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Full text: 61, 1933

36 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar/Februar 1933, 
Übergangsgebiet von der Marokkanischen Klimaregion zu der des NO-Passates!) 
wird mit besonderer Freude begrüßt. Die Literatur ist leider sehr arm an 
maritim-klimatographischen Witterungsschilderungen, Zwar besitzen wir in 
dieser Zeitschrift treffliche Beschreibungen der Vorgänge bei atmosphärischen 
Störungen (Orkane, Taifune usw.) in großer Zahl seitens der nautischen Mit- 
arbeiter der Deutschen Seewarte, aber gerade die glücklicherweise mehr normalen, 
typischen Witterungsvorgänge haben bisher in ihrer Darstellung nur wenig 
Beachtung gefunden. 
Möge die obige Schilderung die dazu Berufenen anregen, ihre Gaben und 
Fähigkeiten auszunutzen, Naturerscheinungen mit den Sinnen aufzunehmen und 
darzustellen, um unsere Kenntnis der Witterungsvorgänge auch auf dem Wege 
Goethescher Naturerforschung?) zu vertiefen und zu ergänzen. 
Das eigenartige meteorologisch-optische Phänomen, wie es die beiden Skizzen 
zeigen, ist anscheinend in der Literatur noch nicht beschrieben worden. Es bedarf 
der Sammlung weiterer Beobachtungen, um zu einer Erklärung der Erscheinung 
zu gelangen, W. Semmelhaack. 
2. Nebelhäufigkeit an den deutschen strahlungsklimatischen Stationen, 
Mit Hilfe der Ergebnisse der zunächst für lokalklimatische Forschungen zu heil- 
kundlichen Zwecken errichteten Wetter- und Sonnenwarte St, Blasien hofit Loss- 
nitzer*%), „wesentliches Material zu einigen meteorologisch-astrophysikalischen 
G renzfragen beitragen zu können“, wie denn auch Galbas®) bei der Einrichtung 
des heute kurortwissenschaftlichen Zwecken dienenden strahlungsklimatischen 
Stationsnetzes im deutschen Nordseegebiet (Hauptstation: Institut für 
Nordseeforschung auf Norderney) an die Fortsetzung der auf dem Taunus 
begonnenen „theoretischen Untersuchung der Durchlässigkeit der Atmosphäre 
für die Gesamtstrahlung und auch in abgegrenzten Spektralbereichen bei ver- 
schiedenen Wetterlagen“ dachte, „um daraus Schlüsse über die Bedeutung der 
Durchlässigkeit der Atmosphäre für die Prognose im Sinne der Claytonschen 
Arbeiten) zu ziehen“, 
St. Blasien ist „mit nur 5 Nebeltagen im Jahresdurchschnitt die nebelärmste 
aller deutschen meteorologischen Stationen überhaupt“ (eine neuere Veröffent- 
lichung®*) nennt 6 Nebeltage), Dies gab dem Verfasser Anlaß, sich nach der 
Nebelhäufigkeit im Bezirke der strahlungsklimatischen Stationen im deutschen 
Nordseegebiet zu erkundigen und auch diejenigen des Mittelgebirges usw. damit 
in Vergleich zu bringen. In einem Vortrag über Kurortklimaforschung?) hat 
Linke eine Liste von 28 solcher Stationen vorgelegt. Für 19 davon läßt sich 
aus einer Arbeit von Hellmann®) die mittlere Zahl der Nebeltage im Jahr 
(Periode: 1891/1920) entnehmen. Von den übrigen 9 hatten 7 die große Freund- 
lichkeit, die Anzahl der Nebeltage im Jahresdurchschnitt brieflich mitzuteilen *). 
Dazu kommen noch 5 Stationen, die bei Linke nicht genannt sind, aber eben- 
falis Strahlungsmessungen ausführen bzw, längere Zeit ausgeführt haben, 
Selbstverständlich gelten für die Vergleichbarkeit der in der folgenden 
Tabelle mitgeteilten Zahlen die gleichen Bedenken, die Hellmann (loe. eit.) 
geäußert hat, und die ihn auch abgehalten haben, für den Klima-Atlas von Deutsch- 
land eine Karte der Nebelhäufigkeit zu entwerfen. 
Legt man die Einteilung von Hellmann zugrunde, wonach Orte mit weniger 
als 25 Nebeltagen im Jahresdurchschnitt als nebelarm, solche mit mehr als 50 
4 Vgl. G. Schott: Geographie des Atlantischen Ozeans, 2. Aufl. Hbg. 1926, &. 234, — %) Siehe 
Ann, d, Hydr. usw. 1927, 8. 3285, Zffr. 5, Bem. 
A H_ Lossnitzer, „,Himmelsweit‘ 40 (1930), 5. 269/271. — 4) P. A, Galbas, Ber, d, strahlungs- 
klim. Stationenetzes im deutschen Nordsergeb, 1928, S. 2, — 9 H. H. Clayton, World Weather, 
New York 1923, — °% A, Bacmeister und H. Lossnitzer, „Umschau“ 36 Ch 8. 63/64, — 
?) Veröff. d, Zentralst £ Balncologie, N, F, Heft 24, Berlin 1931. — 9% G. Hellmann, Der Nebel 
in Deutschland, Sitz,--Ber, Preuß, Akad. d, Wiss, 1921, 5. 900. — *) Anmerk, bei der Korrektur: 
Inzwischen meldete die Lichtklimatische Station Schömberg-Neuenbürg (Württ.) 34.3 Nebeltage 
im Jahresdurchechniıt aus der Periode 1900 bis 1921 mit einem Maximum von 4,6 Tagen mit Nebel 
im Oktober, Greifswald (Mediz, Klinik) beobach-et erst seit 1'/, Jahren, Kurvenmäßiye Darstellung 
der Nebelhäufigkeit bringt der neue „Klıma-Atlas für die Meeresheilkunde an der deutschen Seeküste* 
von Haeberlio und Perlewitz (Hamburet.
	        
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