374 Annalen der Hydrographie und Maıitimen Meteorologie, November/Dezember 1933,
Nach Einführung der speziellen und kombinierten Konstanten erhöhen sich
die Trefferzahlen für Mai von etwa 45 auf 81, für Oktober von 78 auf 95%.
Die vorliegende Arbeit ist auf Anregung won Herrn Prof. Dr. Errulat ent-
standen. Für die Anregung und die wohlwollende Förderung der Untersuchungen
bin ich Herrn Prof, Dr. Errulat zu Dank verpflichtet. Herrn Privatdozenten
Dr, Raethjen schulde ich für Ratschläge Dank.
Anzeichen für die Schwächung und Verstärkung der Hochdruckgebiete
aus den Pilotaufstiegen.
Von W, Köppem.
Eine kürzlich erschienene russische Abhandlung über diesen Gegenstand‘)
möchte ich meinen deutschen Kollegen näherbringen als Anregung zur Prüfung
und Weiterführung dieser Untersuchungen. Denn während wir über die Fort-
Dewegung der Zyklonen und Antizyklonen seit langem ziemlich orientiert sind,
ist ihr Entstehen und Vergehen noch in tiefes Dunkel gehüllt; und bevor hier
die Theorie eingreifen darf, muß doch ein einigermaßen geklärter Tatsachen-
bestand vorliegen, Die kurze englische Zusammenfassung, die der Arbeit bei-
gegeben ist, scheint mir diese Anregung kaum zu geben.
Mit Recht erwartet der Verfasser am frühesten Aufklärungen aus den Be-
wegungen der mittleren Schichten der Troposphäre und aus den Hochdruck-
gebieten. Denn diese belehren uns über die ihrer Energie nach wirksamsten
Teile der Atmosphäre; die Windbeobachtungen an der Erdoberfläche gelten
wegen der Reibungsverluste nach Stärke und sogar nach Richtung nur für die
untersten wenigen hundert Meter, und die Energie eines bewegten m* Luft nimmt
anderseits nach oben mit deren zunehmender Verdünnung ab; die starke Be-
wölkung und auch der stürmische Wind in den Zyklonen aber gestattet die
Pilotballone allzuoft nur bis zu geringen Höhen zu verfolgen, So sind denn die
barometrischen Maxima und die Luftströmungen in 2 bis 6 km Höhe die zunächst
dankbarste Aufgabe. In diesen Schichten sindl auch die Beobachtungen an Pilot-
ballonen am brauchbarsten, weil in den unteren die Turbulenz der Luft, in den
höheren die geringe Winkelbewegung der Ballone deren Genauigkeit verringern.
Das Material zu dieser Untersuchung entnahm W, Michel den veröffent-
lichten Pilotaufstiegen der Jahre 1928 und 1929 aus Rußland und Westeuropa,
so weit sie sich auf die Morgenstunden 4b bis 11h M. E. Z. beziehen. Die Zahl
der benutzbaren Fälle war nur gering, weil mur solche in Betracht kamen, wo
die Änderung im Hochdruckgebiet in den folgenden 24 Stunden genügend kräftig
und das Gebiet in allen Teilen durch Pilotbeobachtungen beleuchtet war. Es
waren die folgenden Tage:
Schema I,
?. Jan, 29
8, x 32
15. März
16. Mm wm
19. » 22%
24. Mal
Schemala.
16. März 28
17. „ La
3. Okt.
28. Febr. 29
23, Mai
A, Verstärkung des Maximums.
Schema 1-11.' Schema Il. :ı Durch Ver-
15, März 285 6, ApriL28 Schmelzung,
8. April ,, 23, „ 2 19 Febr, 28
9. » * | 25, 3 20, LM »
10. 10. „ 29 16 Okt.
15. Okt, 28. x © 6. Febr. 29
74. 29 24, „ „9. Aprll
29.30, „m
3.— 4, Mai ,,
B. Abschwächung des Maximums.
Schema III. Schema IV, | Zwischenform.
21, Febr. 29 24, März 28 | 29. April 28
22, » » 25, Ed dm
2, März „„ 26, Dez.
Se n 26. Sept. 29
Zwischen-
formen,
21. März 28
22. nn n
24, April
Schema 1. |
13.16. Juni 28
2— 4. Juli ,,
7. Okt.
6. Mai 29
11.-12, Juli
23.924,
Schema IT,
19. März 28
23.
11. Mai „
12. 8
- 4, Febr. 29
>
Ausnahmen,
23, April 29
232, Mai 29
Ausnahmen,
26. März 28
12, Juni 29
133. „ 29
:») W. Michel: Über einige aerosynoptische Merkmale der Änderungen barischer Gebiete. Bd. V,
lief, 3 des „Recueil de g6ophysique‘“, Leningrad 1932, (In russ. Spr.)