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Full text: 61, 1933

394 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November/Dezember 1933, 
ümschließenden Berge werden durch den in südwestlicher Richtung gelegenen „,Rata“ (etwa 1600 m) 
überragt. Fernsicht in das Flachland ist nur nach SSE möglich, 
Das Klima in Dikume ist angenehm und gesundheitlich gut. Malaria tritt nicht auf, Im Gegen- 
satz zu den Bergstationen am Kamerungebirge kommt Nebel in Dikume kaum vor. ; 
7b: In der Nacht sind 8.1 mm Regen gefallen. Bewölkung 10, Wind W 1, t=18°. 
Ganz feiner Sprühregen fällt aus einer tiefhängenden Wolkendecke, die die 
Häupter der umgebenden Bergketten bis tief herunter einhüllen. Der weitaus 
größte Teil dieser Wolkendecke bildet ein gleichmäßiges Grau, Nur der Gipfel 
des nahen, steil ansteigenden Bergmassivs des „„Rata‘“ ist von einem noch bedeutend 
Aunkleren und schwereren Grau verhüllt. Um 9b nimmt der Wind rasch an 
Stärke zu. Er erreicht bald Stärke 5 und kommt nun aus WSW. Die gleich- 
mäßige Wolkendecke zerreißt und gibt bald hier, bald dort ein Stück der im 
NE und E gelegenen Bergkette frei, um sie schnell durch nachrückende Wolken- 
fetzen wieder zu verdecken. Bis 10% schwillt der Wind weiter an bis Stärke 7. 
Zeitweise wird der andauernd fallende Sprühregen zu stärkerem Regen, der in 
fast waagerechter Richtung über das Gelände gepeitscht wird, um dann bald 
wieder seine vorherige feine Form anzunehmen. So bleibt es bis 14%, Die Regen- 
messung ergibt um diese Zeit 10.2 mm, der Wind ist WSW 7, die Bewölkung 10, 
t= 20°. Von 14h bis 15h wird der Regen noch einmal ziemlich heftig, er flaut 
dann aber in gleichem Maße wie der Wind ab. Um 16h ist es fast windstill. 
Rasch hellt es ein wenig im NE, E, SE und S auf, wie es häufig gegen Abend 
geschieht, ohne daß jedoch die Sonne zum Vorschein kommt. Nur das Rata- 
Massiv im SW und die Berge im W und NW behalten ihre schwere und sehr 
dunkle Umhüllung, die besonders der Rata während der Regenzeit nur selten 
einmal ablegt. Um 18h werden 8.6 mm Regen gemessen. In der Nacht fallen 
nur 1.1 mm Regen, während sonst oft bei Nacht bedeutend größere Mengen 
niedergehen. 
Selten blickt einmal während der Regenzeit die Sonne für einige Augenblicke 
durch die Wolkendecke hindurch. Fast immer herrscht Bewölkung 10. Tags- 
über weht beinahe regelmäßig WSW-Wind bis Stärke 7, Die Regenpausen sind 
kurz, die Temperaturschwankungen gering. Th. Autenrieth. 
6. Klimatographische Witternngsschildernng. Nr. 14: Goldküste, — Aus 
der Sammlung des überseeischen meteorologischerz Dienstes der Deutschen Seewarte. — 
Charakteristische meteorologische Merkmale und Auswirkungen beim 
Beginn der Trocken- (Harmattan-) Zeit in Agogo: Oktober 1933. 
Die auffallend lange, von kaum merklicher Zwischentrockenzeit unterbrochene Regenzeit des 
Jahres 1933 neigte sich im Hinterlande der Goldküste mit dem 6, Oktober ibrem Ende zu. Die den 
Übergang zur Trockenzeit kennzeichnenden, jedem Westafrikaner bekannten, aber selten geschilderten 
Erscheinungen hat Herr Dr. Huppenbauer in Agogo (6° 45’ N, 1° W, Höhe etwa 370 m) für 
1933 chronologisch dargestellt!): 
6. X. 1933: Einsetzen des NE- und N-Windes, 7. X.: Um 7h zieht erst- 
malig kalter Nebel von N heran, 9. X.: Der letzte starke Regen (31.6 mm in 
25 Minuten). 11. X.: Die ersten Harmattarnılieder der Eingeborenen werden 
gehört; auch vernimmt man zum erstenmal den Ruf fremder Vögel (Zug- 
vögel?). 12. X.: Auffallend starke Schwärme von Tsetsefliegen. 20. X.: 
Nachmittags treten am südlichen Himmel erstmalig deutlich Windhosen als 
Trichter bei klarer Sicht auf, die schnell in eine niedrige streu-Decke gesogen 
werden. 25. X.: Alle Merkmale der ersten Trockenzeit stellen sich ein: Plötz- 
liches Eintrocknen der Stempelkissen -— außerordentlich rasches Trocknen der 
aufgehängten Wäschestücke, die steif wie ein Brett werden — Briefmarken lassen 
sich mit Leichtigkeit von den Umschlägen lösen, fallen sogar von selbst ab 
das Balkenwerk der Häuser beginnt sich unter Krachen und Knallen zu strecken — 
die großen Grillen werden abends sehr lebhaft — die Neger tragen zwar Sonnen- 
schirme oder Bananenblätter gegen die starke Strahlung, aber sie kleiden sich 
wärmer — des kräftizen Windes wegen muß die Südseite der Zimmer geöffnet 
1) Vgl. u. a.: J. Hann, Hdb. d. Klimatologie, 2. Bd., Stuttgart 1910, 8. 60; Ann. d. Hydr. usw. 
1932. S. 124 u. 216f£
	        
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