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Full text: 61, 1933

254 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August/September 1933, 
Gebieten im Winter (Dezember-März) mit einem schwächeren sekundären 
Maximum im Juli-August. Eine Zusammenstellung von 21 Stationen mit mehr 
als 8jährigen Beobachtungen bildet Tab. 3. 
Noch ungleichmäßiger sind die Angaben über Nebeltage. Die Unterschiede 
zwischen Nachbarstationen sind so groß, daß an der Zuverlässigkeit der Beob- 
achtungen gezweifelt werden muß. Es wird daher nur die Jahressumme der 
Nebeltage hier wiedergegeben (Tab. 3). Die häufigen Nebel im Sommer (Juli- 
August) an durchschnittlich 6 bis 12 Tagen gegenüber nur 2 bis 3 Tagen im 
Winter (November-März) zeigen die Zugehörigkeit zum polaren Klima. 
Eine weitere Verarbeitung des neueren Beobachtungsmaterials verspricht 
ansere klimatologischen Kenntnisse von Island noch wesentlich zu ergänzen. 
Für die Durchführung der geplanten Flugverbindungen über Island dürfte sich 
mancher wertvolle Hinweis daraus ergeben. 
Beobachtungen mit dem Libellensextanten auf D. „Arucas‘““ im Mai 1933. 
Von Dr. Herbert Michler, ehem. Schiffsoffizier. 
(Hierzu Tafel 35.) 
In neuester Zeit hat, besonders durch die außerordentliche Erweiterung des 
Aktionsradius der Flugzeuge, das Problem, astronomische Gestirnshöhenmessungen 
von der Kimm als Bezugslinie freizumachen, erneut an Bedeutung gewonnen, 
Im Rahmen der Arbeiten, die zur Lösung dieser Frage von der Marineleitung 
durchgeführt werden, habe ich mit freundlicher Unterstützung von Herrn 
Prof. Dr. Wedemeyer und auf Veranlassung der Marineleitung auf einer Reise 
nach den Kanarischen Inseln Beobachtungen mit dem Libellensextanten aus- 
geführt. 
Aufgabe war, die Verwendbarkeit des Libellensextanten unter Berücksichtigung 
der Belange der nautischen Praxis der Handelsschiffahrt systematisch zu unter- 
suchen. Hierüber liegt bislang nur wenig Material vor. Die Reedereien haben 
sich kaum mit dem Libellensextanten befaßt bzw. nach einigen, meist fehl- 
geschlagenen Versuchen von weiteren Untersuchungen Abstand genommen. Auf 
der andern Seite wissen aber einige Liebhaber geradezu verblüffend gute Ergeb- 
nisse zu melden, während andre Beobachter vollkommen entgegengesetzte Er- 
fahrungen machten. Auf Grund dieser so weit auseinandergehenden Meinungen 
schien es erforderlich, eine systematische Untersuchung durchzuführen, die weder 
die praktischen Belange außer acht ließ noch von den psychologisch verständ- 
lichen Hemmungen der Praxis beeinflußt war. 
Theoretisch löst der Libellensextant das Problem der Unabhängigkeit von 
der Kimm; inwieweit er praktisch verwendbar ist, sollte die Untersuchung er- 
weisen. Die instrumentelle Einrichtung und Handhabung der verschiedenen 
Arten des Libellensextanten wird als bekannt vorausgesetzt. 
Die Firma C. Plath, Hamburg, stellte liebenswürdigerweise einen von ihr 
hergestellten Trommelsextanten mit angesetztem Libellenkasten (System Coutinho) 
zur Verfügung. Die Arbeiten konnten auf D. „Arucas“ des Norddeutschen 
Lioyd im Mai 1983 ausgeführt werden. Daß das dabei gewonnene Material so 
außerordentlich reichhaltig wurde, habe ich der gradezu aufopfernden Unter- 
stützung des Herrn Kapitän Bender und seiner Offiziere sowie zweier an Bord 
befindlicher Offz,-Anwärter (mit Steuermannspatent) zu danken. Durch die rege 
Mitarbeit dieser Herren war es möglich, jederzeit die persönlichen Auffassungen 
festzustellen und auch Vergleichsbeobachtungen durch mehrere Beobachter 
zu machen, 
Ich hatte bereits früher Gelegenheit gehabt, mit dem Instrument zu be- 
odbachten, während die andern Beobachter die erforderliche Handfertigkeit durch 
eine große Anzahl — nicht ausgewerteter — Versuchsbeobachtungen erlangten, 
Die Vorbedingungen in persönlicher Hinsicht waren somit erfüllt. Die nicht zu 
beeinflussenden Bedingungen, sowohl die des Schiffes wie die meteorologischen,
	        
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