Scherhag, R.: Der Einfluß starker troposphärischer Temperaturschwankungen usw. 291
fst die Abkühlung oder Erwärmung bis zum folgenden oder vom vorhergehenden Tage in der
gleichen Höhenschicht wie an den beiden Haupttagen am stärksten und beträgt mindestens 3°,
;o werden diese Tage zu einem Beispiel zusammengefaßt, Es erweist sich dies als notwendig,
an auch die Fälle zu etfassen, wo die Temperaturänderung Mehrere Tage lang anhielt,
Fiel der Aufstieg an einem Tage aus, so muß die Temperaturänderung innerhalb von zwei Tagen
mindestens 7° erreichen, die dreitägige Abkühlung muß 9° betragen, innerhalb von vier Tagen muß
mindestens eine Tempernturänderung von 13° und während 5 Tagen von 17° zu verzeichnen sein,
Beschränkt sich die Wärmeschwankung auf eine so dünne Schicht, daß sie 500 m höher oder
‚iefer sehon weniger als 1° beträgt, oder gar entgexengesetztes Vorzeichen annimmt, so bleibt der Fall
anberücksichtigt. Desgleichen darf die aus den Änderungen in 0,5, 3 oder 5 km Höhe berechnete
nittlere Temperaturänderung kein anderes Vorzeichen haben als die Schwankung in 0.5 bzw. 5 km,
Feblien die Angaben für 5 km, so werden sie aus den Werten für 4 oder 3 km extrapoliert,
Fanden au einem Tage mebrere Aufstiege statt, so wurde stets nur der erste Aufstieg verwendet,
Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen wurden über Utrecht in dem
untersuchten Zeitraum 234 Temperaturrückgänge und 227 Wärmeanstiege beob-
achtet, über deren jahreszeitliche Verteilung die nachstehende Übersicht, s. Tabelle 1,
unterrichtet,
Fabelle 1. Übersicht über die jahreszeitliche Verteilung und die Dauer der starken oberen und unteren
Temperaturschwankungen über Utrecht (Fluzzeugaufstiege 1924 bis 1930).
Untere Wärme- ' Obere Wärme-| Gesamt- “Untere Wärme-; Obere Wärme- | Gesamt-
sbnahme abnabhme zabl zunahme | zunahme zahl
Frühling 1.00.
Sommer .....-.
Terbst .......
Winter 20.0000
Gesamtzahl...
Dauer 2 Tage
» 3 m
„54
a In den letzten drei Reihen der Übersicht sind noch die Häufigkeiten der Fälle von mehrtägiger
Dauer aufgeführt.
Starke Temperaturrückgänge traten zu allen Jahreszeiten fast gleich häufig
auf, während die plötzlichen Erwärmungen in der warmen Jahreshälfte seltener
waren. Bemerkenswert ist, daß die oberen Temperaturänderungen eine aus-
gesprochene jahreszeitliche Periode aufweisen und im Sommer selten sind, während
die unteren Kälteeinbrüche sich hauptsächlich im Sommer ereigneten, Diese Tatsache
liegt wohl in der großen Meeresnähe unserer Aufstiegstation begründet, Zu erwähnen
wäre noch, daß starke Temperaturänderungen in der Höhe häufiger auftraten als
in den unteren Luftschichten, wohl auch eine Folge der maritimen Lage,
Wir wollen zunächst die Druckänderungen in Abhängigkeit von den Tempe-
raturschwankungen untersuchen, Zu diesem Zweck wurde die mittlere Temperatur-
änderung aus den Schwankungen für 500 m (dTos), 3000 m (dT;) und 5000 m
(dT;) für jeden Fall durch Mittelbildung berechnet (unter Berücksichtigung der
Vorzeichen): 1
dt = AT, dTz dt.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse,
Tabelle 2. Die Luftdruckänderungen in Abhängigkeit von den Temperaturschwankungen in der
unteren Hälfte der Trovosphäre.
1 35 6
32 i DE | AT
bi i 47 63
o# Ag AN
20
23
54
>1
RZ AS
| 20 33
; as | 55
AA DA
— Änderung der
Mitteltemperatur
von
O0 bis 5 km (°Ci
Anzahl ,.....000- | _20_| 40 51 | ## | 50 54 |70 | 56 | 26 | 12 234 227
dby(mb)......... = Sl 3.5— 07 07 E07 LOL 03 02+ 271 59 164 06
db, (mb)......... —17.8—12.4— 8.1 — 5.8— 264287 50-4 80116 160 — 82 + 65
1,89 -db; (mb)... 33.61—23,5—15.3— 10.4 — 4,94 5.8 9.5 15,2 421 14 30.2° — 15,51 4 123
Statischer Druck-
effekt der Schicht
0 bis 5 km (mb)