344 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1933
Australien und Neu Seeland nach den Falkland-Inseln nahm, unter Einrechnung
von Aufenthalten in Fremantle, Melbourne und Auckland die Zeit vom 8. April
bis 9. Oktober 1932 in Anspruch, Im südlichen Frühjahr und Sommer wurden
dann noch, ehe das Schiff heimkehrte, Untersuchungsfahrten westlich von Graham:
Land in der Bellinghausen-See sowie in den südatlantischen polaren Meeresteilen
ausgeführt. Interessant ist die Bemerkung, daß das Südlicht (Aurora australis)
jede Nacht im hohen Süden südlich von Australien und Neu-Seeland beobachtet
wurde, aber nie unter anderen Längen, Die still hin und her bewegten Bänder
eines bleichen grünlichen Lichtes waren von seltsamer Schönheit und machten
diese Nächte unvergeßlich im Vergleich zu den vielen anderen langen und ganz
dunkeln Nächten. Rauhes Wetter mit hoher See herrschte vor.
Wir beglückwünschen die britischen Naturforscher herzlich und aufrichtig
zu der ganz außerordentlichen Leistung. Wer, wie der Verfasser dieser Zeilen,
vor der Aufgabe steht, in zusammenfassendem Umriß die Geographie des Indischen
und Stillen Ozeans zu schreiben, möchte die Feder bei Seite legen und die ge
samten Ergebnisse der „Discovery“-Reise erst abwarten.
In der Abbildung S. 343 findet der Leser noch den Weg des norwegischen
Forschungsfahrzeuges „Norvegia“ eingetragen, das unter Leitung G. Isachsens
ebenfalls in hohen Südbreiten und natürlich ebenfalls von West nach Ost eine Reise
um die Erde von Oktober 1930 bis März 1931 ausgeführt, also die Sommermonate
benutzt hat, Auch auf dieser Expedition wurde weitgehend ozeanographisch nach
neuzeitlichen Methoden an 54 Stellen gearbeitet, ferner systematisch nach früheren
zweifelhaften Landsichtungen geforscht, Echolotungen gemacht u. a, so daß auch
von der „Norvegia“ die seit 1927 im Süden tätig ist, bedeutsame Fortschritte
unserer Kenntnisse zu erwarten sind. Ein Vorbericht über dies Unternehmen
wurde von Isachsen u. a, im „Geographic Review“ 1932, S. 83, veröffentlicht,
G. Schott, Hamburg.
6. Schaubilder der Seewarten-Arbeit. (Hierzu Tafel 52.) In Verbindung
mit ihrer 12. ordentlichen Hauptversammlung veranstaltete die „Gesellschaft
der Freunde und Förderer der Hamburgischen Schiffbau-Versuchs-
anstalt“ auf dem M.S. „Monte Rosa“ vom 17, bis 25. Juni 1933 eine Fahrt von
Hamburg nach den nordischen Ländern, Auf dem Dampfer war eine Bordsammlung
ausgestellt von über 200 im Gebiet der Schiff- und Luftfahrttechnik verwandten
Apparaten und Instrumenten, Im Rahmen dieser Ausstellung befanden sich auch
fünf große Schaubilder der Seewarten-Arbeit die in Tafel 52 in kleinem Maß-
stabe wiedergegeben sind. G, Ca.
Herausgeber: Deutsche Seewarte, Hamburg 3. — Schrifileiter: Professor Dr. Gerhard Castens,
Zynst Sieefried Mittler und Schn, Buchdruckerei Gm. b.H., Berlin SW68, Kochstr. 68—71.