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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1932
mit Übersetzungsrädern an die Maschine angebaut und mehrere Sicherungs-
einrichtungen versucht und gebaut.
Im Hochseepegel wurden die Leitungen neu verlegt, das Uhrwerk eingekapselt
und die Kontakte geändert, Neben sonstigen Erneuerungsarbeiten wurde ein
Registrierinstrument eines Strommessers zwecks Überholung auseinandergenommen.
X. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung H (Ozeanographie).
a) Regelmäßige hydrographische Arbeiten.
Im Laufe. des Jahres bot sich die Möglichkeit, die von 1924 bis 1928 auf
den Feuerschiffen Elbe 4, Bremen und Weser gewonnenen Daten sowie die Tiefen.
beobachtungen von Fehmarnbelt von 1924 bis 1929 in einem „Ergänzungsheft
zu den Meereskundlichen Beobachtungen auf deutschen Feuerschiffen der Nord-
und Ostsee“ (Heit 5 der Reihe) zu veröffentlichen, Da von 1929 ab die Beob-
achtungen dieser Feuerschiffe bereits laufend veröffentlicht sind, liegt nunmehr
das gesamte bisher gewonnene hydrographische Beobachtungsmaterial der Feuer-
schiffe gedruckt vor, Die Feuerschiffsbeobachtungen der Jahre 1930 und 1931
wurden als 6. und 7. Heft der Reihe „Meereskundliche Beobachtungen auf deutschen
Feuerschiffen der Nord- und Ostsee“ veröffentlicht. Es schweben Erwägungen,
vom Jahrgang 1982 ab auch die auf einigen Feuerschiffen über die bisherige Ver-
öffentlichung hinaus regelmäßig gewonnenen meteorologischen Daten zum Druck
zu bringen, —— Auf einigen Feuerschiffen (Elbe 4, Elbe 1, Minsener Sand, Bremen;
Weser, Norderney) wurde der Beobachtungsdienst überholt. ‚
Die Sammlung von Temperaturwerten und Oberflächenproben zwischen Saßnitz
und Trelleborg durch die Fähre sowie auf der Strecke Cuxhaven-— New York
durch Schiffe der Hamburg- Amerika Linie wurde fortgesetzt, ebenso die Ver-
öffentlichung der letzteren Daten im „Bulletin hydrographique“,
Die Sammlung von ÖOberflächenproben aus weiteren Gebieten des Ozeans
wurde vervollständigt auf Fahrten der Kreuzer „Karlsruhe“ und „Köln“ sowie
des D. „Köln“.
b) Besondere Untersuchungen und Arbeiten.
Um eine weitergehende Ausnutzung der Strombeobachtungen der deutschen
Schiffe vorzubereiten, wurde eine Untersuchung der Oberflächenströmungen in
den westindischen Gewässern auf Grund der bei der Seewarte vorhandenen
Stromversetzungen begonnen, Es wurden zunächst die schon in früheren Jahren
ausgezogenen Einzelversetzungen in Arbeitskarten für die einzelnen Monate ein-
getragen (Segler und Dampfer getrennt). An dieser von Dr. Schumacher aus-
geführten Arbeit beteiligten sich zeitweise als freiwillige Mitarbeiter die Offiziere
der H, A. L. bzw. des N. D. Ll. Schnegelsberg und Keller.
Die im Rahmen der internationalen hydrographischen Arbeiten im südlichen
Kattegat im August 1931 gewonnenen Beobachtungen wurden aufbereitet und
die aufgestellten Tabellen der Internationalen Kommission für Meeresforschung
zwecks Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, Die Verarbeitung der gesamten
Beobachtungen wurde auf der Kopenhagener Tagung an die einzelnen an der
Unternehmung beteiligten Institute verteilt. Von der ozeanographischen Abteilung
wurde die Darstellung der Flaschenpostbeobachtungen sowie der vor und nach
der Verankerungsperiode ausgeführten Serienbeobachtungen übernommen; die
Bearbeitung ist im Gang,
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Wissenschaftlichen Kommission für
Meeresforschung nahmen Dr. Kalle und Kapt. Hatje an einer vom 15. April bis
zum 2. Mai innerhalb der Deutschen Bucht stattfindenden Fahrt des R.F, D.
„Poseidon“ teil, weiterhin Dr. Kalle an der vom 8, August bis 5. September statt-
findenden Fahrt des Fischereischutzbootes „Weser“ nach den isländischen Ge-
wässern. Die Hauptaufgabe auf der ersten Fahrt war neben den für fischerei-
biologische Zwecke erforderlichen hydrographischen Arbeiten, ein möglichst eng-