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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1933,
der in der Knudsen- Tabelle enthaltenen a-Tabelle eine entsprechende Reduktion k
aller Ablesungen a durchgeführt werden, Die Interpolation zwischen den an-
gegebenen Werten bietet die üblichen Schwierigkeiten, Sie können erheblich
vermindert werden (Abb. 1}, wenn die Beziehungen zwischen &, a und k graphisch
dargestellt werden. Wird der im wesentlichen in Betracht kommende Teil der
Tabelle vergrößert gezeichnet (Abb, 2), so sind die Korrektionen der Ablesungen
leicht auf !/,oo Zu bestimmen. Wichtig für diese Darstellung ist, daß in der
Knudsenschen Tabelle die k-Werte zwar in */„„ angegeben sind, aber nach dem
Bericht (Wiss, Meeresunt,, Kiel 1902) auf !/,9 bestimmt worden sind. Denn der
auf 00 angegebene Wert von k wird tatsächlich für den Mittelwert der Ab-
lesungen a erreicht, zwischen denen er steht.
Die graphische Darstellung läßt daher die Tausendstel von k interpolieren
und entspricht in ihrer Genauigkeit der bei der. Titration von besonders geübten
Beobachtern erreichten. Mit einer solchen vergrößerten Teiltafel sind alle Kontroll-
titrationen der „Meteor“-Expedition im Institut für Meereskunde reduziert worden,
Als Maßstab habe ich in diesem Falle für die Ablesungen a als Abszisse 0.2 Doppel.
ccm = 1 cm, für die Abweichungen & als Ordinate 0.01—1cm gewählt. Die
Punkte werden wieder verbunden durch Linien gleicher Korrektionen k,
Für die Umrechnung dieser auf 1/1000 %. angegebenen Chlorwerte auf Salz.
gehaltswerte genügen nun nicht mehr die in der Knudsen-Tabelle angegebenen
Werte, sondern es ist angebracht, eine auf 1/1000% berechnete Salzgehalts-
tabelle zu verwenden, Daher wurden nach der Knudsenschen Formel
S= 003 + 1.805 C1
folgende Salzgehalte berechnet und die weiteren Zwischenwerte dann wieder
graphisch interpoliert:
CM ua | Sm
OA | Sa
Ca | su
Cl A
30.986
31.347
31,979
32,701
33.422
34.145
34,867
35.589
36,311
37.033
37.755
38.477
39,199
39.921
40.643
41,365
Wenn man eine solche Erweiterung der Knudsen-Tafeln um eine Dezimal-
stelle vornimmt, so darf man dabei nicht vergessen, daß man es mit einer
konventionellen Beziehung zwischen Salzgehalt und Dichte zu tun hat, die auch
durch die dritte Stelle des Salzgehaltes keinen genaueren, der Wirklichkeit
näher kommenden Einblick in die tatsächliche Dichteverteilung im Meere ver-
mittelt, sondern nur die relative Genauigkeit steigert,
Um diese kurze Zusammenstellung von graphischen Darstellungen einiger
hydrographischer Korrektionen in etwas zu ergänzen, sei noch auf den Versuch
von ©, Sund (J. d. Cons. 1929) hingewiesen, der die Tabellen von Knudsen
zur Herstellung eines hydrographischen „Rechenschiebers“ verwendet hat, mit
dessen Hilfe die zahlreichen Tabelleninterpolationen bei der Berechnung von
% und der dynamischen Tiefe aus Titrations- und Temperaturangaben umgangen
werden können,
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