29 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar/Februar 1933.
Durchmischungsfragen wird nur ihre Anwendung in Frage kommen. In freier
See wird aber unter Umständen die alte (einfachere) Methode nach Ruppin noch
weiter von Nutzen sein können.
Literaturangaben,
1. B. Schulz: Hydrographische Beobachtungen, insbesondere über die Kohlensäure in der
Nord- und Ostsee, Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, XL. Jahrgang, 1922, Nr. 2. —
2. B. Schulz: Beiträge zur Kenntnis der Alkalinität des Oberflächenwassers im Nordatlantischen
Ozean. Ann. d. Hydr. 1930, S. 162 bis 164. — 3. H. Wattenberg: Über die Bestimmung der
Alkalinität des Meerwassers. Über den Kalkgehalt des Ozeanwassers, £ Mitt. Ann, d. Hydr. 1930,
5 277 bis 282. — 4. H. Wattenberg: Über den Kalkgehalt des Ozeanwassers. II, Mitt,: Die
Verteilung im Atlantischen Ozean. Ann, d., Hydr. 1931, S. 273 bis 277, — 5, B. Schulz: Alkalinität
les Oberflächenwassers zwischen Island und Grönland. Ann, d. Hydr. 1931, S. 408 bis 409. —
5. O. Pratje: Die Sedimente der Deutschen Bucht. Wiss, Meeresunters,, Abt. Helgoland, Band
XVII, 1931.
Methodische Untersuchungen
und Neubestimmungen der Konstanten des Meerwassers.
Von Lotte Möller, Berlin.
Im folgenden sei ein kurzer Bericht über methodische Untersuchungen gegeben
die in Zusammenarbeit von Physikalisch-Technischer Reichsanstalt und Institut
für Meereskunde seit 1928 durchgeführt werden dank der tatkräftigen Unter-
stützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und dem lebhaften
Interesse der beiden Direktoren Prof. Dr. Defant und Dr. Kösters. Die Er-
gebnisse der Untersuchungen werden von den Mitarbeitern Ober-Reg, Dr. Bein,
Dr. Hirsekorn und der Verfasserin in den Wissenschaftlichen Ergebnissen der
Deutschen Atlantischen Expedition auf „Meteor“ in Band VII 2 im Laufe des
Jahres veröffentlicht werden.
Über diese Arbeiten ist bisher noch wenig bekannt geworden. Für die Ent-
wicklung der Methoden konnten wir von Prof. Helland-Hansen und Prof, Sver-
drup bei ihren Besuchen 1928 wertvolle Anregungen erhalten, und im Jahre 1932
haben die Herren Prof. Dr. Vaughan-La Jolla, Dr. Ercegovi&-Split und
Dr. W üst- Berlin einen Einblick in die zum Teil abgeschlossenen Arbeiten gewonnen.
Es handelt sich bei unseren Untersuchungen um eine Neubestimmung von
Meerwasser-Konstanten. Diese methodischen Arbeiten sind eigentlich aus einer
Fülle von Schwierigkeiten heraus erwachsen, die bei der Ausrüstung der „Meteor“.
Expedition auftauchten.
Bei dieser Expedition sollte ebenso wie auf allen anderen Expeditionen, die
seit Einführung der Hydrographischen Tabellen von Knudsen unternommen
worden sind, außer der Temperatur zur Charakterisierung der Dichte der Chlor-
gehalt bestimmt werden. Die Verfeinerung der Temperaturbeobachtungen forderte
eine entsprechende Steigerung der Genauigkeit der Chlorbestimmung, die zum
Teil durch eine exakte Prüfung der Kaliberfehler der Büretten erreicht werden
zonnte. Schwierigkeiten bei den sehr zeitraubenden Prüfungen führten dann
zusammen mit Anregungen, die von Bord des Expeditionsschiffes geäußert wurden,
dazu; daß der damalige stellvertretende Direktor des Instituts für Meereskunde,
Prof. Stahlberg, und der Direktor der Abteilung für Maß und Gewicht an der
Physik,-Techn. Reichsanstalt, Dr. Kösters, auch einem Wunsche von A. Merz
entsprechend, die optische Methode der Interferometrierung von Wasserproben
weiter zu verfolgen beschlossen. Die zunächst in Aussicht genommene Eichung
Aes. Zeißschen Interferometers durch gleichzeitige Chlortitration und Dichte-
bestimmung mit dem Pyknometer mußte leider aus Mangel an Arbeitskräften
eingestellt werden. Dies war besonders bedauerlich, weil die Möglichkeit der
Beschaffung von Seewasserproben durch die „Meteor“.Expedition nun nicht aus-
genutzt werden konnte,
Erst im Jahre 1927 wurden die Arbeiten wieder in Angriff genommen, die
sich zunächst auf die Bestimmung der Dichte, der optischen Brechung und der
Chlortitration beschränkten. 1928 wurde — angeregt durch einen Besuch auf
dem Schiffe der Carnegie-Expedition und den erwähnten Besuch Prof. Sver-