglich 
sind. Außerdem wird auch noch der Flug der 
Miegenden Fische behandelt. Nach den Beob- 
achtungen von Idrac setzt sich deren Flug aus 
einer Reihe von Gileitflügen zusammen, die alle 
} bis 10 sec von einer sehr kurzen Periode Schwirr- 
ug unterbrochen werden, Es erscheint sehr wahr- 
scheialich, daß während des Schwirrfluges wriggende 
Schwanzbewegungen für die Geschwindigkeitszu- 
nahme eine wesentliche Rolle spielen, 
H. Seilkopf. 
Ozeanographie (Schumacher, A.) S.-A. aus 
dem Handwörterbuch der Naturwissenschaften, 
2, Aufl, Bd, 7, 8. 531—561. Jena, Gustav 
Fischer, 1932, (Einzeln nicht im Buchhandel) 
Der Verfasser gibt auf 30 Seiten einen Abri 
ler physischen und chemischen Meereskunde mit 
zinigen einleitenden Bemerkungen und Zahlen über 
lie Morphologie der Meeresräume. Die Geologie 
des Meeresbodens und die Gezeiten — diese mit 
Ausnahme von einigen Angaben über die Gezeiten- 
i#tröme — werden nicht behandelt. Dem Artikel 
And in verhältnismäßig großer Zahl Formeln und 
Tabellen zur Physik und Chemie des Meerwassers 
ıinzugefügt. Mit einer Ausnahme [die Witting- 
sche Formel für die Dampfdruckerniedrigung auf 
8, 537 muß lauten (fo — A ifo = 0.000537 S] sind 
diese Beigaben anscheinend frei von Druckfehlern, 
wie sie sich u. 8. auch in Krümmels Handbuch 
änden, Auch dem Fachozeanographen wird daher 
liese knappe Übersicht des Standes unserer Kennt- 
nis vom Jahre 1931 nützlich sein. G. Ca 
Fricke, H.: Die Temperatur der Weltkörper als 
Folge der Schwerkraft, Berlin-Charl. 1931. 
Verlag Robert Kiepert. 
Der Verfasser entdeckte vor längerer Zeit eine 
merkwürdige Beziehung zwischen der Eigentem- 
seratur der Atmosphäre und der Schwerkraft und 
zlaubt, einem neuen Naturgesetz auf die Spur ge- 
zommen zu sein. Aber trotz seiner Veröffent- 
ichungen hierüber, u, a, in der Zeitschrift für 
Physik Bd. 22 und jüngst in den Forschungen und 
Fortschritte (1. IV. 1932), ist es im Lager der 
Physiker still geblieben, 
Nun sucht der Verfasser mehr auf Grund seiner 
Vorstellungen (Wiederbelebung der Descartes- 
schen Wirbeltheorie) mit seinem Naturgesetz 
helfend in die Meteorologie und Astronomie ein- 
zugreifen. Der Weltenraum wird nach ihm durch 
ne Atmosphäre ausgefüllt; die Atmosphäre der 
Himmelskörper wird als ihr Satellitensystem be- 
achtet, und. hierauf wird eine neue Meteorologie 
vegründet, Dem Astronomen werden Sonne, Fix- 
sterne und Nebe] neuaufgebaut; so sind die Fix- 
sterne keine Gasbälle, sondern sie besitzen eine 
Atmosphäre und einen heißen, festen Kern von 
atwa 2000°, Die Nebelmassen sind Hörbigersche 
Gebilde, in denen das Eis vielleicht durch Salz- 
;taub ersetzt ist. — Allerdings ruht alles auf sehr 
schwachen Füßen, sofern überhaupt welche da sind, 
Für die Abweichungen von den bisher beobachteten 
Tatsachen findet der Verfasser Erklärungen, 
Die eigenartige Beziehung bleibt bestehen. Es 
ıst wohl am besten, wenn sie als merkwürdiges 
Gegenstück zur Titus-Bodeschen Regel der Plane- 
‚enentfernungen, für die es auch keine Erklärung 
zibt, betrachtet wird, Vielleicht werden die physi- 
zalischen Wissenschaften sich ihrer auch noch ein- 
nal bedienen, allerdings werden sie dann sicher zu 
anderen, d. h. begründeteren Ergebnissen kommen, 
Hermann Dunkel. 
P. Idrac: Experimentelle Untersuchungen über 
den Segelflug mitten im Fluggebiet großer 
segelnder Vögel (Geier, Albatros usw.), Ihre 
Anwendung auf den Vogelflug. Übersetzt aus 
lem Französischen von F. Höhndorf. München 
and Berlin 1932 bei R, Oldenbourg. 
In den Jahren 1919 bis 1924 hat P. Idrac 
Expeditionen zur Erforschung des Fluges markanter 
Segelflieger aus der Vogelwelt unternommen, Die 
Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in dem 
Werke veröffentlicht, das durch eine Übersetzung 
von F, Höhndorf einem größeren deutschen 
Leserkreise zugänglich gemacht wird. Unter- 
sachen kn in Nord- und Westafrika, bei denen 
namentlich Drachen in den Segelraum der Vögel 
emporgeführt worden sind, ergaben, daß die großen 
iropischen und subtropischen Landvögel im ther- 
mischen Aufwind segeln, in dem sie sich durch 
anhaltendes Kreisen möglichst lange zu halten 
suchen. Die über der Sahara gemessenen Auf- 
windströme werden zu 1 bis 2 m/sec, ausnahms- 
weise zu 3 m/sec oder mehr angegeben, Von den 
Meeresseglern benutzt nur ein kleinerer Teil ganz 
dicht über den Wellen segelnd den Aufwind auf 
der Luvseite der Wellenberge. Die größeren Segler 
der Hochsee, wie der Albatros, schöpfen die Energie 
ihres Segelfluges aus der raschen vertikalen Zu- 
nahme der Windgeschwindigkeit über See in den 
untersten Luftschichten, indem sie gegen den Wind 
fast gradlinig um 10 bis 15 m über See steigen, 
um din mit Seiten- oder gar Rückenwind bis 
fast zur Wasseroberfläche zu gleiten. Die von 
[drac durchgeführte Rechuung zeigt, daß bei 
ginem Gleitwinkel von 1:20 und bei der Größen- 
ordnung der beobachteten Anderung der Wind- 
geschwindigkeit mit der Höhe die beobachteten
	        
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