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Full text: 61, 1933

Kleinere Mitteilungen, 
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die Lichtstärke des Leuchtfeuers kennt. Nehme ich ganz willkürlich einen Be- 
rag von 10°H.K. als plausibel an, so findet man, daß die Trübung der untersten 
Luftschichten durch den Harmattandunst etwa verzehnfacht wurde, Kine fast 
ebenso große Verschiedenheit finden wir in Wien zwischen den Tagen mit ge- 
ringer und denen mit großer Stadtdunstdichte. Gut paßt zu den Annahmen die Tat- 
sache, daß ihnen nach Foitzik eine Sichtweite bei Tage von etwa 2 km entspricht. 
Mögen auch die obigen Erwägungen zahlenmäßig nicht ganz zutreffen, jeden- 
falls wollte ich sagen, daß man in Ermangelung direkter Messungen in den ver. 
schiedenartigsten Klimaten der Erde vielfach Kenntnisse über die Sonnenstrahlungs- 
verhältnisse aus ähnlichen qualitativen Angaben wird ableiten können, wie sie 
in dieser Mitteilung zu Hilfe gezogen werden konnten. Insbesonders scheint 
mir die Bestimmung der Zeit nach Sonnenaufgang, zu der die Sonne bei stärkerer 
Trübung die ersten feinen Schatten wirft, zweckdienlich zu sein, 
Für Mitteilungen derartiger Beobachtungen wären wir allen denen, denen 
es vergönnt ist, sich zeitweise oder längere Zeit in den verschiedensten außer- 
guropäischen Gegenden aufzuhalten, sehr dankbar. 
Wien, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. 
Friedrich Lauscher. 
4. Bine Trombe an der Samlandküste. Am 17. VIII. 1931 wurde um 
17.30 Uhr am Strande von Cranz (Samland) eine Trombe beobachtet. Nach 
Zeitungsberichten ist sie westlich vom Beobachtungsort zuerst gesichtet worden, 
zog dann über See nach Osten und verschwand über der Kurischen Nehrung. 
Gegen 15 Minuten konnte die Erscheinung beobachtet werden. Die stark unter- 
belichtete und leider retuschierte Aufnahme eines Berufsphotographen zeigt unter 
einer dunklen Wolkenbasis den etwas nach Osten gekrümmten herabhängenden 
Trombenschlauch, am Fuß umgeben von einem Kranz aufgewirbelten Wassers, 
Wetterlage: Tief 999 über der Nordsee mit einem Ausläufer bis nach 
Finnland. Kleinere Randstörungen liegen am Ostufer der Ostsee, Die Tempera- 
turen lagen mittags in Königsberg bei 20°, in den übrigen Küstenstrichen 18 
bis 20°. Die Drucktendenzen über Mitteleuropa sind recht uneinheitlich. Über 
England lag ein schwacher Druckanstieg, verbunden mit Vordringen kühlerer 
Westluft, der jedoch kaum mit der Gewittertätigkeit am Nachmittag über dem 
Ostseebezirk, Mitteldeutschland und Polen zusammenhängt. Der Aufstieg Ham- 
burg vom 18. VII. zeigt in 2000 m leichte Abkühlung um 2°, sonst keine wesent: 
liche Änderung gegenüber dem Vortag. 
Die Bodenwinde über Ostpreußen lassen am 17, VIIL um 14 und 20 Uhr keine 
Besonderheiten erkennen, Alle Stationen melden WSW 2—3. Die Höhenwinde 
im Küstengebiet zeigen um 14 Uhr bis 6000 m WSW-Strömung von 9 bis 11 m/sec. 
Stettin hat in 2300 m ein Maximum von 15 m/sec, ebenso Hamburg in 2500 m. 
Königsberg hat mittags zwei Windmaxima (500 bis 1000 m 7 m/sec, 3000 9 m/sec); 
dazwischen geht der Wind auf 5 m/sec zurück. Am 18, VIIL 4 Uhr besteht bis 
1500 m immer noch dieselbe Strömung, gegen den Vortag etwas stärker (9 m/sec 
in 1500 m Gipfelhöhe). 
Der Höhenaufstieg Königsberg am 17. VIII. früh ist von 500 m bis Gipfel 
reuchtlabil; am nächsten Tage reicht die Labilität abgeschwächt noch bis etwa 
4000 m. Äquipotentiell sind die beiden Aufstiege, abgesehen von der bodennahen 
Schicht, identisch, Eigenartig ist am 17, VIIL eine potentiell 2° zu warme Schicht 
zwischen 3100 m und 3700 m, unterhalb welcher der Frühpilot das Windmaximum 
von 7 m/sec zeigt. Diese Schicht fehlt am 18. VIII. Das Aufstiegsprotokoll vom 
17, erwähnt eine auffallende Luftruhe über der Stadt, 
Im Gebiet der ostpreußischen Küsten traten am 17, VIII. nachmittags vielfach 
Gewitter auf. Etwa 17 Uhr hörte die Gewittertätigkeit auf, während der Regen 
noch längere Zeit anhielt. Die Gewitter sind jedoch nur lokal als Wärme- 
gewitter aufgetreten. Darauf deutet auch der Höhenaufstieg hin, der vor und 
nach dem Gewitter dieselben Luftmassen zeigt. In Cranz wurden nur Regen- 
schauer beobachtet, in deren Verlauf die Trombe aufgetreten ist. 
Da das aerologische Material keine ausgesprochene Wind- oder Temperatur- 
schichtung erkennen läßt, scheinen die Ursachen für die Trombenentstehung
	        
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