Thiel, C.: Strombeobachtungen deutscher Fischlampfer unter Island, 
Die Beobachtungen. 
Die Strombeobachtungen werden an einer auf dem Fischgrund verankerten 
Fischerboje ausgeführt. Es wird von dem fischenden Dampfer aus zu bestimmten 
Zeitpunkten und Gelegenheiten beobachtet, in welcher Richtung der Strom an 
der Fischerboje vorbeisetzt. Diese Beobachtung, die geschätzte Geschwindigkeit 
und der Zeitpunkt der Beobachtung, ausgedrückt in M.,E, Z., sowie Wind- 
richtung und Stärke werden in das meteorologische Tagebuch eingetragen, 
dessen ausgefüllte Blätter nach der Rückkehr des Schiffes in die Heimat der 
Deutschen Seewarte zur Auswertung zugesandt werden, 
Nach dem Eingang der während des Zeitraums von 1980 bis zum Sommer 
1932 ausgeführten Beobachtungen wurde zur Auswertung der Strombeobach- 
tungen unter Island geschritten, An diesen sind, nach Monaten geordnet, die 
in Tabelle 1 aufgeführten Fischdampfer und ihre Kapitäne beteiligt, 
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Tabelle 1, 
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Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß an der Gesamtzahl von 731 Beobach- 
tungen der Fischdampfer „Kurland“, Kapitän Bullwinkel, allein mit 285 Be- 
»bachtungen beteiligt ist. 
Das Ziel der Bearbeitung der Beobachtungen war, eine Trennung der 
Meeresströmungen und Gezeitenströme vorzunehmen und Stromtabellen für ge- 
wisse, sich während des Fortgangs der Bearbeitung ergebende Orte zu berechnen, 
die für bestimmte Zeitunterschiede gegen das Hochwasser eines Bezugsortes die 
Richtungen und Geschwindigkeiten der Ströme während der Gezeitenperiode er- 
yeben. Als Bezugsort wurde Queenstown an der Südküste Irlands gewählt, weil 
dessen Gezeitenform derjenigen an den isländischen Küsten ähnlich ist und 
dieser Hafen deshalb auch als Bezugsort für die Gezeiten in Island in den 
deutschen und englischen Gezeitentafeln benutzt wird. Es wurden somit zuerst 
die Zeitunterschiede zwischen dem Zeitpunkt der Strombeobachtung und der zeit- 
lich nächstliegenden vorhergehenden oder folgenden vorausberechneten Hoch- 
wasserzeit in Queenstown, ausgedrückt in M.G. Z., gebildet, Sodann wurden die 
geographisch in einem Umkreis mit einem Halbmesser bis zu 8 Sm liegenden 
Beobachtungen zu Gruppen zusammengefaßt und für diese ein mittlerer Ort als 
Beobachtungsort berechnet, Für diese Gruppierung konnten bisher 603 von 
den vorliegenden 731 Beobachtungen verwendet werden, Die übriggebliebenen 
128 Beobachtungen wurden für die Darstellung yon Stromkarten mitbenutzt,