Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1933,
Auf meiner Reise mit der „Leverkusen“ (Kapitän Köhler) hatte ich auf der
Heimreise am 14./15. August 1931 Gelegenheit, einen ganz krassen Fall (niedrigste
Wassertemperatur noch unter dieser Angabe, 17.6°) beim Passieren des Kern-
gebietes durch einstündige Messungen zu verfolgen und auch die Feuchtigkeits-
verhältnisse über diesem Gebiet mit einem Assmannschen Aspirationshygrometer
festzulegen.
Ich stelle die Ergebnisse in einer Tabelle zusammen. Die Positionsangaben
zu den genannten Beobachtungsterminen gibt das beigegebene Orientierungs-
kärtchen.
Datum
1931
August
Bordzeit )
Temperaturen
Luft Wasser
Ct °C
Feuchte
Wind
Seegang
Be-
wölkung
0 bis 10
Be-
merkun-
gen
A
23.7 81
18.6 91
18,7 —
18.4 88 X
17.8 i— : Y
17.6 92 3
18.0 — UM
19.3 92 | w 8 4)
‚200 88 W 4 » 10 5)
Starke SSO bis NNW verlaufende Strom kabbelung! Wasser vorher
olivgrün, nachher hellgrün, Treibsel im Hellgrünen, viele Vögel
über der Stelle.
26.0 81 W1 | W 1 10
27.3 72 NW2 — | 7 %)
30.1 74 NW3 | Nwı | ?
Wetterbemerkungen, 12) Zum größten Teil bewölkt, Sicht nicht gut. — 2) Sicht wird besser,
Sternklar, Alles feucht. — *%) Starker feuchter Niederschlag. Gute Sicht. Sternklar. — %) Um 5h
langsam zunehmende Bewölkung, Starkes Funkeln der Sterne, Aufsteigende Acu. Um 6h voraus
wirre Ci-Fäden. Kimm gut. — °) Sicht über Land schlecht. Ciceu und Acu. — %) Von & an ab-
trocknend. Sehr gute Sicht, Acu. Über Land Cu und Sıcu, Walter Stein.
WSV
WSW 4
WSW 3
abnehmend
a
4. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 6: Liberia. — Aus dem
Archiv des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen Seewarte. —
Verlauf eines Tages der Übergangszeit von der Regen- zur Trocken-
zeit (zweite Hälfte Oktober—November).
Küste, Marshall (6° 9’ N-Br., 10° 23’ W-Lg.): Die Sonne geht hinter einer
Wolkenbank auf, um 8% steht sie am wolkenlosen Himmel. Der Wind weht
aus Süd mit Stärke 1 bis 2,
Das Wetter hält sich meistens
bis 15—16%t, Dann bilden sich
in ENE schwere dunkle Wol-
ken, die plötzlich mit Wind-
stärke 6 bis 7 heranrücken
und starken, meist schauer-
artigen Regen bringen. Gegen
Abend klart es auf, doch
bleibt die Bewölkung noch 6
bis 8. An besonders schwü-
len Tagen entladen sich
gegen Sonnenuntergang Ge-
witter aus südlicher Rich-
tung mit Windstärke 8 bis 9.
Nachts fällt meist Regen in
Schauern.
Otto Wordtmann.