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Full text: 61, 1933

Renier, H.: Niederschlag und Bewölkung auf Island, 
9253 
Ohne Messung der Niederschlagsmenge werden an einer größeren Zahl 
Stationen die Niederschlagstage nebst der Form des Niederschlages aufgezeichnet. 
Es liegen Angaben über die Zahl der Niederschlagstage für 41 Stationen mit 
mehr als drei Jahre Beobachtungen vor (Tab. 1). Trotz einzelner herausfallender 
Werte läßt sich die regionale Verteilung einigermaßen erfassen (Karte 2), Das 
Maximum der Niederschlagstage fällt auf den Herbst im N und NE, auf den 
Winter im W und S von Island. Die Grenze verläuft etwa über die Gebirge 
im W und 8 der Insel und deckt sich mit der Grenze zwischen dem nieder- 
schlagsreicheren W und S und dem trockeneren N und NE, Auf diese Grenze 
wird noch mehrfach zurückzukommen sein, 
Von den gleichen Stationen liegen auch Angaben über die Zahl der Schnee- 
tage vor (Tab. 2, Karte 3), Obwohl hierbei die Seehöhe und Temperatur des 
Winters einen entscheidenden Einfluß ausüben, läßt sich wieder der schneefall- 
reichere N und NE mit über 90 Tagen vom schneefallärmeren S und W mit 
50 bis 70 Tagen scheiden, Wesentlich deutlicher werden die Unterschiede, wenn 
man den Anteil der Tage mit Schneefall an der Gesamtzahl der Niederschlags- 
tage bildet (Karte 4). Die 40% -Linie bildet wieder jene, schon mehrfach genannte 
Grenze. In Tab. 2 wurden die Monate mit mehr als der Hälfte Schneetage ab- 
gegrenzt (dicke Linie). Es sind dies die Monate, in denen auch mit einer länger 
anhaltenden Schneedecke gerechnet werden muß, Bemerkenswert ist wiederum 
das Vorrücken gegen den Sommer (April-Mai bzw, September-Oktober) von 
borustadir bis Seydisfjördur, Vereinzelter Schneefall auch im Sommer ist auf 
der ganzen Insel nicht ausgeschlossen. 
Auf Grund dieser Darlegungen läßt sich bisher sagen, daB eine deutliche 
klimatische Grenze zwischen W- und S-Island und N-, NE- nebst Inner-Island 
besteht. Auf diese Grenze wird im Zusammenhang mit einer Temperatur- 
bearbeitung weiter einzugehen sein, sie dürfte in Beziehung stehen zu der Grenze 
des Treibeises, das häufig bis in den März und April hinein die Nordküste von 
Island blockiert. 
Diesa „klimatische“ Grenze bildet auch oft eine „Witterungsgrenze“, Nach- 
stehend sind zwei zusammengefaßte Monatsübersichten wiedergegeben!). 
Dezember 1928: 
W-Küste...0..0.0 
Ne ap mnkarken 
NE- | ereerr 
SE- dee 
A 
Oktober 1930: 
W-Küste........ 
Ne area 
NE- % 0000000 
SE seekener 
RW. 
a 
SE! 
Niederschlag 
An 
Tara “Menge 
20—25 
5—15 
8—10 
15—20 
25 
1015 
20—25 
15 
100 
20—50 
260 
100—150 
50 
150-—200 
150 
J 
Häufigste 
Windrichtung 
SE 
Ss 
SW 
NE 
E 
N—E 
Mittlere 
Bewölkung 
Temperatur- 
abweichung 
7,5—8 
S—$ 
4—5 
6 
1—8 
g 
x 
15 
25 
85 — 15 
8—0 —1.0/-H05 
6—? | —08 
Die abweichende Witterung prägt sich also in allen Elementen aus und ist 
augenscheinlich von der Windrichtung abhängig. Man wird dieser Tatsache bei 
der Bearbeitung einzelner Wetterlagen erhöhte Aufmerksamkeit schenken müssen. 
Auch für die Flugmeteorologie mag dieser Hinweis von Bedeutung sein (vgl. 
E, Kantzenbach, Ann. d, Hydr. 1932, S, 98ff.), 
Im Gegensatz zu den Niederschlagsbeobachtungen ist das Material der Be- 
wölkungsschätzungen sehr ungleichmäßig und erlaubt nicht klimatische Unter- 
schiede mit Deutlichkeit zu erkennen, Im Jahresmittel scheinen der N und 
besonders auch die vorspringenden Halbinseln im SW (Reykjanes) und NW 
wolkenreicher zu sein als die zwischenliegenden Küstenstriche, Das Maximum 
der Bewölkung liegt im N und Innern im August bis Oktober, in den übrigen 
{} Einzelheiten und weitere Fälle in den Monatsberichten (Vedrattan) des Vedurstofun, Reykjavik,
	        
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