Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1932
DB
IX. Bericht über die Tätigkeit der Gezeitenabteilung (G).
Gezeitenvorausberechnung und Ermittlung ihrer Unterlagen.
Durchführung und Verbesserung des Windstauvorhersage- und Sturmflutwarnungs-
dienstes im Deutschen Küstengebiet. Weiterentwicklung der zum Gezeitendienst und
zur Gezeiten- und Gezeitenstrombeobachtung erforderlichen Instrumente.
a) Herausgegebene Arbeiten.
1. Gezeitentafeln, Die „Gezeitentafeln für das Jahr 1933“ konnten wegen
ihres um die Hälfte vergrößerten Umfanges und ihres fast vollständigen Neu-
satzes erst Anfang September im Buchhandel erscheinen, Von diesem Jahrgang
an werden die „Gezeitentafeln“ in zwei Bänden herausgegeben, und zwar als
Band I: Europäische Orte, und als Band II: Außereuropäische Orte.
Band I enthält neben der Anleitung für den Gebrauch der Gezeitentafeln
alle Gezeitenangaben für die Orte des Nordatlantischen Ozeans, des Mittelmeeres
und der Nordwestküste von Afrika. Im Teil I sind neben dem Kalender alle
bisher verstreut stehenden Hilfstafeln zusammengefaßt. Der Teil II enthält jetzt
nur noch die ausführlichen Vorausberechnungen und die Tidenkurven für die
Bezugsorte; die Angaben für Hoch- und Niedrigwasser sind für jeden Monat
unmittelbar nebeneinandergesetzt. Drei Bezugsorte sind durch andere ersetzt,
and zwar Harwich durch London Bridge, Devonport durch Penzance und Cordouan
durch Gironde-Mündung; neu aufgenommen ist Katharinenhafen, während als
entbehrlich in Fortfall gekommen sind: Oste-Bank, IJmuiden, North Shields und
Cherbourg. Im Teil III sind die bisher den Vorausberechnungen eines Bezugs-
ortes folgenden Tabellen der Gezeitenunterschiede für 1743 Anschlußorte in einer
einzigen Tabelle zusammengefaßt; hierdurch werden nahe beieinanderliegende
Orte nicht mehr getrennt, wenn sie an verschiedene Bezugsorte angeschlossen
werden müssen; auch kann leichter ein Beziehen auf einen entfernt liegenden
Bezugsort vorgenommen werden, wenn dies wegen ähnlicher Gezeitenform not-
wendig erscheint. Im Teil IV sind die Gezeitenstromangaben in neu bearbeiteten
Tabellen für 409 Orte zusammengestellt, indem die Zeiten nicht mehr auf den
Meridiandurchgang des Mondes in Greenwich, sondern auf die Hochwasserzeit
aines Bezugsortes bezogen werden.
Band IJI enthält die Gezeitenangaben für alle außereuropäischen Orte mit
Ausnahme der Nord- und Nordwestküste von Afrika, und zwar im Teil XI die
ausführlichen Vorausberechnungen und dazu neu die Gezeitenkurven für die
Bezugsorte. Diese für die Dauer eines und desselben Monats gezeichneten Kurven
sollen dazu dienen, schnell einen Überblick über die Gezeitenform an den ein-
zelnen Bezugsorten zu gewinnen. Drei Bezugsorte sind durch andere ersetzt,
und zwar Sydney durch Brisbane-Barre, Shanghai durch Side Saddle, Nagasaki
durch Simonoseki. Um auch bisher wenig berücksichtigte Gebiete, in denen
Gezeiten mit großer täglicher Ungleichheit herrschen, durch Gezeitenunterschiede
erfassen zu können, sind als Bezugsorte neu aufgenommen: Freetown, Zanzibar,
Port Adelaide, Honolulu, Manila, Do-Son, Fraser River und Father Point. Da-
gegen sind Old Point Comfort und Philadelphia als entbehrlich fortgefallen.
Im Teil II sind die Gezeitenunterschiede für 6456 Anschlußorte in einer Tabelle
zusammengefaßt. Die Zusammenstellung der „Hafenzeiten“ am Ende des früheren
Teils IIX der „Gezeitentafeln“ ist als entbehrlich oder irreführend in Fortfall
gekommen.
2. Mitarbeit am deutschen Seekartenwerk und an den Seehand-
büchern. der Reichsmarine. In den im Laufe des Berichtsjahres heraus-
gegebenen Seehandbüchern sind die folgenden Gezeitenbeiträge erschienen:
a) im Nordsee-Handbuch, Östlicher Teil, der Abschnitt „Die Gezeiten der
östlichen Nordsee“ nebst zwei Gezeitenkarten und einer vorausberechneten
Gezeitenkurve von Helgoland, sowie der Abschnitt „Die Gezeitenströme
der östlichen Nordsee“ nebst 12 Gezeitenstromkarten,
im Mittelmeer-Handbuch, II Teil, der Abschnitt „Gezeiten“ nebst zwei neu
entworfenen Gezeitenkarten,
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