gehoben. . Der ungeheuren praktischen Bedeutung, die sie für die
Weltwirtschaft, insbesondere für die Weltluftfahrt, erlangt hat,
ist diese Entwicklung nicht zum wenigsten zu danken: Gebend
und nehmend haben Wissenschaft und Leben unter gegenseitiger
Förderung erfolgreich miteinander gearbeitet.
Weltverkehr und Weltwirtschaft — wo könnte eine
Wissenschaft, die ihnen dient, fruchtbareren Boden finden als
hier in der alten Hansestadt Hamburg! Jene Verbundenheit
mußte dazu führen, daß gerade hier vor. wenigen Jahren aus der
Deutschen Seewarte heraus ein Zweigverein der Deutschen Me-
teorologischen Gesellschaft erstand, der — nunmehr unter günsti«
geren Bedingungen als sein Vorläufer (1884 bis 1893) — auch
an seinem Teile forschend dem Leben zu dienen bestrebt ist.
Die Jubiläums-Tagung der Gesellschaft steht im Zeichen des
gegenwärtigen großen politischen Geschehens’ in unserem Vaters
lande, das 'auch für die Arbeit der deutschen wissenschaftlichen
Körperschaften und Anstalten richtunggebend ist. Die Meteoros»
logische Gesellschaft sowohl wie die mit und in ihr schaffende
Seewarte führen beide das Beiwort „Deutsch“, Nicht um. nur die
Geschäftss und Amtssprache zu bezeichnen, vielmehr sollen beide
deutsche Arbeit leisten für unser Volk und Land. Allein auf diesem
festen Boden können beide auch der Menschheit dienen:
Nur ureigenster Geist jedes Volkes, auf eigener
Scholle erwachsen aus eigenem Blut, läßt auch den
Baum der internationalen Wissenschaft hochwertige
Frucht tragen. „Oi “E2linves del natdes“. Die Griechen
ewig jung — weil ewig sie selbst. Die internationale
Wissenschaft ewig jung, wenn ihre Einzelträger im
Urgrunde wurzeln.
Nach abermals fünfundzwanzig Jahren
wird hier an ihrer Gründungsstätte der
Arbeitsbericht der Deutschen Meteoro-
logischen Gesellschaft Zeugnis davon ab-
legen, daß der gottgesandte Führer unse:
res Volkes der forschenden Wissenschaft
der ganzen Welt den Weg gewiesen hat!
H. Dominik
Präsident der Deutschen Seewarte.