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Full text: 61, 1933

Kleinere Mitteilungen, 
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Hinterland. Gbanga (etwa 7° 15' N-Br., 9° 10’ W-Lg.)!): 17. Oktober 1932, 
Eh; Alles ist in dichten Nebel gehüllt, die Bewölkung ist nicht feststellbar, Bei 
Wind E1 geht hauchartiger Regen nieder, der um 6.455 in Landregen übergeht. 
Um 7b steigert sich der Regen zu einem wolkenbruchartigen. Alles ist in Grau 
gehüllt, die Luft ist undurchsichtig. — 7.30h; Von S und SE her werden die 
schweren grauen Regenwolken durch leichtere helle zurückgedrängt. Der Regen 
schwächt ab, im E wird es heller, Nach einer Stunde setzt der Regen aus, — 
Jb: Der Nebel ist verschwunden, Im S, E und N zeigt sich ein Gemisch von 
schweren schwarzen und hellen Wolken, Der N- bis WSW-Himmel ist leicht 
bedeckt, zum Teil wolkenfrei. Gesamtbewölkung 8, der E1 dreht nach S1. — 
i1®: Im E zeigt sich wieder starke Bewölkung. Drohende Regenwolken ziehen 
von S bis E herauf. Am Horizont ist nach allen Richtungen ein Wolkengürtel, 
Meereswogen gleich, sichtbar, der sich bis zu 60° Höhe erhebt. Über diesem 
Gürtel wölbt sich der blaue, von leichten Cicu durchzogene Himmel. Der Wind 
pendelt zwischen S und W1. Die unteren schweren Wolken sind unbeweglich, 
während die oberen leichteren sich langsam nach W weiterbewegen. — Um 
12.30 setzt Regen mit großen Tropfen ein. Er dauert etwa 15 Minuten, — 
15h: Donner im N, Bewölkung 4. Der E- und N-Himmel ist schwer behangen, 
am 16h bildet sich im E eine hoch aufsteigende, grauschwarze Wolkenwand. — 
16.45h: Mit E-Wind 5 kommt heftiger Regen näher. Das von E aufziehende 
Gewitter entlädt sich, der elektrische Ausgleich findet zwischen den Wolken 
statt. — 17h: Die Wolkenwand schiebt sich von E nach SW weiter. Der E ist 
fast unbewölkt, der Regen hört auf. — 195; Sternenhimmel . .. es wetterleuchtet 
im N weiter. R. G. Reider. 
5. Zur Prage der Feststellung der Bewölkungsart. — Aus dem Archiv 
des überseeischen meteorologischen. Dienstes der Deutschen Seewarte. — Herr 
F. J, Schweigler, IL Offizier des P.-D. „Wadai“, Kapt. H. Reiß (Woermann- 
Linie), berichtet über den Zustand der Bewölkung am 22, Dezember 1932 um 
12 Uhr M.G.Z, auf 38.5° N und 11.7° W folgendermaßen; 
„Als ich den Himmel beobachtete, um die im ‚Meteorologischen Tagebuch‘ 
angegebenen Spalten für die Eintragung der ‚Art der Bewölkung‘ auszufüllen, 
fand ich, daß keine der Zahlen geeignet war, den Zustand der Bewölkung richtig 
wiederzugeben. Die Besonderheit der Bewölkung soll so genau wie möglich 
beschrieben werden. 
Die Gesamtbedeckung beträgt etwa %/,, des Himmels. Davon entfallen auf 
die hier besonders beschriebenen Wolkenbildungen */,, während %/,, auf die 
sumulusartige Randbewölkung zu rechnen sind. 
Im Südosten, etwa 40° hoch, schweben typische Eiswölkchen. Einem Perlen- 
bande gleich, aus vielen einzelnen Schnüren zusammengesetzt, erblickt man sie 
in sehr großer Höhe. Sie stehen still, verändern fast gar nicht ihre Formen 
und heben sich in ihrem reinen Weiß scharf vom blauen Himmel ab. Im Osten 
nehmen sie dichtere Formen an und erinnern an Altocumuli. Dieser Annahme 
dürfte aber die große Höhe, in der sie stehen, widersprechen. Schließlich 
münden sie in eine große Bank, die sich vom Horizont bis zu etwa 60° Höhe 
im Nordosten erhebt und aus Cumuluswolken besteht. Unten ist die Wolkenbank 
dicht, während oben an einzelnen Stellen der blaue Himmel hindurchschimmert. 
Man erkennt ferner ganz deutlich, wie zahlreiche Cirren, gleich feinen Nebel- 
schwaden, mit ausgeprägtem Haken, unterhalb der Eiswölkchen ziehen. Bei der 
1) Der Eingeborenenort Gbanga liegt im Norden Liberias etwa anderthalb Tagereisen von der 
Grenze Französisch-Guineas entfernt, die meteorologische Station bei der Missionsstation Gbanga 
Irei bis vier Stunden NNE-lich des Ortes, Die Station liegt an einem Hügel, dessen Fuß 312 m 
and dessen Gipfel 330 m über dem Meeresspiegel liegen. Die nächste Umgebung ist niedriger, 
12/, bis 2 m hoher Busch. Nördlich, in etwa 20 Minuten erreichbar, liegt der noch 120 bis 150 m 
höhere Berg Faye, der nach Berichten der Eingeborenen sehr eisenhaltıg ist und früher für die 
nahe und weite Umgebung als. Eisenbergwerk galt. In östlicher Richtung liegt das Land ungefähr 
30 m tiefer als die Missionsstatiop, so daß bei klarem Wetter der Blick bis in das französische Gebiet 
teicht, Bei guter Sicht läßt sich der Ort Gbanga, ja sogar einzelne Häuser erkennen, Nach W ist der 
Ausblick auf etwa 6 Stunden Fußmarsch möglich. Das Missionsgrundstück erstreckt eich aufsteigend 
von E nach W und liegt in ungefähr 320 m Meereshöhe,
	        
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