282 Aunalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1933.
zentralen Stillen Ozeans ähnlich niedrige Ziffern finden. Im Roten Meer wächst
die Bewölkung meist etwas nach Süden hin, besonders im Sommer, im Persischen
Golf nach der Straße von Ormuz hin, also jeweils nach dem Ausgang zum Ozean.
Tabellen für den Persischen Golf sind in dieser Zeitschrift!) auf Grund von
Schiffs- und Landbeobachtungen aller Monate veröffentlicht,
Das Arabische Meer und die Bucht von Bengalen fallen beide durch einen
äußerst starken jährlichen Gang auf, Der indische NO-Monsun (Winter) bringt
wochen- und monatelang auch auf See nahezu wolkenlosen Himmel; über
dem nördlichen Teil der vorderindischen Küste finden wir in der Umgebung
von Bombay—Surat sogar eine Fläche von «<Z 1. Erst südlich von dem Dampfer-
wege Aden—-Colombo— Singapore steigt die Bewölkung von 3 auf 4 und in der
Malakkastraße auf >>5. Für die bengalische Bucht liegt eine gute Unterlage
durch die Untersuchung von W. Meinardus?) vor, die allerdings — gemäß der
„Saison“schiffahrt der Seglerzeit — nur die Monate November bis Juni umfaßt;
hiernach kann man ansetzen entlang 90° O-Leg.
Februar | Juni
N.Br. 18—16° 12 | — | N-Br. 12—10° | 3.1 70
16—14° 1.4 6.6 10— 8° 4.3 6,8
'4—120 18 6.6 8— 6° 4.4 62
Da der indische NO-Monsun dem atlantischen NO-Passat entspricht, kann man
vielleicht sagen, daß, nach dem Grade der Bewölkung gerechnet, der indische
NO die geringste Wolkenzahl führt, dann kommt der atlantische NO mit mittleren
Beträgen von 3—5, und in weitem Abstande, wie wir noch sehen werden, der
äußerst wolkenreiche NO der China-See und der ostasiatischen Gewässer überhaupt.
Sehr trübe und stark bedeckt pflegt der Himmel im gesamten Randgebiet des
westlichen nordpazifischen Meeres zu sein,
Zugleich zeigt die Tabelle, noch deutlicher die Karte, daß eine allgemeine
Zunahme der Wolkenbedeckung mit dem SW-Monsun erfolgt. Doch ist charak-
teristisch, daß im Arabischen Meer bei dem hier stürmischen SW-Monsun die
Bewölkung auch dann noch im ganzen erheblich geringer bleibt als in der Bucht
von Bengalen; erst östlich etwa von den Lakkadiven steigt sie mit etwas ab-
nehmender Windstärke und zunehmender Regenhäufigkeit bis auf 7 vor der
Malabarküste, während Kap Guardafui nur 3.2 verzeichnet, In abgeschwächtem
Maße findet sich übrigens dasselbe Verhältnis auch im Bengalischen Meer; die
Coromandelküste liegt mit <“6 sozusagen in Lee, die Gewässer der Andamanen
See und vor Birma mit Werten =8 und mehr in Luv.
In dem äquatorialen Zwischengebiet von rund 0—10° S-Br., wo weder die
indischen Halbjahrswinde noch der SO-Passat dauernde Geltung haben, jedoch
zeitweise eingreifen, erreicht die Bewölkung, in Verbindung mit starker Ein-
strahlung, vielen Windstillen und heftigen Regen während des ganzen Jahres
hohe Beträge, derart, daß eine Zunahme von W nach O wie auf den Nordbreiten
auch hier besteht. Die Bewölkung bleibt dauernd etwas geringer über dem
afrikanischen Drittel des Ozeans als über dem Drittel vor der Westküste Sumatras,
Besonders deutlich wird dies Verhältnis im August; über den Meeresgegenden
vor Mombasa, Sansibar und Dar es Salam bringen die Wochen zwischen der
großen und kleinen Regenzeit eine unverkennbare starke Aufheiterung des
Himmels bis zu 2.7, während gleichzeitig in Diego Garcia 5.0 und westlich von
den Nias-Inseln sogar 7 und darüber Geltung hat. Über der letztgenannten
Meeresgezend lagert bis auf weite Entfernungen seewärts von der Westküste
Sumatras in allen Monaten eine reiche Wolkendecke, auch während der Zeit des
NW-Monsuns; das Bewölkungsmittel auf einer Reise von den Cocos (Keeling)-Inseln
nach Atjeh im Januar 1891 war 8.1, auf einer anderen Reise von den Cocos nach
Padang im Januar 1899 war 7.0, beide Male höher noch als das vieljährige Mittel.
1) Ozeanographie usw. des Persischen Golfes. Beilage zu Ann, d. Hydrogr. 1918. — *) W.Meinardus,
ne Wa im nordöstl. Ind, Oz., Tabelle 36, Aus dem Archiv der Seewarte XVI, Nr. 3,
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Juni